Anerkennung für Kölner EinrichtungTunnel in der Altstadt erhält einen eigenen Namen
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Köln – Eine der hässlichsten Tunnelröhren Kölns bekommt jetzt einen außergewöhnlichen Namen: Willkommen im Gulliver-Tunnel.
So soll das bislang namenlose Tunnelsystem in der Kölner Altstadt offiziell benannt werden, das an der Straße Am Domhof beginnt und am Konrad-Adenauer-Ufer endet. Auch die beiden Tunnelarme gehören dazu, die zum einen unterhalb der Philharmonie führen und zum anderen in Richtung Trankgasse schwenken.
Am Ende dieses Tunnelarms liegt eine Überlebensstation für Obdachlose, die den Namen Gulliver trägt. Und nach Gulliver soll jetzt auch der ganze Tunnelsystem offiziell benannt werden.
Gleich drei Institutionen, nämlich die Polizei, die Feuerwehr und Amt für Verkehrsmanagement für die Stadt, haben das Zentrale Namensarchiv gebeten, eine Benennung auf den Weg zu bringen. Es gehe darum, „eine Orientierung beziehungsweise Auffindbarkeit zu gewährleisten“, lautet die Begründung für die Tunnel-Taufe.
Außerdem habe das Amt für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau in dem unterirdischen Nirgendwo eine Leitstelle eingerichtet, für die eine feste Adresse benötigt werde.
Und mit Gulliver-Tunnel hat die Stadt jetzt einen Vorschlag parat, über den die Politiker in der zuständigen Bezirksvertretung Innenstadt am 27. Juni abstimmen werden.
Hilfe für Obdachlose
Damit erfährt auch die 2001 errichtete Überlebensstation für Obdachlose namens Gulliver eine große Anerkennung, die als erste modellhafte Einrichtung ihrer Art in Deutschland die Phasen außerhalb üblicher Öffnungszeiten abdeckte, in denen Obdachlose Hilfen besonders notwendig brauchen.
„Die Angebote gehen von körperlicher Hygiene (Duschen, Toiletten, Friseur, Waschmaschine, Kleiderkammer und so weiter) über kleine Mahlzeiten hin zu Beratungs- und Gruppenangeboten“, so die Stadt. Diese Einrichtung trägt den Namen Gulliver, der wiederum auf den satirischen Roman „Gullivers Reisen“ mit den Themen Schiffbruch und Entfremdung von der Gesellschaft des irischen Schriftstellers Jonathan Swift (1667 - 1745) zurückgeht.