Pastagia heißt ein neues Konzept auf der Ehrenstraße: Die Nudeln werden mit Sauce im Parmesanlaib geschwenkt. Etwas bedauern die Betreiber schon jetzt.
Kölner InnenstadtNeues Pasta-to-go-Konzept mit handgemachten Nudeln aus dem Parmesanlaib
Sie haben gerade erst seit ein paar Tagen geöffnet – nämlich seit dem 22. Januar – und bedauern jetzt schon ein wenig, kein größeres Ladenlokal genommen zu haben. „Die Lage ist halt super“, sagt Fuat Aydin und weist auf die Schlange, die sich in der lediglich 24 Quadratmeter großen Location bis draußen auf den Bürgersteig der Ehrenstraße gebildet hat.
Der 29-Jährige ist eigentlich Maschinenbauingenieur, aber „mit Liebe und Leidenschaft zum Essen“. Sein Bruder Hasan, ein 35-jähriger IT-Manager, teilt diese Vorliebe. Etwa anderthalb Jahre lang haben die beiden an einem Konzept getüftelt, „das italienische Restaurant auf die Straße zu bringen“ - und das auch noch passend „für jedes Portemonnaie“. Das Ergebnis heißt Pastagia, ein in Köln wohl bisher einmaliges Nudel-to-go-Konzept.
Tagliatelle von der Handkurbelmaschine
Es gibt nur eine Pasta-Sorte, nämlich Tagliatelle. Die wird, wie man sehen kann, für jede Essensportion frisch mit der Handkurbel-Maschine hergestellt. In Kombination mit der klassischen Käse-Sahne-Sauce kostet die Portion 7,90 Euro. Man kann für einen Aufpreis von 1,50 oder zwei Euro aber auch andere selbstgemachte Saucenvariationen wie Trüffigia, Pestogino oder Bologine bekommen und für weitere 0,75 bis zwei Euro Toppings in Form von Oliven, Mozzarella, Tomaten oder Röstzwiebeln. Die Besonderheit an dieser neuen Pasta-to-go-Küche sind die letzten Handgriffe, bevor das Gericht rausgegeben wird: Da wird die Pasta samt Sauce nämlich noch einmal in einem großen Parmesanlaib geschwenkt.
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Bei „normalen Andrang“ müsse man fünf bis sieben Minuten auf die Zubereitung einer Portion warten, sagt Aydin. Aber wenn sie dermaßen überrannt würden wie gerade, könne es auch schon mal 20 Minuten dauern.
Wie man sehen kann, stehen sie zu viert in der Mini-Küche. Tülay Aydin, die 59-jährige Mama, bereitet den Teig vor, Sohn Fuat macht die Tagliatelle, seine Freundin Negin Aziz präpariert die Mitnahme-Boxen und Hasan Aydin schwenkt die jeweilige Portion in Parmesan. Für etwa ein Dutzend Gäste gibt es Sitzplätze.
Sous-Chef aus dem Le Moisonnier
Das Ladenlokal Ehrenstraße 23-25 hatte gerade zuletzt eine wechselvolle Vergangenheit. Nachdem sich an dieser Stelle lange Zeit eine unspektakuläre Pasta-Bar befunden hatte, ging dort im Herbst 2019 der gebürtige Straßburger Michael Steiner mit seinem „LittleFoodie“ an den Start. Steiner war 22 Jahre lang Sous-Chef im Kölner Zwei-Sterne-Restaurant „Le Moissonnier“ und wollte seinerzeit mitten in der City ein gehobenes Speiseangebot zu erschwinglichen Preisen etablieren.
Nach nur vier Monaten stieg Steiner aus, und sein damaliger Kompagnon Philipp Becker führte den Laden als Pizzeria weiter – mit vierfach geklappten Pizzen zum Aus-der-Hand- essen. Aber auch dieses Konzept trug langfristig nicht. Seitdem gab es an dieser Stelle noch andere gastronomische Versuche, aber nichts, was bereits im Ansatz bereits so erfolgreich und vom Konzept so einmalig erscheint wie Pastagia.
Ein anderer Anbieter von frisch gemachter Pasta befand sich bis vor kurzem nur wenige Gehminuten entfernt in den Opernpassagen. Im Etto kann nach Auskunft eines Mitarbeiters jedoch „seit drei Wochen keine Pasta mehr“ wegen Personalmangels verkauft werden.
Pastagia, Ehrenstraße 25-27, Innenstadt. Geöffnet täglich außer Sonntag von 10-20 Uhr.