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Mit Schweinsteiger als PräsidentenGerard Piqué präsentiert neuen Fußballwettbewerb auf der Kölner Ehrenstraße

Lesezeit 3 Minuten
Zwei Männer stehen nebeneinander und lachen.

Bastian Schweinsteiger (l.) und Gerard Piqué freuen sich auf den Start der Kings League in Köln.

Abwechslungsreicher und unvorhersehbarer als der klassische Fußball verspricht die Kings League zu sein, die der Weltstar 2022 in Spanien gegründet hat.

Wer am frühen Mittwochabend über die Ehrenstraße spazierte, konnte nur erahnen, dass hinter den Türen des neueröffneten Adidas-Geschäftes Außergewöhnliches vor sich ging. Schwarzes Absperrband und Sicherheitspersonal ließen diesen Schluss zu, verrieten aber nicht, dass sich im Ladeninneren zwei Weltstars aufhielten. Bastian Schweinsteiger, am Vorabend noch als Experte bei der Übertragung der Pokalsensation von Bielefeld im Einsatz, und Gerard Piqué, extra aus Spanien angereist, waren gekommen, um in Erinnerungen zu schwelgen, vor allem aber, um ein gemeinsames Projekt vorzustellen.

Früher lieferten sich beide umkämpfte Duelle, heute sind die ehemaligen Fußballprofis Geschäftspartner. „Es waren immer Spiele mit großer Rivalität“, erinnerte sich Piqué. Dem stimmte Schweinsteiger zu. Trotzdem ergänzte der Weltmeister von 2014: „Wenn man auf diesem Niveau Fußball spielt, erinnert man sich am Ende des Tages nicht immer an Ergebnisse, sondern mehr daran, wie sich die Gegenspieler verhalten haben.“ „Gerard“ sei einer der besten Innenverteidiger, während und nach den sportlichen Aufeinandertreffen aber auch stets sehr respektvoll seinen Mitspielern und ihm gegenüber gewesen.

Kings League lockt mit neuem Regelwerk

Darüber hinaus habe der Spanier auch immer sehr vorausschauend gedacht, lobte Schweinsteiger. „Es ist großartig, dass wir nun zusammen arbeiten und er mir die Chance gegeben hat, Präsident der deutschen Kings League zu sein.“

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Die „Kings League“ ist ein von Barça–Legende Piqué gegründeter sieben-gegen-sieben-Hallenfußballwettbewerb, der sich mit einem neuartigen Regelsystem vor allem an junge Menschen richtet. Das Format verspricht schnelle, abwechslungsreiche und vor allem unvorhersehbare Begegnungen, die sich von Beginn an vom „traditionellen“ Fußball unterscheiden: Nach Anpfiff laufen die Spieler von der eigenen Grundlinie zum in der Mitte des Spielfeldes liegenden Ball, um sich über zwei Halbzeiten von je zwanzig Minuten zu messen und zu gewinnen, denn Unentschieden gibt es nicht. Bei Gleichstand entscheidet ein Penaltyschießen, ähnlich dem beim Eishockey.

Ausverkaufte Ligaeröffnung im Camp Nou

Weitere Besonderheiten: Durch Geheimkarten können Treffer beispielsweise zwei Minuten lang doppelt zählen oder einen sofortigen Strafstoß bewirken, die Anzahl der Feldspieler wird in den letzten Spielminuten von einem Würfel festgelegt. Was sich für den klassischen Fußballfan gewöhnungsbedürftig anhört, erfreut sich international, gerade unter jungen Menschen, großer Beliebtheit. Dies liegt auch daran, dass die teilnehmenden Mannschaften zu einem Großteil von beliebten Internet-Streamern angeführt und die Spiele außerdem frei zugänglich auf Plattformen wie Twitch übertragen werden.

Wie groß die positive Resonanz ist, verdeutlichte Piqué anhand zurückliegender Eröffnungsveranstaltungen: „Es hat sehr gut funktioniert. Im März 2023 haben wir das Camp Nou in Barcelona mit über 92.000 und anschließend das Stadion von Atletico Madrid mit über 60.0000 Zuschauern ausverkauft. Da haben wir realisiert, dass wir in andere Länder expandieren müssen.“

Es ist keine Konkurrenz zum klassischen Fußball
Bastian Schweinsteiger, ehemaliger Bayern-Star und Weltmeister von 2014

Mittlerweile gibt es Ligen in Brasilien, Mexiko, Italien, Frankreich und nun auch Deutschland. Die besten zwei Teams fahren zur Austragung der Kings Weltmeisterschaft, die dieses Jahr im Juni in Paris ausgespielt wird. Obwohl ihn das Format der Kings League sehr überzeuge, sei es keine Konkurrenz zum klassischen Fußball, betonte Schweinsteiger. „Ich sehe das als Ergänzung“, so der ehemalige Bayern-Star.

Auch für den Gründer bleibe der reguläre Fußball der „König des Sports“. Trotzdem sehe er keinen Widerspruch darin, gleichzeitig Fan von Bayern München und einem Kings League-Club zu sein. „Es ist ein neues Konzept, das auf Fußball basiert“, so Piqué. Er freue sich auf den am Samstag, 12. April, startenden Ligabetrieb in Köln: „Das wollten wir von Beginn an.“


Die deutsche Kings League wird über acht Spieltage in den MMC Studios in Köln ausgetragen. Die Übertragung erfolgt über RTL und die kostenlose Streaming-Plattform RTL+.