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Für drei MonateDer Ebertplatz wird im Sommer umgestaltet – inklusive Freitreppe in Richtung Eigelstein

Lesezeit 4 Minuten
Der Kölner Ebertplatz soll umgestaltet werden.

Der Kölner Ebertplatz soll umgestaltet werden.

Geplant sind außerdem Sitzpodeste und eine auffällige Installation. Visualisierungen zeigen, wie die Projekte aussehen sollen.

Der Ebertplatz bekommt in diesem Sommer drei neue, markante Gestaltungselemente. Eine Freitreppe, Sitzpodeste und eine Installation über dem Lichthof sollen drei Monate lang am Ebertplatz zu sehen sein und das Platzbild sowie die Aufenthaltsqualität verbessern. Die Stadt rechnet aktuell mit einem Umsetzungszeitraum von Ende Juli bis Ende Oktober. Final wird das allerdings von der Technischen Hochschule Köln festgelegt, die das Projekt „Ebertplatz0?“, das von der Stadt gefördert wird, umsetzt.

Gestaltung überbrückt die Zeit bis zur vollständigen Umgestaltung des Ebertplatzes

Die gestalterischen Elemente sind von Masterstudierenden im Fach Architektur der TH Köln unter der Leitung von Yasemin Utku, Susanne Kohte und Chris Schroeer-Heiermann entwickelt worden. Die temporären Interventionen sind Teil der sogenannten „Zwischennutzung Ebertplatz“, die seit 2018 läuft. Durch die Zwischennutzung sollen laut der Stadt Gestaltungsmöglichkeiten erprobt und gleichzeitig die Zeit bis zum endgültigen Umbau des Ebertplatzes überbrückt werden. Dieser wird voraussichtlich nicht vor 2025 beginnen. Im Mai 2022 hat der Stadtrat die Fortführung der Zwischennutzung bis Ende 2024 beschlossen.

Entwurf der neuen Freitreppe am Ebertplatz.

Entwurf der neuen Freitreppe am Ebertplatz.

Mit den von der TH Köln geplanten Elementen wird sich der Ebertplatz deutlich verändern. Besonders die Freitreppe ist ein prominentes Gestaltungselement. „Die Freitreppe soll vor allem de Zugänglichkeit zum Ebertplatz aus Richtung des Eigelsteins verbessern“, erklärt Yasemin Utku, Architekturprofessorin an der TH Köln. „Aktuell hat man das Gefühl, man läuft nur zur U-Bahn herunter. Durch die Freitreppe wollen wir nicht nur einen Verkehrsweg schaffen, sondern auch einen neuen Blick und Aufenthaltsqualität.“

Die Stadt Köln begrüßt das: „Die Anbindung des Ebertplatzes an den Eigelstein war ein zentrales Anliegen, das sich aus der ersten Phase der Zwischennutzung von 2018 bis 2021 ergeben hat und das in die Konzeption der zweiten Zwischennutzung eingeflossen ist“, heißt es auf Anfrage.

Freitreppe soll Ebertplatz besser an den Eigelstein anbinden

Zur Freitreppe wird man vom Eigelstein aus wahrscheinlich ein paar Stufen hochlaufen, bevor die Treppe runter bis auf den Platz führt. Für die Freitreppe fällt allerdings auch die Rutsche, ein bislang beliebtes Element am Ebertplatz, weg. „Die Treppe bietet aber die Möglichkeit, den Platz nochmal anders wahrzunehmen, weil sie mehr als ein verkehrlicher Zugang ist“, sagt Utku. „Sie lässt sich auch als Möbel und als Ort für Veranstaltungen begreifen.“

Sitzpodeste, wie sie bald am Ebertplatz entstehen sollen.

Sitzpodeste, wie sie bald am Ebertplatz entstehen sollen.

Utku arbeitet mit ihren Kollegen und den Studierenden in Kooperation mit dem Brunnen e.V. und Baukultur Nordrhein-Westfalen seit dem Wintersemester 2021 an dem Projekt. In vier Semestern hätten rund 50 Studierende daran mitgewirkt, schätzt Utku. Dafür haben die Studierenden nicht nur mit Polizei und Ordnungsamt, sondern auch mit Akteuren vor Ort gesprochen, wie dem Bürgerverein Eigelstein oder der Alten Feuerwache.

Sitzpodeste sollen auch für Außengastronomie nutzbar sein

Ein, wie Utku sagt, pragmatischeres Element sind die Sitzpodeste, die im Bereich der Passage aufgestellt werden sollen. „Dort gibt es bislang keine Sitzgelegenheiten. Vor den Galerien sind sie aber eine gute Ergänzung und können auch für die Außengastronomie genutzt werden, beispielsweise für einen mobilen Kiosk“, sagt Utku. Zudem werde somit die Sichtbarkeit der Passagen erhöht. Nach den drei Monaten können die Sitzpodeste an einem anderen Ort zum Einsatz kommen.

Über dem Lichthof soll eine Installation entstehen.

Über dem Lichthof soll eine Installation entstehen.

Das dritte Element, dass die TH Köln entworfen hat, ist eine Installation über dem Lichthof, quasi über den Passagen oben auf Straßenhöhe. Dort wird ein Sechseck aus gespannten LED-Bändern aufgebaut. „Das verbessert die Sichtbarkeit der Passage und der Galerien, wenn man zum Ebertplatz aus Richtung des Hansarings kommt“, sagt Utku. „Von dieser Seite aus ist bis jetzt nicht zu sehen.“

Weitere Projekte für 2023 am Ebertplatz sind geplant

Mit wie viel Geld die Stadt das Projekt „Ebertplatz0?“ fördert, steht noch nicht endgültig fest. Für 2023 sind auch noch weitere künstlerische Aktionen im Rahmen der Zwischennutzung am Ebertplatz geplant. Im September soll es eine zweite Auflage des Kunstprogramms und -festivals „Kunstbasis Ebertplatz“ geben. Dabei handelt es sich um Installationen, die explizit für den Ebertplatz entwickelt wurden und sich mit Themen wie künstlerischer Stadtentwicklung beschäftigen.

Ab November soll außerdem „Fries TV“ eine Neuauflage erhalten. Dabei handelt es sich um einen Text- und Videokanal, der auf einem LED-Display auf dem 50 Meter langen Waschbetonfries am Platz angebracht werden soll. Das Display war bereits von April 2021 bis ins Frühjahr 2022 installiert und soll den Ebertplatz vor allem in den Wintermonaten aufwerten.