Nach sechs Jahren sollen erstmals wieder die Kölner Lichter stattfinden. Einiges hat sich im Vergleich zu damals geändert.
Nach fünf Jahren PauseDiese Änderungen gibt es beim Comeback der Kölner Lichter
Noch vor wenigen Monaten standen die Chancen 50 zu 50, sagt Werner Nolden. Der Leverkusener Veranstalter wollte einen letzten Versuch unternehmen, die Kölner Lichter nach sechs Jahren wieder zum Leuchten zu bringen. „Wenn es 2025 nicht klappt, dann war es das“, hieß es damals.
Seit Montag steht fest, dass in Köln wieder ein musiksynchrones Feuerwerk samt Schiffskonvoi auf dem Rhein stattfindet. Wie Nolden am Mittag auf dem Schiff „Rhein Vision“ bekannt gab, soll die beliebte Veranstaltung unter dem passenden Motto „Das Phönix-Projekt“ am 30. August 2025 aus der metaphorischen Asche zurückkehren. „Unglaublich, aber wahr. Totgesagte leben länger. Ich habe in den letzten Jahren wirklich nicht daran geglaubt, dass wir es nochmal schaffen“, sagte Nolden.
Kölner Lichter 2025: „Totgesagte leben länger“
2020 und 2021 fiel das Großprojekt wegen der Corona-Pandemie aus. Danach scheiterte die Durchführung vor allem wegen finanzieller Schwierigkeiten – unter anderem, weil der langjährige Partner und Feuerwerksartikel-Hersteller Weco um seine Existenz kämpfte. Die Chance auf einen Neubeginn sinke mit jedem Jahr des Ausfallens, hatte Nolden 2022 gesagt, als die Kölner Lichter erneut nicht gezündet werden konnten. Damals hätte selbst eine zugesagte Unterstützung der Stadt nicht ausgereicht, die drohende Finanzierungslücke zu schließen.
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Doch auch die Wiederauflage im kommenden Jahr ist mit einem Risiko verbunden. „Das Herz sagt: ja, der Verstand sagt: Du bist bekloppt“, äußert sich Nolden gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Er sei zwar mehr als 40 Jahre im Geschäft, aber eine Bierbörse sei nun mal etwas anderes als ein Großereignis wie die Kölner Lichter: „Da kommen an einem Tag bis zu 350.000 Menschen. Das kann man nicht kontrollieren. Ebenso nicht das Wetter.“
Das Comeback verdankt der Veranstalter in erster Linie der Osmab Holding AG und dessen Vorstandsvorsitzenden Anton Mertens. Das Bauunternehmen aus Rösrath fungiert als Präsentator der Veranstaltung. „Die Leute, denen es gut geht, sollten öfters mal etwas Gutes für diejenigen tun, denen es eben nicht so gut geht. Wir hoffen, dass wir mit unserem Engagement und der Rückkehr der Kölner Lichter eine gute Tat vollbracht haben“, sagt Mertens.
Kölner Lichter 2025: Wie Phoenix aus der Asche
Die Großveranstaltung wird jedoch erst einmal nicht im gleichen Maße zurückkehren wie einst gewohnt: „Es wird alles etwas kleiner. 2019 waren es 54 Schiffe, im kommenden Jahr sind es bislang 24. Es könnten aber durchaus auch noch welche dazu kommen“, sagt Nolden. Derzeit führe man weitere Gespräche, auch mit möglichen weiteren Sponsoren. Unternehmen, die sich zusätzlich engagieren möchten, seien „natürlich jederzeit willkommen“.
Bislang ist neben dem 30-minütigen musiksynchronen Hauptfeuerwerk, das zwischen Bastei und Hohenzollernbrücke gezündet werden soll, noch ein Begleitfeuerwerk geplant. Ob weitere hinzukommen, sei davon abhängig, ob weitere Geldgeber gewonnen werden können, sagt der Veranstalter. Kosteten die Kölner Lichter 2019 noch etwa 800.000 Euro, so werden für die Neuauflage deutlich mehr als eine Million zu Buche stehen, so Nolden. Vor allem die Personalkosten für Sicherheitskräfte seien gestiegen: „Das kennt man ja von den letzten Jahren im Karneval.“
Die Schirmherrschaft der 20. Ausgabe, die vom WDR live übertragen wird, übernimmt die Stadt Köln. Oberbürgermeisterin Henriette Reker sagt: „Dass die Kölner Lichter nach einer längeren Pause nun im kommenden Jahr wieder stattfinden werden, wird nicht nur viele Kölnerinnen und Kölner freuen, sondern auch die Menschen, die aus dem Umland unsere Stadt besuchen.“ Auch für Kölntourismus bedeutet die Neuauflage eine gute Nachricht, wie Geschäftsführer Dr. Jürgen Amann sag: „Solche Events sind ein wichtiger Anlass, um Menschen zusammenzubringen und die Strahlkraft Kölns als lebendige Metropole zu unterstreichen. Wir freuen uns auf das Jahr 2025 und sind gespannt, wie die Kölner Lichter die Menschen erneut begeistern werden.“
Nolden, mittlerweile über 70 Jahre alt, hat schon die nächsten Jahre im Blick: So ist auch eine Veranstaltung im Tanzbrunnen mit Bühnenprogramm wie einst denkbar, für 2025 ist die Open-Air-Bühne bereits vermietet. Der Kartenvorverkauf, um das Feuerwerk auf einem der beleuchteten Schiffe oder in Lokalen wie dem Parkcafé oder den Rheinterrassen zu sehen, ist am Montag gestartet. Im Bereich der Bastei wird es erneut eine Tribüne für etwa 2000 Personen geben. Pro Karte werden 104,50 Euro verlangt. Allerdings gibt es, wie bis 2019 üblich, zahlreiche Möglichkeiten, die Kölner Lichter auch bei freiem Eintritt anzuschauen – zum Beispiel im Rheinpark in Deutz sowie am linksrheinischen Ufer.