Vorübergehend beherbergte die Kölner Messe Geflüchtete. Auf Anfrage der AfD wurden nun die Gesamtkosten mitgeteilt.
Nur sechs Wochen in BetriebFlüchtlingsunterkunft in Kölner Messe kostete mehr als fünf Millionen Euro
Bis zu 800 Flüchtlinge sollte die Kölner Messehalle 11.1 im Dezember und Januar als vorübergehende Notunterkunft beherbergen. Am Ende wurden es 210 über einen Zeitraum von sechs Wochen. Das Projekt war allerdings teuer: „Bislang sind insgesamt Kosten in Höhe von 5.131.761,70 EUR angefallen“, heißt es in einem noch unveröffentlichten Papier des Düsseldorfer Flüchtlingsministeriums, das dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ am 15. Februar vorgelegt wurde.
Die Halle wurde Mitte Januar wieder geräumt
Die Messehalle sollte als „Überlaufeinrichtung“ dienen, in der Flüchtlinge nur kurze Zeit sind, bevor sie auf die Kommunen verteilt werden. Die zuständige Bezirksregierung Köln hatte 1100 Feldbetten bestellt, mit ohnehin vorhandenen Rolltoren und blickdichten Bauzäunen wurden quasi Parzellen für etwas Privatsphäre gebildet. Nach sechs Wochen wurde die Halle planmäßig Mitte Januar wieder geräumt.
Die AfD im Düsseldorfer Landtag, die immer wieder nach Kosten für Flüchtlingsunterkünfte fragte, hakte auch im Fall der Kölner Messe nach. In der noch unveröffentlichten Antwort der Landesregierung wird zunächst geschildert, wie es zu dem Deal mit der Kölner Messe kam: „Seit Sommer 2023 stiegen die Zugänge von Asylsuchenden nach Deutschland und somit auch nach Nordrhein-Westfalen deutlich an.“
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Ende September waren die Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes zu 100 Prozent belegt
Im September seien an einzelnen Tagen bis zu 500 Personen angekommen. Ende September seien die Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes zu 100 Prozent belegt gewesen, die Zentralen Unterbringungseinrichtungen (ZUE) und Notunterkünfte (NU) zu 86 Prozent.
Anfang Oktober habe die Koelncongress Gmbh dem Land auf Anfrage ein Angebot unterbreitet. Die Bezirksregierung Köln wurde beauftragt, möglichst schnell Nägel mit Köpfen zu machen. „Ziel der Anmietung der Messe war es, eventuelle Zugangsspitzen in das Landessystem abzupuffern und Vorsorge für die Zeit über den Jahreswechsel 2023/2024 zu treffen“, so das Flüchtlingsministerium in dem Papier für den Landtag. Vor allem hatte man den Kommunen damals versprochen, zwischen den Jahren nicht noch mehr Flüchtlinge zu ihnen zu schicken.
Das Land sucht händeringend nach Unterkunftsmöglichkeiten
Pläne, die Messe noch mal als Unterkunft zu nutzen, gibt es laut Ministerium aktuell nicht. Das Land sucht aber weiter händeringend nach Unterkunftsmöglichkeiten. Die Bezirksregierung Düsseldorf hat gerade Verträge für mehrere Hotels im Umkreis der Landeshauptstadt unterschrieben, die vorübergehend komplett zu Flüchtlingsheimen umgebaut werden.
Darunter ein Mercure-Hotel nahe dem Düsseldorfer Flughafen und ein Dorint-Hotel in Remscheid. Dort sollen am Montag die ersten 100 Flüchtlinge einziehen. Von der Hoteleinrichtung ist nicht viel geblieben: In den Zimmern stehen nun Etagenbetten und Spinde.