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200 neue Ladesäulen geplantStrom tanken am Eierplätzchen in der Kölner Südstadt

Lesezeit 2 Minuten
Reker tankt Strom Eierplätzchen SCHMÜLGEN

Henriette Reker tankt Strom. 

  1. Auf Kölner Straßen sind rund 3500 Elektro- oder Hybridautos zugelassen.
  2. Bisher gab es aber noch keine Ladestation im öffentlichen Raum.
  3. Das hat sich mit der ersten Ladesäule in der Südstadt, an der zwei Autos betankt werden können, geändert.

Köln – Die Stadt Köln hat seit Dienstagnachmittag ihre erste Ladestation für Elektroautos im öffentlichen Raum. Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Dieter Steinkamp, Vorsitzender der Geschäftsführung der Kölner Stadtwerke, haben den Standort am Eierplätzchen in der Südstadt eingeweiht.

„Es ist ein Startschuss“, sagt Reker, „die Verkehrswende ist in keiner Metropole mehr aufzuhalten.“ So werde unter anderem die Flotte des Ordnungsamts auf Elektrowagen umgestellt, ebenso wie die Busse der Kölner Verkehrsbetriebe. Bis Mitte 2021 sollen 200 Ladesäulen mit jeweils zwei Ladepunkten im gesamten Stadtgebiet stehen, davon mindestens 20 pro Stadtbezirk. In einer zweiten Stufe sollen dann unter Berücksichtigung der gesammelten Erfahrungen noch einmal genauso viele Stationen folgen.

Roman Suthold vom ADAC Nordrhein kritisiert die Installation als überfällig. „Köln sollte sich schnellstmöglich an anderen Millionenstädten orientieren und die Marke von 1000 Ladepunkten überschreiten“, sagt Suthold. Bundesweit liege Köln laut Bundesnetzagentur nur im Mittelfeld in der Elektromobilität und in Nordrhein-Westfalen noch hinter Essen und Düsseldorf.

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Dieter Steinkamp widerspricht der Kritik: „Wir stehen in engem Kontakt mit anderen Städten, die zwar zum Teil mehr Ladestationen haben, aber von denen viele nicht einmal pro Woche genutzt werden.“ Hinzu kämen aktuell über 300 Stationen an halb-öffentlichen Standorten, wie etwa in Parkhäusern oder Einkaufszentren. „Wir ziehen gerade nach über hundert Jahren Verbrennungsmotor in nur fünf Jahren auf eine neue Form der Motorisierung um“, sagt Steinkamp. Mit zunehmenden Nutzerzahlen werde man dann auch die Anzahl der Ladestationen erhöhen, Netzknoten gebe es dafür in der Stadt genug.

Aktuell sind auf den Kölner Straßen rund 3500 Elektro- oder Hybridautos zugelassen. Er sei zuversichtlich, dass die Zahl bis 2025 auf 25000 steigen werde.

Die Kosten für die Installation der neuen Ladesäulen betragen 1,1 Millionen Euro und werden zur Hälfte vom Bundesverkehrsministerium getragen. Die Stationen nutzen nach europäischer Norm Stecker des Typen 2. Das Aufladen der Autos ist noch bis Ende 2020 kostenlos.