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Polizei entfernt Holocaust-Plakat250 Menschen bei pro-palästinensischer Demo auf Kölner Heumarkt

Lesezeit 3 Minuten
Rund 250 Menschen kamen nach Angaben der Polizei zu der Kundgebung.

Rund 250 Menschen kamen nach Angaben der Polizei zu der Kundgebung.

Demonstrierende in Köln solidarisieren sich mit Menschen im Gazastreifen. Die Polizei musste vor Beginn der Demo eingreifen.

Rund 250 Menschen haben am Samstagnachmittag auf dem Kölner Heumarkt demonstriert und sich mit den Menschen im Gazastreifen und dem Westjordanland solidarisiert. Gleichzeitig hatte eine Gruppe eine Kundgebung abgehalten, die „Klare Kante gegen jede Dämonisierung Israels“ zeigen wollte. Es kamen genau 20 Personen.

Am Reiterdenkmal versammelten sich die pro-palästinensischen Demonstrierenden. Viele arabischstämmige Personen jeden Alters waren darunter. Einige trugen Palästina-Flaggen und Kufiyas, die schwarz-weiß karierten Tücher.

Köln: Pro-Palästinensische Demo blieb friedlich

Die Kundgebung begann mit Verspätung, unter anderem, weil die Polizei einschritt: Eine junge Frau hielt ein Plakat mit der Aufschrift „Der Holocaust passiert erneut und die Welt schaut zu!“ in die Höhe. Eine klare Relativierung der Shoah und für die Polizei Grund genug, einzuschreiten. Man habe das Plakat eingezogen und prüfe, ob es den Tatbestand der Volksverhetzung erfülle, erklärte ein Polizeisprecher. Die junge Frau habe kooperiert.

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Dieses Plakat mit dem Schriftzug „Der Holocaust passiert erneut und die Welt schaut zu!“ zog die Polizei aus dem Verkehr.

Dieses Holocaust-relativierende Plakat zog die Polizei aus dem Verkehr.

Dann begann die Demonstration: Die Anmelderin und Hauptrednerin stellte sich als Amira vor und habe schon als Kind auf den Schultern ihrer Eltern „Free Palestine“ gerufen. „Das ist dein Land“, hätten ihre Eltern ihr gesagt. Gleichzeitig fühle sie sich in Deutschland als Fremde.

Mit tränenerstickter Stimme klagte die 25-Jährige die Bombardierung des Gazastreifens durch Israel und die Unterdrückung des palästinensischen Volks seit der Staatsgründung an. Wütend schrie sie ins Mikrofon, dass die israelischen Militäraktionen Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellten. Israel habe sogar international geächtete Phosphorbomben über dem Gaza-Streifen abgeworfen.

Hamas wird mit keinem Wort erwähnt

„Der israelische Verteidigungsminister hat die Menschen in Palästina als Tiermenschen bezeichnet“, kritisierte sie. „Free Palastine“, skandierte die Menge da. „Israel veranstaltet einen Genozid nach dem anderen“, sagte die Hauptrednerin. „Wir fordern Frieden für alle Menschen, unabhängig von der Herkunft, ihrer Religion und ihrer Rasse.“

Die Hamas und ihre terroristischen Angriffe auf das Land erwähnte die 25-Jährige mit keinem einzigen Wort. „Wasser und Strom in Gaza werden abgestellt“, echauffierte sie sich, als hätte es die Ereignisse vom 7. Oktober nie gegeben.

„Kein Wasser, kein Brot, Gaza ist in Not“, riefen die mittlerweile rund 250 Menschen. Einige hielten Plakate mit „Stoppt den Genozid“ hoch, ein Mann warb für mehr Differenzierung und hatte „Meine Frau ist keine Terroristin“ auf sein Schild gemalt.

„Lang lebe Israel“, rief ein Passant auf dem Heumarkt der Menge zu und schob eine wüste Beleidigung und den Mittelfinger hinterher. Die Polizei nahm sich den Mann zur Brust. Rund hundert Meter weiter hielten die Teilnehmenden der Gegendemonstration Israel-Flaggen und Schilder mit der Aufschrift „Hamas ist eine Terrororganisation“ hoch. Insgesamt blieb die Stimmung auf dem Heumarkt bis zum Ende der Kundgebungen aber friedlich.