Die von der TH Köln geplante Treppe ist eröffnet. Bislang ist sie nur für drei Monate genehmigt.
Kölner InnenstadtFreitreppe am Ebertplatz ist eröffnet – darf sie ein Jahr stehen bleiben?

Die fünf Meter hohe Treppe verbindet den Eigelstein und den Ebertplatz miteinander.
Copyright: Uwe Weiser
Die von der Technischen Hochschule Köln geplante Freitreppe am Ebertplatz ist eröffnet. Zunächst für rund drei Monate soll die fünf Meter hohe Treppe den Eigelstein und den Ebertplatz miteinander verbinden. Am Dienstagabend wurde die Treppe offiziell eröffnet. Sie wurde als sogenannter fliegender Bau genehmigt. Fliegende Bauten sind dazu bestimmt, schnell wieder abgebaut werden zu können, wie Konzertbühnen. Wenn es nach den Studierenden und Professoren der Hochschule geht, soll die Treppe allerdings noch deutlich länger stehen bleiben.
TH Köln hofft auf Genehmigung für ein Jahr
„Wir hoffen, dass wir eine temporäre Nutzung für ein Jahr genehmigt bekommen“, sagte Professorin Susanne Kohte. Das würde auch die verspätete Einweihung der Treppe etwas wettmachen. Statt wie ursprünglich geplant im Juli ist die Treppe nun erst Mitte September fertig geworden. Fünf Wochen hat der Aufbau insgesamt gedauert. Die Architektur- und Städtebau-Studierenden der TH Köln wurden bei der praktischen Umsetzung vom Handwerkerkollektiv „Werkstatt Global“ unterstützt.

Yasemin Utku, Chris Schroeer-Heiermann und Susanne Kohte von der TH Köln mit Meryem Erkus vom Brunnen e.V. (von links nach rechts) an der neuen Treppe am Ebertplatz.
Copyright: Uwe Weiser
Im Rahmen des Projekts „Ebertplatz 0?“ plante die TH Köln mehrere temporäre Elemente, die den Ebertplatz für eine Zwischennutzung bis zur endgültigen Umgestaltung aufwerten sollen. Neben der Treppe sind auch Sitzpodeste entstanden, die vor allem die Ebertplatzpassage rund um die Galerien zu einem Aufenthaltsort machen sollen. Nicht verwirklicht werden konnte hingegen eine geplante Installation über dem Lichthof, oberirdisch in Höhe der Sparkasse. Die statischen und sicherheitstechnischen Anforderungen für die Gerüstbaukonstruktion waren zu hoch.
Alles zum Thema Ebertplatz
- Vermutlich Rotlicht nicht beachtet Autos kollidieren am Kölner Ebertplatz – eine Person verletzt
- Reul am Kölner Ebertplatz „Wenn es nach mir ginge, würde ich ihn einfach zuschütten“
- Raub auf Ebertplatz Kölner Polizei stellt zwei Tatverdächtige mithilfe der Videobeobachtung
- Streetwork soll gesichert werden Bezirksvertretung stimmt Schließung von Zugängen am Ebertplatz zu
- Neuer Chef im „Rex am Ring“ „Älteres Publikum ist nach Corona teilweise nicht ins Kino zurückgekehrt“
- Wohnungsdurchsuchung in der Innenstadt Kölner Polizei nimmt mutmaßlichen Ebertplatz-Drogendealer fest
- Navid Kermani „Diese Lieblosigkeit kenne ich nur von Köln“
Weiteres Sitzpodest am Kölner Eigelstein soll 2024 kommen
„Die Installation wäre künstlerischer Natur gewesen, die Treppe hat einen größeren Nutzwert“, erklärt Professorin Yasemin Utku, die das Projekt initiierte. Im kommenden Frühjahr soll über dem eigentlichen Eingang zum Ebertplatz zur U-Bahn aus Richtung Eigelstein noch ein weiteres Sitzpodest entstehen. Momentan sind die Treppen mit einem Bauzaun abgesperrt. Das Podest soll dann vom Bürgerverein Eigelstein umgesetzt werden.

Die neuen Sitzpodeste an der Passage am Ebertplatz
Copyright: Uwe Weiser
Von der Treppe aus lässt sich der Ebertplatz aus anderer Perspektive betrachten – auch durch ein paar angebrachte Fernrohre und ein Kaleidoskop. „Das haben wir als Ersatz für die Kinder geplant, weil die beliebte Rutsche auf den Ebertplatz weggefallen ist“, erklärt Meryem Erkus vom am Ebertplatz aktiven Brunnen e.V.. Sowohl die Fernrohre als auch die Treppe werden bereits kurz nach der Eröffnung von mehreren Dutzend Besucherinnen und Besuchern genutzt. Die Treppe sowie die Podeste sollen ab der kommenden Woche auch künstlerisch bespielt werden.
Die Studierenden Olivia Oelsen, Lilian Bander und Jo Chirchietti freuen sich darüber, dass die Treppe nun endlich eröffnet ist. „Man glaubt es erst so richtig, jetzt wo sie wirklich hier steht“, sagt Oelsen. „Es ist cool zu sehen, dass die von uns geplanten Aussichtspunkte auf der Treppe so gut funktionieren und angenommen werden.“