Ein Provisorium verdeckt das nächste: Warum am Ebertplatz zwei Kunstinstallationen hinter einem Bauzaun verschwinden.
Termin fixHolztreppe am Kölner Ebertplatz verschwindet nach dem 13. September
Die Holztreppe am Kölner Ebertplatz wird nach einem Jahr in den Wochen nach dem 13. September abgebaut. Laut Stadt ist die Technische Hochschule (TH) Köln dafür verantwortlich, die die Treppe vor einem Jahr geplant und erstellt hat. Sie führt vom Ebertplatz zum Eigelstein. Laut Stadt läuft die Genehmigung jetzt aus.
Die Holztreppe sowie weitere Sitzelemente waren Teil des sogenannten Projekts „Ebertplatz 0?“. Diese sollten Impulse für die Gestaltung des Ebertplatzes liefern. Das Ziel ist es, den Ebertplatz bis zur möglichen Umgestaltung aufzuwerten. Ob der Platz im Bestand umgebaut oder komplett neugestaltet wird, ist seit Jahren eine umstrittene Frage, in der er es nicht entscheidend vorankommt. Eine Entscheidung wird wohl frühestens nächstes Jahr fallen.
Zugang zum Eigelstein gesperrt
Für die Holztreppe hat die Stadt Köln die Steintreppe inklusive der defekten beiden Rolltreppen in der Unterführung Richtung Eigelstein zugesperrt, weil sie den Platz für die Holztreppe brauchte. Dadurch wurden auch die beiden Kunstinstallationen auf den defekten Rolltreppen weder genutzt noch gesehen.
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Den Abgang vom Eigelstein zum Ebertplatz hat die Verwaltung deshalb mit einem Bauzaun abgesperrt. Dahinter gammeln die beiden Installationen vor sich hin. Es handelt sich um eine erkaltete Plastik namens „Muddy Moves“ von Andreas Gehlen sowie um eine Rutsche namens „Silver Surfer“ des Berliner Kreativ-Kollektivs On/Off.
Seit mittlerweile zwei Jahrzehnten sind die sechs Rolltreppen am Ebertplatz kaputt, die zwei Millionen Euro zur Reparatur waren nie vorhanden, weil der Ebertplatz ja umgebaut werden sollte – was bis heute nicht passiert ist.
Stattdessen sollten die defekten Rolltreppen übergangsweise „künstlerisch bespielt“ werden, teilte die Stadt 2019 mit. Das hatte der Rat 2018 entschieden. Es ging dabei darum, den Ebertplatz attraktiver zu machen. Es galt damals als gute Nachricht, inklusive einiger Pressemitteilungen der Stadt – doch jetzt sind die beiden Installationen zum Eigelstein seit einem Jahr hinter einem Bauzaun verdeckt, um die Freitreppe zu ermöglichen.
Die Verwaltung teilte dazu mit: „Ja, es war klar, dass, wenn die Freitreppe gebaut würde, während der Laufzeit die zwei Rolltreppenkunstwerke nicht einsehbar und nutzbar sein würden. Das wurde im Konsens von Zwischennutzerinnen und Zwischennutzern, Stadt und TH Köln entschieden.“ Der Bauzaun ist laut Stadt aus Sicherheitsgründen nötig.
Demnach sind die jeweiligen Künstler darüber informiert worden, dass ihre Installationen nicht mehr zu sehen sind. Doch das verneint Andreas Gehlen: „Ich wusste davon nichts.“ Er betont aber, dass er die Idee der Freitreppe gut findet. Die Künstler von On/Off äußerten sich auf Anfrage nicht. Laut Stadt sollen die beiden Installationen nach dem Abbau der Treppe gesäubert werden und „gepflegt aussehen“. Die Kosten für die insgesamt sieben Kunstinstallationen belaufen sich laut Stadt auf 124.000 Euro.