Innenstadt – Die Komödienstraße wird gesäumt von breiten Bürgersteigen, die viel Platz für Außengastronomie bieten, der Autoverkehr verläuft nur zweispurig, Bäume links und rechts der Fahrspuren sorgen für den Charakter eine Allee – so ähnlich könnte eines der stadtgestalterisch großen Sorgenkinder in Köln möglicherweise einmal aussehen.
Baudezernent Franz-Josef Höing hat den kleinen Entwurf für eine Umgestaltung beim Architekturbüro Astoc in Auftrag gegeben, um zu zeigen, wie groß die Möglichkeiten sind, die in dieser Straße tief verborgen schlummern.
Die zentrale Achse im engsten Innenstadtbereich gehört zum direkten Umfeld des Weltkulturerbes Kölner Dom. Doch statt eines ansprechend gestalteten Straßenzugs mit hochwertigem Einzelhandel werden die Touristen in der Realität mit trostlosen Ladenzeilen konfrontiert, in denen sich Kioske, Handyläden und Souvenir-Shops aneinander reihen.
Höing hat bereits mehrfach den Willen bekundet, die Komödienstraße aufzuwerten. Da rund um den Dom und das Rathaus allerdings zahlreiche andere Projekte angelaufen sind, wird es noch etwas dauern, bis konkrete Planungen anlaufen können. „Wir wollten jetzt einmal skizzenhaft zeigen, was an diesem Ort sein könnte, um Lust darauf zu machen, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen“, sagte Höing dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Es handele sich aber nicht um einen fertigen Entwurf. „Da könnte auch ganz anders aussehen, aber es zeigt, dass das eigentlich ein guter Raum mit einem großen Potenzial ist“, so Höing. Es gehe nicht darum, zwangsläufig alle Stellplätze wegzunehmen, obwohl das auf der Visualisierung so aussieht. Auch das Thema der Haltestelle für Reisebusse unmittelbar vor der romanischen Kirche St. Andreas müsse noch intensiv diskutiert werden. In der Vergangenheit wurde bereits über eine mögliche Verlegung diskutiert, bislang jedoch ohne ein Ergebnis. „Mit all diesen Einschränkungen zeigt Astoc mit dieser Visualisierung ganz auf die Schnelle, dass die Komödienstraße mehr sein kann als es jetzt der Fall ist“, sagte Höing.
Eine vergleichbare Arbeit fertigte das Architekturbüro „Trint + Kreuder“ für das Umfeld des Museums für Angewandte Kunst (MAKK) an. Auch in diesem bislang vergleichsweise unattraktiven Bereich könnten deutlich mehr Platz für Fußgänger und eine parkähnliche Atmosphäre entstehen. So wäre es möglich, die Domplatte sowie das Museumsquartier mit MAKK und Kolumba ansprechender miteinander zu verbinden als bislang.
Beide Umgestaltungen würden die bisherigen Projekte der Stadtverwaltung in der Domumgebung abrunden. Während der Umbau im Osten der Kathedrale fast abgeschlossen ist, sollen noch die Westseite vor dem Hauptportal sowie der Kurt-Hackenberg-Platz folgen. Ein weiteres mögliches Vorhaben ist der Bau eines neuen Stadtmuseums am Roncalliplatz.