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„Ruhender Verkehr“Warum sich ein berühmtes Kölner Kunstwerk unter Plastikplanen versteckt

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Die Aktionsplastik „Ruhender Verkehr“ von Wolf Vostell, derzeit eingehüllt im dichten Verkehr auf dem Hohenzollernring.

Die Aktionsplastik „Ruhender Verkehr“ von Wolf Vostell, derzeit eingehüllt in Planen im dichten Verkehr auf dem Hohenzollernring.

Die Betonskulptur „Ruhender Verkehr“ zieht um. Vorher bedarf es aber einer Sanierung.

Auf dem Mittelstreifen des Hohenzollernrings „parkt“ seit 34 Jahren ein an die Form eines Autos erinnernder Betonklotz. Bekannt ist Sachkundigen die ungewöhnliche Skulptur unter dem Namen „Ruhender Verkehr“, eine Aktionsplastik des Künstlers Wolf Vostell aus dem Jahr 1969. Andere kennen das Betonauto eher von Fußball-Partys – gerne wird die Empore für ausgelassene Siegesfeiern genutzt.

Von dem einbetonierten Opel Kapitän ist seit Anfang der Woche jedoch nur noch wenig zu sehen. Eine weiße Plastikplane umhüllt das eckige Gebilde. Als eines der bedeutendsten Kunstwerke im Kölner Straßenbild soll es seit seiner Entstehung Ende der 1960er Jahre die autogerechte Stadt kritisieren und auf die Konsumträume der Deutschen aufmerksam machen.

Ein Foto der Skulptur, aufgenommen im August 2023.

So ist Passantinnen und Passanten der „Ruhende Verkehr“ auf dem Hohenzollernring normalerweise bekannt. Bald soll der Umzug in die Hahnenstraße erfolgen.

Um die Message zu untermauern, war es dem 1998 verstorbenen Künstler besonders wichtig, dass sein Kunstwerk in einer richtigen Parklücke zwischen anderen Autos steht, also anders als jetzt, inmitten des Straßenverkehrs. Um seinen Vorstellungen gerecht zu werden, beschloss die Bezirksvertretung Innenstadt schon im letzten Jahr, dass die Plastik umziehen soll.

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Neuer Standort berücksichtigt Vorstellungen von Künstler Vostell

Doch bevor der Wunsch Vostells endlich erhört wird, bedarf es einer Restaurierung – diese wird mit der Installation eines Baugerüsts, das sich unter der Plane versteckt, vorbereitet. Das bestätigte die Stadt. Eine Fachfirma aus Siegburg wird im Anschluss unter anderem die Oberfläche reinigen, Drähte entrosten, die Betonschalen replatzieren und Risse schließen. Zuletzt wird das Kunstwerk mit einer transparenten Schutzlasur für sein weiteres Dasein im Kölner Straßenbild präpariert.

Zeitlich nehmen die Arbeiten laut Stadt rund drei Wochen in Anspruch. „Geplant ist, dass die Restaurierung bis zum 3. November 2023 abgeschlossen sein wird“, so eine Sprecherin am Donnerstag. Solange werden der Auto- und Radverkehr an der Baustelle am Mittelstreifen vorbeigeführt. Durch die Verlagerung der Fahrbahn komme es zu einer Einengung der Radspur. Der Fußverkehr sei nicht betroffen.

Ursprünglich sollten die Arbeiten auf dem Hohenzollernring gegenüber des Filmpalasts bereits im Sommer beginnen. Der damals für Herbst anvisierte Standortwechsel des „Ruhenden Verkehrs“ wird sich aber wohl verzögern. Nach Abschluss der Restaurierung ist der Umzug in die Hahnenstraße in der Innenstadt geplant – Passantinnen und Passanten können den Betonquader dann vor dem Kölnischen Kunstverein bewundern.

Auch bevor die mit Graffiti besprühte Skulptur seinen Standort auf den Kölner Ringen einnahm, war der Opel Kapitän (Baujahr 1960) schon viel unterwegs. Mit eingeschaltetem Radio ließ Wolf Vostell das Fahrzeug auf der Domstraße einbetonieren. Dort stand das Gebilde zwei Wochen und wurde danach durch Ausstellungen in Paris und Berlin weltbekannt. Es folgte eine längere Aufenthaltsdauer am Neumarkt, bevor der „Ruhende Verkehr“ für drei Jahrzehnte im dichten Verkehr auf dem Hohenzollernring abgestellt wurde.