Rocco Conte will mit seiner Trattoria „Il Brigante Lucano“ die echte italienische Küche nach Köln bringen.
Neue Trattoria am SalierringGastronom will „die echte italienische Küche“ nach Köln holen
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Rocco Conte in seiner neuen Trattoria am Saliering
Copyright: Susanne Hengesbach
Wer diesen neuen Italiener besucht, muss seine Vorstellungen von landestypischer Küche möglicherweise korrigieren. Es mag befremdlich erscheinen, dass man in der Trattoria „Il Brigante Lucano“ kaum Spaghetti-, Tagliatelle- oder Penne-Gerichte auf der Karte findet, dafür aber Paccheri oder Orecchiette, die im handelsüblichen Pasta-Sortiment nicht gerade zu den Bestsellern zählen. Der 40 Jahre alte Rocco Conte findet es indes eher verwunderlich, dass sich so viele Kölnerinnen und Kölner oft mit Produkten zufriedengeben, die von dem Land mit der Stiefelform so weit entfernt seien, wie die Nordsee vom Mittelmeer.
Conte ist seit vielen Jahren im Ex- und Importgeschäft von Lebensmitteln tätig und beliefert schon lange viele der hiesigen Restaurants. Er kennt demzufolge weniger die Gasträume, sondern eher die Küchen, Keller und sonstigen Lagerplätze. Er beanstandet, dass oft „schlechte Produkte zu einem viel zu hohen Preis verkauft“ werden, und dass da, wo „italienisch“ draufsteht, immer seltener italienisch drinstecke.
Parma-Schinken aus Ungarn
Der angebliche Parmesan sei ein Faksimile, der berühmte rohe Schinken natürlich nicht aus Parma, sondern eher aus Ungarn. Und die Menschen am Herd der hiesigen italienischen Lokale hätten die landestypische Kochkunst zumeist nicht mit der sprichwörtlichen Muttermilch eingesogen und nach Einschätzung von Salvatore Suriani meist auch gar nicht von der Pike auf gelernt.
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Suriani stammt gebürtig aus Sizilien, hat in der Mailänder Gegend das Kochen gelernt und zuletzt überwiegend im Norden Deutschlands – Hamburg, Lübeck und Timmendorf – am Herd gestanden. Nun hat er in Köln keine ganz einfache Aufgabe zu erfüllen; denn sein Chef Rocco Conte ist insbesondere deswegen nun als Gastronom angetreten, weil er „die echte italienische Küche nach Köln bringen“ will. Das ist ein hoher Anspruch, der dadurch erschwert wird, dass das neue Restaurant nur drei Steinwürfe entfernt vom Barbarossaplatz liegt; in einer Gegend Kölns also, die auf der Beliebtheitsskala nicht ganz oben rangiert.
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Koch Salvatore Suriani mit einer hausgemachten Süßspeise „Calzone Lucano“.
Copyright: Susanne Hengesbach
Orecchiette mit Stängelkohl
Rocco Conte stammt aus der süditalienischen Region Basilikata südwestlich von Apulien. Zu den kulinarischen Spezialitäten der Gegend zählen zwar auch Schweinekutteln, die in dem neuen Restaurant allerdings nicht auf der Karte stehen; dafür Cavatellini alla Lucana (13,90 Euro), ein landestypisches Pastagericht oder eben verschiedene Variationen der oben genannten Orecchiette mit cime di rapa – zu Deutsch: Stängelkohl, einem hier weniger bekannten Brokkoli-Verwandten. Diese typische, wie Öhrchen aussehende Pasta bereitet Contes Mutter Lina mit der Hand in der Küche zu.
In der Trattoria „Il Brigante Lucano“ gibt es rund acht Pasta-Gerichte; darunter auch Paccheri mit Melanzane und Burrata (14,80 Euro) sowie eine Auswahl von je vier Fisch- und Fleischgerichten wie Wolfsbarschfilet vom Grill (17,90 Euro) oder Scaloppina am Funghi, Kalbschnitzel mit Pilzen (15,90 Euro).
Trattoria Il Brigante Lucano, Salierring 34 nahe Barbarossaplatz. Telefon: 0221/82820385 Öffnungszeiten: Montags bis samstags 10-22 Uhr, sonntags 17-22 Uhr. Kein Ruhetag.