Neues ModehausWeingarten am Friesenplatz verkauft zur Eröffnung auch am Sonntag
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Kölner Innenstadt – Als Andreas Hupke 2004 zum Bezirksbürgermeister der Innenstadt gewählt worden war, bekam er vom Vorstand der Kölner Grünen zu hören: „So kannst du nicht mehr rumlaufen.“ Um sich neu einzukleiden, ging er zu Weingarten. Das Modehaus am Friesenplatz suchte er auch auf, bevor er zum ersten Mal am „Herrenessen“ der Freunde des Kölnischen Stadtmuseums teilnahm, bei dem die Männer Abendgarderobe zu tragen haben.
Am Donnerstagabend war Hupke erneut bei Weingarten, diesmal als einer von zahlreichen Gästen der offiziellen Neueröffnung des Damenhauses. Schon Mitte Dezember hatte der Verkauf im siebengeschossigen Neubau an der Ecke zum Hohenzollernring begonnen, nach sechs Jahren gemeinsamer Planung mit der Allianz Real Estate, der das Gebäude gehört. Auf zwei Etagen, die zusammen über 2000 Quadratmeter umfassen, bietet Weingarten unter anderem in Markenshops Damenmode in allen Größen.
„Ich bin aus Solidarität hier“, sagte Hupke und meinte damit: aus Solidarität mit dem stationären Einzelhandel, dem die Online-Konkurrenz mit der Gefahr der Verödung der Innenstädte notorisch zu schaffen macht. Darauf gingen bei der Feier, bei der die Violinistin Daniela G spielte, auch Theresa Weingarten und ihre Mutter Annegret Weingarten ein, die seit sieben Jahren zusammen die Geschäfte führen. Das Online-Angebot könne „das persönliche Gespräch nicht ersetzen“, betonte die Seniorchefin, zum Beispiel die Beratung zu Anlässen wie Kommunion, Abi-Ball und Hochzeit. „Die Menschen wollen Kontakt, sich treffen und ein Gemeinschaftsgefühl erleben.“ Weingarten sei „Treffpunkt, Erlebnisort und sozusagen ein zweites Wohnzimmer“, sagte die Tochter .
Dabei dürfe man „nicht die Augen vor der Digitalisierung verschließen“. Deshalb gebe es den flankierenden Online-Shop und noch in diesem Jahr werde Weingarten eine Kunden-App bereitstellen. Der Friesenplatz, an dem Weingarten mehrere Geschäfte hat, sei und bleibe „unsere Heimat“, sagte die Juniorchefin. Nach dem Willen des Modehauses soll er zum „neuen Hot Spot Kölns“ werden. Das ist ganz im Sinne von Bezirksbürgermeister Hupke. Es gelte, den Platz weiter aufzuwerten, wenn der zweite Bauabschnitt vollendet sei.
Bis 2021 soll die Lücke neben dem neuen Damenhaus mit einem Gebäude für Büros, Einzelhandel und Gastronomie geschlossen sein. Der gesamte Komplex soll „Haus Friesenplatz“ heißen. Weingarten hat an diesem Wochenende nicht nur am Samstag, sondern auch am Sonntag von 13 bis 18 Uhr geöffnet. (cs)