Innenstadt – Der Trend führt unter die Brücke. Nach dem „Yuca“ in den Ehrenfelder Bahnbögen hat am Donnerstag der nächste Club mit Bogen-Charme seine Türen geöffnet: der „Domhof“, direkt unter den Gleisen des Hauptbahnhofs gelegen, in den Bögen der Hohenzollernbrücke, den ehemaligen Räumen der Galerie Seidel.
Zwar versteckt sich der Eingang noch hinter Bauzäunen, doch hat Betreiber Yediyar Isik einiges vor, um „aus dem Loch“ an der Gabelung Am Domhof/Frankenplatz eine schicke Location zu machen – ganz nach den Plänen zur Umgestaltung der Domumgebung. „Auf den Visualisierungen der Stadt sieht man an dieser Stelle eine Glasfront und davor ein paar Tische. Das sind wir“, lacht er.
Eröffnungsparty mit Tanz in den Mai
Denn neben dem Club wird Isik mit dem Ende der Großbaustelle in den benachbarten zwei Bögen, die sich bis zur Ecke Trankgasse erstrecken, auch ein Café eröffnen – das „Domhof Café San Juan“, mit eigener Dattel-Oliven-Kaffeeröstung, Selbstgebackenem und einer großen Terrasse mit Blick auf den Dom.
„Noch ist die Ecke hier ein richtiges Desaster“, sagt Isik, der seit 20 Jahren in Köln wohnt und seinen Stempel längst im Nachtleben der Stadt hinterlassen hat, wie etwa mit der Essigfabrik in Deutz. „Ich möchte hier einen Ort für die Kölner etablieren, an dem sie entspannen und feiern können – auch unter der Woche.“
Für die Eröffnungsparty am 30. April hatte der 38-Jährige die DJs Stereo Express, Joseph Disco, Popped!, Toni Palermo und Ben Cisco eingeladen. Doch soll im Domhof künftig nicht nur zu Techno gefeiert werden. „Wir spielen alles was angenehm ist“, erklärt Isik, „auch Worldmusic, Swing oder Jazz. Wir dürfen doch die musikalischen Ursprünge nicht vergessen.“ Auch deswegen plant er einen festen Abend für Live-Musik.
Im Gegensatz zur Kunstbar oder dem Wartesaal am Dom, die gleich um die Ecke liegen, setzt Isik im Domhof auf Minimalismus und Betonwände. Der Grund: Jede Party soll ein eigenes Deko-Konzept erhalten, zudem hofft er den Laden so besser an Veranstalter vermieten zu können, die ihre eigenen Ideen einbringen wollen. Denn Isik will in der Clubszene vor allem durch eins punkten: Individualität. Ein „Touristenladen“ soll sein Club nicht werden, sagt er. Davon gebe es in der Altstadt und auf den Ringen genug. „Eine Clubszene für Kölner, so wie es sie längst in Ehrenfeld oder dem Belgischen Viertel gibt, fehlt hier mitten in der Stadt. Der Domhof ist mein Beitrag.“