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Aus 45 Metern HöheFrau kollabiert im Südturm des Kölner Dom und wird abgeseilt

Lesezeit 3 Minuten
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Aus 45 Metern Höhe musste die Frau abgeseilt werden.

Köln – Bei einem spektakulären Feuerwehreinsatz im Dom ist am Samstag eine Frau nach einem medizinischen Notfall aus einer Höhe von 45 Metern abgeseilt und gerettet worden. Am frühen Abend meldeten Besucher über die Notrufnummer 112, dass eine 30 Jahre alte Frau oben auf dem Südturm medizinische Probleme habe. Auf Nachfrage der Leitstelle der Feuerwehr stellte sich heraus, dass sich der Notfall im Bereich des Glockenstuhles ereignet hatte.

Ein Rettungswagen, ein Notarzt sowie ein Spezialfahrzeug fuhren daraufhin zum Dom. Da derzeit der Bauaufzug an der Nordfassade der Kathedrale aufgrund einer Wartung außer Betrieb ist, alarmierte der Einsatzleiter noch während der Anfahrt die Besatzung eines weiteren Spezialfahrzeugs sowie die Sondereinheit der Höhenrettung als Unterstützung.

Einsatz am Dom

Einsatzkräfte am Kölner Dom

Die ersten Einsatzkräfte, die am Dom ankamen, stiegen umgehend über den Südturm zum Glockenstuhl auf. Parallel dazu nahm die Feuerwehr in Vorbereitung auf die Patientenrettung einen zweiten am Dom befindlichen Materialaufzug in Betrieb.

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Auf einer Höhe von 53 Metern, in einem Vorraum des Glockenstuhls, erreichten die Einsatzkräfte die 30-jährige Frau, die einen akuten medizinischen Notfall erlitten hatte. Die Helfer kümmerten sich zunächst um ihre medizinische Erstversorgung und im weiteren Verlauf um eine Stabilisierung der Patientin, um sie abtransportieren zu können.

Feuerwehr prüfte verschiedene Möglichkeiten zur Rettung

Die Feuerwehr prüfte parallel dazu verschiedene Möglichkeiten zur Rettung nach. In Abstimmung mit dem Notarzt kam ein Transport über den engen Treppenraum nicht infrage, sodass sich die Einsatzkräfte für einen , die Patientin schonenderen, Transport durch das Abseilen über die Außenfassade entschieden.

Auf dem Gerüst des Bauaufzuges an der Nordfassade befestigten die Helfer neben unzähligen Karabinern und weiteren Spezialgeräten mehr als 100 Meter Seil am eisernen Dachstuhl des hohen Domdachs. Die Patientin musste zunächst einige Meter über den engen Turmtreppenraum auf das tiefer gelegene Dach gebracht werden. Die Helfer legten die Frau dort in eine sogenannte Korbtrage, die eigens für solche Rettungen vorgesehen ist. Nach einer weiteren Behandlung durch die Helfer konnte die Patientin schließlich abgeseilt werden. Ein Höhenretter begleitete sie während des gesamten Wegs nach unten.

Rettung dauerte weniger als eine Stunde

Nachdem die Frau wohlbehalten auf der Domplatte angekommen war, wurde sie im Rettungswagen erneut behandelt und anschließend in ein Krankenhaus gebracht. Die gesamte Rettung dauerte von der Alarmierung der Einsatzkräfte bis zur Übergabe der Patientin an den Rettungsdienst weniger als eine Stunde.

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In den vergangenen Tagen – unter anderem am Freitag – hatte die Höhenrettungsgruppe der Feuerwehr am Dom verschiedene Einsätze geübt, weshalb das Team optimal auf die Situation vorbereitet war. Am Freitag transportierten die Retter den Übungspatienten jedoch über das Deckengewölbe in das Innere des Doms – aufgrund der laufenden Messe verzichtete die Feuerwehr am Samstag auf diesen Weg.