Köln ist ins Jahr 2023 gerutscht. Für Feuerwehr und Polizei gab es in der Silvesternacht viele Einsätze, insgesamt war die Lage aber ruhiger als befürchtet.
Silvesternacht in KölnFeuerwehr löscht brennende Autos – Tausende feiern in Altstadt
Köln ist mit einem großen Feuerwerk über das gesamte Stadtgebiet hinweg und nach bisherigem Stand ohne größere Zwischenfälle im Jahr 2023 angekommen. Die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr meldeten am Abend eine vergleichsweise ruhige Lage. Am späten Abend stieg die Zahl der Einsätze an, hieß es von der Feuerwehr.
Insbesondere zwei Brände beschäftigten die Feuerwehr: Gegen 0.30 Uhr fing ein Pkw in der Germaniastraße in Höhenberg Feuer. Der Tank des VW Golf platzte, der Sprit lief brennend unter dem Fahrzeug entlang. Das Feuer griff auf zwei direkt daneben parkende Transporter über. Die Hitze war so stark, dass die Fensterscheiben an dem dahinter gelegenen Haus brachen. Ein Übergreifen der Flammen auch auf das Haus konnte nur mit einem massiven Wassereinsatz verhindert werden.
Gegen 2.30 Uhr wurde die Feuerwehr nach Buchheim gerufen. Der Müllraum eines Mehrfamilienhauses stand im Vollbrand. Ein parkender Pkw wurde durch die Hitze stark beschädigt. Der Rauch zog offenbar auch zu einer ans Mehrfamilienhaus angrenzenden Wohngruppe für demenzkranke Menschen. Das Feuer konnte schnell gelöscht werden. Verletzt wurde bei beiden Bränden niemand.
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Außerdem gab es laut Feuerwehr einige kleinere Einsätze wie durch Pyrotechnik angezündete Mülltonnen oder Hecken.
Die Landesleitstelle der Polizei in Nordrhein-Westfalen meldet nach der Silvesternacht in einer ersten vorläufigen Bilanz eine „eher ruhige“ Einsatzlage gemessen an den Zahlen. Es habe in Köln und Düsseldorf Einsätze mit „diversen Randalierern und auf sich einschlagenden Personen“ gegeben. Auch seien Böller in Richtung von Personen abgefeuert worden. Außerdem sei es mit steigendem Alkoholpegel auch zu kleineren Auseinandersetzungen und Pöbeleien gekommen.
Kölner Polizei nimmt drei Männer am Dom in Gewahrsam
Die Polizei war mit mehreren hundert Beamtinnen und Beamten in der Stadt unterwegs. Feuerwerkskörper knallten in der ganzen Stadt. Auf dem Bahnhofsvorplatz am Dom nahmen Beamte am Abend drei Männer in Gewahrsam, die laut einem Sprecher „Leute bepöbelt“ haben sollen. „Die haben Streit gesucht und schlafen jetzt bei uns“, sagte der Sprecher.
Tausende feiern im Rheingarten, Strafanzeigen gegen Böllerwerfer
Bereits eine Stunde vor dem Jahreswechsel feierten Tausende Menschen im Rheingarten die Silvesternacht. Aus der Altstadt kam ein stetiger Zulauf, sodass es immer voller wurde. Vereinzelt äußerten Feiernde Unbehagen, weil mehrfach Böller in die Menge geworfen wurden und Menschen vor den Knallen flüchteten. „Man muss eigentlich die ganze Zeit damit rechnen, abgeschossen zu werden“, sagte eine junge Frau und hielt sich eher am Rand des Geschehens auf. Es habe wegen solcher Vorfälle auch einige Strafanzeigen von Betroffenen gegeben, so die Polizei.
Die meisten Menschen aber genossen offenbar den ersten von Corona-Regeln weitgehend befreiten Jahreswechsel seit Pandemiebeginn und feierten ausgelassen mit viel Feuerwerk - vor und nach Mitternacht.
Gegen 1 Uhr leerte sich die Altstadt, nachdem mehrere Tausend Menschen hier mit Feuerwerk ins neue Jahr gefeiert haben. Viele Bahnen und Züge wurden daraufhin überfüllt. Zurück bleiben nun teils erhebliche Mengen abgebranntes Feuerwerk und sonstiger Müll.
Einen Zwischenfall mit Silvester-Böllern hatte es unterdessen bereits am Freitag Abend in Meschenich gegeben. Unbekannte warfen Feuerwerkskörper auf einen Hochhausbalkon und verursachten dort ein Feuer. Drei Personen erlitten leichte Verletzungen. Kurze Zeit später eintreffende Polizisten wurden von oben mit Eiern beworfen.
Feuerwerksverbot im Domumfeld, Brückensperrungen in Kraft
Ab 18 Uhr galt im direkten Domumfeld ein Feuerwerksverbot. Es umfasste im Wesentlichen den Roncalliplatz und die Domplatte und galt bis 5 Uhr an Neujahr.
Die Hohenzollernbrücke war seit etwa 18:30 Uhr für alle gesperrt, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs waren. Der Zugverkehr konnte aber aufrechterhalten werden. Die Altstadt war indes für Autos weitgehend gesperrt. Die Sperrung wurde im Laufe der Nacht aufgehoben.