Die Lanxess-Arena feiert 25 Jahre. Chef Stefan Löcher blickt nicht nur zurück: 2024 könnte eine neue Attraktion eröffnet werden.
25 Jahre Lanxess-ArenaNeuer Touristen-Hotspot für Köln könnte nächstes Jahr eröffnen
Dass ein so großes städtebauliches Projekt nach nur rund zwei Jahren Bauzeit eröffnet werden konnte, hat es seit 25 Jahren in Köln nicht mehr gegeben. Allein das wäre inzwischen ein Grund zu feiern. Doch für Stefan Löcher sind es in erster Linie die Besucher, Mitarbeiter, Sportler, Künstler und Veranstalter, welche die Lanxess-Arena zu etwas Besonderem gemacht haben.
Zum Start des 25-jährigen Jubiläums blickte der Geschäftsführer von Deutschlands größter und bestbesuchter Multifunktionsarena mit prominenten Gästen auf zahlreiche Höhepunkte zurück. Zwar seien die schönsten Erinnerungen immer jene, die noch kommen, gab sich Löcher geradezu philosophisch, um dann doch noch die ein oder andere Anekdote auszupacken.
Lanxess-Arena Köln: Eröffnung mit Luciano Pavarotti
Zum Beispiel, wie Luciano Pavarotti, der am 17. Oktober 1998 das offizielle Eröffnungs-Konzert gab, etwas zu essen haben wollte. Doch die Catering-Frau wollte ihm nichts geben: Der 2007 verstorbene Star-Tenor sollte erst bezahlen.
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35 Millionen Zuschauer waren bislang bei mehr als 2200 Konzerten zu Gast. Allein schon beim Buchstaben A fallen große Namen wie Adele, AC/DC oder Aerosmith, sodass auf einer Leinwand nur ausgewählte Bands und Künstler im Zeitraffer gezeigt wurden. Einfacher ist es da bei den Acts, die noch nicht in der Arena waren: „Wir wollen die Rolling Stones haben, Bon Jovi und auch Guns ‚n‘ Roses“, sagte Löcher. Man wolle der „Dauer-Booster“ für die Stadt sein.
„Wir haben eine Leuchtturmwirkung für Köln, das wird manchmal vergessen“, sagte Löcher im Beisein von Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Wie sehr der „Gästemagnet“ Lanxess-Arena ein Wirtschaftsfaktor für die Stadt geworden ist, unterstrich Köln-Tourismus-Prokuristin Stephanie Kleine Klausing: „Veranstaltungsgetriebenes Reisen ist ein Trend nach Corona.“ 30 Prozent aller Köln-Touristen verbinden einen Aufenthalt mit dem Besuch einer Veranstaltung.
Henriette Reker: Fünf Minuten mit Barack Obama
Reker hob nicht nur die Bedeutung der Halle als Kultur-, Sport- und Tagungsort hervor. Die OB erinnerte an die Pandemie, als ein Arena-Parkhaus kurzerhand zum Drive-In-Testzentrum umfunktioniert wurde. Sie selbst habe schon Tränen vergossen in der Arena – als Elton John auf Abschiedstournee war. Ihren „schlimmsten Versprecher“, leistete sich die OB, wie sie erzählte, als sie in der Arena den Deutschen Handball-Bund mit „DFB“ begrüßte. Die Buhrufe seien trotz sofortiger Korrektur nicht mehr aufzuhalten gewesen.
Schöner dagegen sei die Begegnung mit Ex-US-Präsident Barack Obama gewesen. „Den hatte ich hier fünf Minuten für mich“, meinte die OB augenzwinkernd. „Und es war so, als hätte ich ihn gerade beim Bäcker getroffen.“
Auch bei den Worten von Philipp Walter, Geschäftsführer der Kölner Haie, wurde deutlich, dass die Arena eine Art Tempel der Emotionen ist. Hatte Löcher zuvor an die Welt- und Europameisterschaften im Eishockey, Basketball und Deutschlands Titelgewinn bei der Handball-WM erinnert, sprach Walter von den Tränen beim verlorenen Play-off-Finalspiel der Haie 2014.
„Wir wollen deutscher Meister werden in dieser Arena“, kündigte der Haie-Boss an. In wenigen Tagen geht man in die 26. Arena-Saison, damit zieht man gleich mit der alten Spielstätte an der Lentstraße. Am 11. September 1998 fand mit einem 6:3-Sieg gegen die Frankfurt Lions die erste Veranstaltung in der Arena statt.
Vieles Altbewährte bleibt der Arena erhalten, wie etwa der Dauerbrenner „Night of the Proms“, wenn Klassik auf Pop trifft. Derweil wird an der „größten neuen Nummer“ weiterhin gearbeitet: Der Skywalk ist seit 2015 Löchers großer Traum. Gäste sollen gesichert über den 76 Meter hohen Bogen der Arena laufen können. Der Arena-Chef zeigte sich optimistisch: „Wir sind jetzt an dem Punkt, dass wir glauben, dass wir nächstes Jahr den Skywalk als neuen Touristen-Hotspot für Köln eröffnen können.“