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Sicherheit in KölnSo funktioniert die neue Anlaufstelle der Polizei und Stadt am Dom

Lesezeit 2 Minuten

Die neue „Anlaufstelle Dom“ von Stadt und Polizei soll nach der Silvesternacht 2015/2016 das Sicherheitsgefühl erhöhen.

Köln-Innenstadt – Schon 2016 hatte der damalige Polizeipräsident Jürgen Mathies angekündigt, dass das Sicherheitsmobil am Hauptbahnhof – ein Transporter mit Büro-Anhänger – keine Dauerlösung bleibt. Am Mittwoch haben Stadt und Polizei nun eine feste Anlaufstelle am Roncalliplatz in Betrieb genommen. Wer Anzeige erstatten will oder sonstige Fragen hat, findet Mitarbeiter des Ordnungsamts und der Polizei ab jetzt im Kurienhaus des Domkapitels an der Südostseite des Roncalliplatzes.

Domprobst Gerd Bachner überreichte Oberbürgermeisterin Henriette Reker am Mittwoch den symbolischen Schlüssel. Der Mietvertrag für das 135 Quadratmeter große Büro, das vormals zur Köselschen Buchhandlung gehörte, läuft zunächst bis 2020. Dann soll das Kurienhaus abgebrochen werden. Falls der Abbruch später erfolgt, können auch die Sicherheitskräfte länger bleiben.

Jürgen Mathies hatte das Sicherheitsmobil kurz nach den Silvesterübergriffen 2015/2016 initiiert, um Vertrauen bei der Bevölkerung zurückzugewinnen. Das Konzept habe Wirkung gezeigt, resümiert Mathies’ Nachfolger als Polizeipräsident, Uwe Jacob: „Die Straftaten im Domumfeld sind deutlich zurückgegangen, man kann sich hier sicher fühlen.“ Mit der festen Anlaufstelle seien die Zeiten der mobilen „Fischbude“ endlich Geschichte. Die Bundespolizei beteiligt sich jedoch nicht mehr an der Anlaufstelle. Einem Polizeisprecher zufolge liege der jetzige Standort außerhalb des Zuständigkeitsbereichs der Bundespolizei.

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Öffnungszeiten ganztägig

Regulär ist das neue Büro von 12 bis 20 Uhr geöffnet, bei großen Ereignissen wie Silvester, dem Weihnachtsmarkt am Dom oder der Sessionseröffnung würden die Öffnungszeiten flexibel angepasst, so Jacob. Zur Karnevalseröffnung am 11. November zum Beispiel ist die „Anlaufstelle Dom“ von 14 bis 22 Uhr besetzt.

Als Ansprechpartner werden sich jeweils ein Mitarbeiter des Ordnungsamts sowie der Polizei vor Ort befinden, vier weitere Einsatzkräfte von Stadt und Polizei gehen währenddessen auf Streife. Zellen zur Gewahrsamnahme gibt es in den neuen Räumen nicht, Tatverdächtige oder Betrunkene werden wie bisher in das Kalker Polizeipräsidium gebracht.

Das Angebot wird in der Regel für Anfragen aller Art genutzt. Vor allem Touristen hätten sich bisher nach Einkaufsmöglichkeiten oder Sehenswürdigkeiten erkundigt, sagt Polizei-Hauptkommissar Claus Böcker von der Anlaufstelle. Bei den Anzeigen gehe es vor allem um Taschen- und Trickdiebstähle, Anzeigen wegen sexueller Übergriffe seien ihm bislang nicht bekannt geworden, sagt der 53-Jährige. „Für das Sicherheitsgefühl der Leute ist das Angebot sehr wichtig“, so Ordnungsamtsleiter Engelbert Rummel: „Wir dürfen den öffentlichen Raum nicht den Kriminellen überlassen.“

Momentan ist die Anlaufstelle für Ratsuchende schwer zu finden, Beschilderungen gibt es bislang nicht. Uwe Jacob kündigte jedoch an, dass sich dies schon bald ändern werde.