Am Samstagabend endete die 33. Etappe der diesjährigen Kneipen-Jeck-Tour in der Ehrenfelder Live Music Hall.
„Gab es bisher noch nicht“Das ist der Sieger des „Loss mer singe“-Finales in der Kölner Live Music Hall
Welcher kölsche Kneipenhit taugt zum Mitsingen, zum Feiern, zum Schunkeln? Welcher bleibt im Ohr? Bei der diesjährigen Loss-mer-Singe-Kneipentour testeten wieder Tausende Mitsingfans die neuesten Karnevalshits auf ihre Feier-Qualitäten.
Vier Wochen lang präsentierte das ehrenamtliche „Loss mer singe“-Team den Jecken in mehr als 50 Kneipen in und um Köln 20 ausgewählte Songs. Am Samstagabend endete die 33. Etappe der diesjährigen Kneipen-Jeck-Tour in der Ehrenfelder Live Music Hall. Nach Auszählung der Stimmen gaben die Organisatoren am späten Abend das Gesamtergebnis aller Kölner Kneipen-Abstimmungen bekannt.
Kasalla sicherte sich Platz vor den Räubern
In einem spannenden Duell sicherten sich Kasalla mit ihrem Song „Wenn ich ‘ne Engel bin“ den ersten Platz knapp vor den zweitplatzierten Räubern und deren Mitmach-Song „Oben unten“. „Ich will üch danze sin, wenn ich ‘ne Engel bin, et sull Konfetti räne op dä Sarg“, heißt es in dem emotionalen Kasalla-Song, den die Band gemeinsam mit dem 98-jährigen Ludwig Sebus aufgenommen hat.
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Auch wenn im Lied inhaltlich vom Tod die Rede ist, fordert es dazu auf, das Leben zu feiern. „Ich will üch danze sin op mingem Jraav“. Mit dem dritten Kneipentour-Sieg in Folge gelang Kasalla ein „Triple“. „Das gab es bisher noch nicht“, sagte Helmut Frangenberg, der gemeinsam mit „Loss mer singe“-Gründer Georg Hinz durch das gut dreistündige Programm führte. „Oben-unten, links-rechts, vor-zurück, drehen, drehen, drehen“, sangen die zweitplatzierten Räuber.
Auf dem Videoportal Tiktok hatte die Band zu einer Tanz-Challenge aufgerufen. Auch in der Live Music Hall brachte der Stimmungssong das Publikum mächtig ins Schwitzen: Arme hoch, runter, links, rechts. Auf den dritten Platz wählten die Mitsingfans die Band Lupo mit ihrer Schunkelballade „Mih als Zehuss“, einer kölschen Hymne für Seele und Herz. Die fünf Musiker verpacken in dem Song all die Gefühle, die sie mit ihrer Heimat verbinden.
Vor dem Start der Kneipentour hatte das „Loss mer singe“-Team in einer Vorauswahl rund 400 Lieder mit Karneval- und Köln-Bezug ausgewählt. Zwanzig Neuvorstellungen seien in die Endrunde gekommen und in allen Kneipen vorgestellt worden, erzählt Frangenberg. Neben den kölschen Topbands wie Bläck Fööss, Brings, Höhner, Kasalla oder Räuber stellten sechs Interpreten erstmalig ihre Lieder vor. Darunter die Bands Scharmöör, Druckluft, die Pulveraffen aus Osnabrück, Jeck Jeneration und Bömmel Lückerath un Fründe, die mit ihrem „Seilbahn-Leed“ Premiere feierten.
„Erstaunlich, dass über die Kölner Seilbahn zuvor noch nie ein Lied geschrieben wurde“, sagte Frangenberg. Neuzugang Ludwig Sebus war an gleich drei Titeln beteiligt. „Et jilt, et Brauchtum zo bewahre“, singt er in einem traditionellen Marsch, der eine spontane Polonaise bei den rund 800 kostümierten Jecken im Saal auslöste.