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„Feststellen, wie man sich fühlt“Kölner erfinden App zur Entspannung per Smartphone

Lesezeit 3 Minuten
Mindzeit-Gründer

Céleste Kleinjans und Marinko Spahic haben Mindzeit entwickelt. 

Innenstadt – „Wie fühlst du dich gerade?“ – diese Frage stellt die App Mindzeit gleich auf ihrer Startseite. Entwickelt haben sie die Kölnerin Céleste Kleinjans und Mitgründer Marinko Spahic. Der Zweck der App: „Wir bieten mit Mindzeit den einfachsten Zugang zu Übungen, die den Geist fit halten und trainieren und unsere Abhärtung gegen Stress erhöhen“, so Kleinjans. „Besonders wichtig ist, dass sich die Einheiten perfekt in alle Situationen des Alltags integrieren lassen.“

Achtsamkeit am Arbeitsplatz

Mit verschiedenen Kategorien wie „Achtsamkeit am Arbeitsplatz“, „Körper und Gesundheit“ oder „Fantasiereise“ werden für jede Situation und Gefühlslage passende Einheiten geboten, die sich im stressigen Alltag als Lektion für Zwischendurch anbieten. Der Unterschied zu anderen Achtsamkeits- und Entspannungs-Apps ist laut den Entwicklern: Hat Mindzeit den Nutzer zu seiner aktuellen Gefühlslage befragt, schlägt der digitale Coach sofort passende Einheiten zur Entspannung vor. „Unser Ziel ist es, Übungen zu bieten, die dem Nutzer in seiner aktuellen emotionalen Verfassung am meisten helfen“, erklärt Kleinjans. „Deshalb unterstützt die App darin, zunächst in sich hineinzuhorchen und festzustellen, wie man sich in diesem Moment überhaupt fühlt.“

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Die App fragt den Nutzer zunächst nach seinem Befinden. 

Auch die Aufmachung des Programms unterstütze diese Absicht, erklärt Spahic. „Die App soll von Beginn an dafür sorgen, dass man in seinem persönlichen Entspannungsraum ankommt“, so der 41-jährige Spezialist für Visual Effects, der Filmproduktion studiert hat. „Das haben wir auch mit entspannender Farbgebung, angenehmen visuellen Effekten und verschiedenen Soundoptionen – von Strandgeräuschen bis Vogelzwitschern – in der App berücksichtigt.“

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Fantasiereisen zur Entspannung

Die Ursprünge für die Entspannungs-Anleitung liegen in Kleinjans Kindheit. „Als Neunjährige habe ich von einer Bekannten eine CD mit Entspannungsübungen und Fantasiereisen bekommen“, so die heute 26-Jährige. „Solche Übungen haben mich auch in der Jugend und im Studium weiterbegleitet.“ Die Idee zur App kam ihr schließlich während der Studienzeit in Berlin.

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Dort befasste sich Kleinjans, die Deutsche Literatur und Philosophie studiert hat, mit den Themen Mensch-Technik-Interaktion, Technikphilosophie und Arbeitspsychologie. „Im Vordergrund stand dabei die Problematik, dass Technik uns immer mehr begleitet und bestimmt. Das sorgt oftmals für Reizüberflutung, beispielsweise durch das Smartphone.“ Diese Ursache für Stress wollte sie ins Gegenteil verwandeln und zum Entspannungsmedium machen. „Marinko war von der Idee auch überzeugt und so haben wir 2018 als Start-up losgelegt.“ Finanzielle Unterstützung erhielten sie dabei durch ein Gründerstipendium des Landes NRW. Seit dem Beginn der Corona-Pandemie arbeiten die beiden mit ihrem Team digital aus ihren Wohnungen in der Kölner Südstadt und Rodenkirchen zusammen. Bis dahin war ihr Büro im Coworking beim Insurlab Germany in Mülheim.

Werder Bremen benutzt die App

Erste Erfolge kann die App, die Anfang März an den Start gegangen ist, bereits verbuchen: Der Fußball-Bundesligist Werder Bremen und die Deutsche Bahn nutzen die App im internen Gesundheitsmanagement. Nun hoffen die beiden, dass Mindzeit auch bei privaten Nutzern durchstartet – und den vom Lockdown Genervten Entspannung im Corona-Alltag bringt.

Erhältlich ist Mindzeit im App Store und bei Google Play. Einige Test-Übungen sind kostenlos, das Monats-Abo mit allen Übungen kostet 11,99 Euro oder jährlich 59,99 Euro.