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Kommentar zu Kölner VeedelsnamenUmbenennung ist eine kleine sympathische Geste

Lesezeit 1 Minute
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Soll es ein offizielles Kölner Stadtquartiert namens Severinsviertel geben? Viele Ratspolitiker befürworten das.

  1. Ist es bald aus für Altstadt-Nord und -Süd sowie Neustadt-Nord und -Süd?
  2. Geht es nach dem Willen der Mehrheit des Kölner Rats, sollen demnächst die inoffiziellen Namen der Veedel – wie etwa Agnesviertel, Belgisches Viertel, Südstadt – die Personalausweise ihrer Bewohner zieren.
  3. Eine kleine sympathische Geste, ein Umschmeicheln der kölschen Seele, findet unser Autor – er ist dafür.

Köln – Niemand wird abstreiten, dass die Stadtpolitik und die Verwaltung enorme Probleme vor sich herschieben. Es fehlt an Wohnungen und Schulen, das KVB-Netz ist überlastet, die Opernsanierung verläuft ähnlich miserabel wie der Bau des Berliner Flughafens – nur um mal einige Sorgenthemen zu nennen.

Angesichts der Lage muss die Aufteilung der Innenstadt in vier Verwaltungszonen mit technokratischen Bezeichnungen wie Altstadt-Süd und Neustadt-Nord als eher nachrangig betrachtet werden. Aber warum sollte das die Ratsfraktionen davon abhalten, die zentralen Quartiere ganz offiziell so zu bezeichnen, wie sie es aufgrund ihrer Geschichte verdienen?

Köln: Die Namen der Veedel schaffen Verbundenheit

Agnesviertel, Severinsviertel, Eigelstein: Das sind Ortsnamen, die Verbundenheit schaffen und von den Kölnerinnen und Kölnern ja aus genau diesem Grund verwendet werden. Die von der Ratsmehrheit beabsichtigte Umbenennung ist eine kleine sympathische Geste, ein Umschmeicheln der kölschen Seele; nicht mehr, aber doch immerhin. Und sofern die verwaltungsinternen Kosten tatsächlich gering bleiben, bringt der Vorschlag niemandem Nachteile.

Hier lesen Sie die Meinung unseres Autors, der gegen eine Umbenennung der Veedel ist.

Jetzt aber zurück zur Tagesordnung. Etwa zu folgender Frage: Wie kann die Politik der Verdrängung alteingesessener Bewohner aus ihren Veedeln entgegensteuern?