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Runderneuerung der Oxfam-FilialeHochwertige Second-Hand-Ware in der Kölner Südstadt

Lesezeit 3 Minuten
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Hildegard Zentner, Margit Büttgen und Jan Heser durchschneiden das rote Band.

Köln-Südstadt – Man tut Margit Büttgen und Hildegard Zentner wohl nicht Unrecht, wenn man sagt, dass sie mit der neuen Herausforderung noch ein wenig fremdeln. „Wir müssen mal sehen, wie sich das alles entwickelt. Das muss sich jetzt alles einspielen“, sagt Büttgen, die aktuell zusammen mit Zentner den Oxfam-Shop an der Bonner Straße 45 leitet. Und in dem ist seit kurzem alles anders.

Er wurde nämlich generalüberholt und wirkt seitdem sehr viel heller und übersichtlicher. Und daran müssen sich nicht nur Büttgen und Zentner erst einmal gewöhnen, sondern auch die 100 Ehrenamtlichen. Zentner und Büttgen haben einige Schulungen absolviert und sind jetzt fit in Sachen Warenpräsentation und Preisgestaltung.

Kölner Angebot ist nun strukturierter

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Von Plüschtieren bis zu Literatur: Vielfältig ist das Angebot im Oxfam-Laden in der Südstadt.

Das Prinzip bei Oxfam ist: Hochwertige Second-Hand-Ware wird gespendet, die Gewinne der Läden werden in gemeinnützige Hilfsprojekte investiert. Verkauft werden im Laden in der Südstadt in erster Linie Bücher, Spielzeug, Textilien und Haushaltswaren. Nach dem Umbau sei das Angebot in den Regalen aufgeräumter und strukturierter, sagt Büttgen.

Alles zum Thema Bonner Straße (Köln)

Männliche Ehrenamtler dringend gesucht

Was fehlt, sind Männer, die mitmachen. „Männer haben einfach nicht so viel Spaß am Sortieren von Klamotten“, hat die Shop-Leiterin beobachtet. Dabei könnte man sie gut gebrauchen, beispielsweise bei der Überprüfung von batteriebetriebenen Geräten, die zum Verkauf stehen. „Wir dürfen allerdings nichts annehmen, was einen Stecker hat. Wegen der Gewährleistung“, schränkt Zentner ein. Immerhin: Fünf Männer finden sich regelmäßig im Laden ein und helfen mit. Die Preisgestaltung in den Oxfam-Shops übernehmen die Ehrenamtlichen.

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Die recherchieren dafür auf Online-Verkaufsplattformen, holen sich aber auch Rat von Experten. „Manche denken, die Preise seien zu hoch. Aber wir sind ja keine Einzelhändler, die die Gewinne in die eigene Tasche stecken. Wir verkaufen für die Projekte“, stellt Büttgen klar.

Oxfam - Geschichte und Shops

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Der Oxfam-Shop an der Bonner Straße 

Oxfam ist die Abkürzung für „Oxford Committee for Famine Relief“, was übersetzt wird mit Oxforder Komitee zur Hilfe gegen Hungersnot. Das Komitee wurde 1942 als Reaktion auf das Leid der Zivilbevölkerung im von Nazi-Deutschland besetzten Griechenland gegründet. 3400 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verkaufen deutschlandweit in 55 Shops hochwertige gespendete Second-Hand-Ware. In Köln betreibt Oxfam Shops an der Bonner Straße 45 und am Friesenplatz. Die gemeinnützige Oxfam GmbH betreibt die Shops, der Verein kümmert sich um die Verteilung der Gewinne an Hilfs-Projekte „Für eine gerechte Welt“. Mit rund 4100 Partnern ist man weltweit in 90 Ländern engagiert.

Die beiden Frauen sind gespannt, wie es mit den Geschäften weiter geht. Große Ladenketten würden derzeit ins Second-Hand-Geschäft einsteigen. Büttgen schaut auch sorgenvoll auf die Preisentwicklung: „Viele Frauen werden jetzt wohl auf neue Kleider verzichten und erstmal die Gasrechnung bezahlen. Dann kommt am Ende auch bei uns weniger Ware an.“