Auch Cat Ballou unterstützt die Aktion, in der sich Köln mit anderen Städten misst.
„Jeder Kilometer ist gut für Klima“Kölner sollen beim Stadtradeln 2023 die 1,5 Millionen Kilometer knacken
Das Ziel für die achte Auflage von „Stadtradeln“ ist klar ausgegeben: Die Marke von insgesamt 1,5 Millionen erradelten Kilometern soll geknackt werden. Das wünschten sich Ascan Egerer, Beigeordneter für Mobilität, und Jürgen Möllers, Fahrradbeauftragter der Stadt Köln, beim Auftakt der bundesweiten Fahrradaktion vor der Mensa der Universität zu Köln.
Die Voraussetzungen sind gut, denn bereits am ersten Tag der auf drei Wochen (bis 22. Juni) angesetzten Mitmachaktion für Klimaschutz und Radverkehrsförderung sind bereits deutlich mehr als 500 Teams aus Vereinen, Unternehmen, Behörden sowie Schulen und Privatpersonen für das Stadtradeln registriert, die bis zum Nachmittag schon gut 14.000 Kilometer gesammelt haben.
2023 sollen die Kölner die 1,5 Millionen geradelten Kilometer knacken
„Auch 2022 hatten wir ein Rekordergebnis, als knapp 9000 Menschen mit ihren Teams insgesamt fast 1,4 Millionen Kilometer geradelt sind“, sagt Egerer. Das sei zwar weniger als in anderen deutschen Großstädten wie Hamburg gewesen, aber wer in die Pedale trete, gebe laut Möllers damit auch grundsätzlich „ein Statement für mehr Radverkehr und eine nachhaltigere Mobilität in Köln“ ab.
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Das Prinzip von „Stadtradeln“ ist einfach: Wer sich an der Kampagne der Initiative „Klimabündnis“ beteiligen will, registriert sich auf der dazugehörigen Seite im Internet – und ab diesem Moment wird jeder gefahrene Kilometer eine Strecke angerechnet. Das funktioniert wahlweise mittels einer App auf dem Mobiltelefon, aber auch per manueller Eintragung, vergleichbar mit einem Online-Fahrtenbuch. Fahrradfahrer ohne Internetzugang können der lokalen Stadtradeln-Koordination wöchentlich die Radkilometer per Kilometer-Erfassungsbogen melden.
Kilometerdaten auch für die Verkehrswende interessant
„Es zählen auch Fahrten außerhalb der Stadtgrenzen“, erläutert Egerer. Zugelassen sind alle Transportmittel, die laut der deutschen „Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung“ als „Fahrrad“ definiert sind. Voraussetzung sei lediglich, dass die Teilnehmenden entweder in Köln wohnen, hier arbeiten, sich in einem Verein engagieren oder in der Stadt zur Schule gehen. Wer kein eigenes Team hat oder aufstellen will – möglich ab zwei Personen –, kann auch gemeinsam mit der ganzen Stadt im „Offenen Team“ in die Pedale treten, ergänzt Möllers.
Auf eine Kontrolle der eingegebenen Streckenlängen wird den Verantwortlichen zufolge verzichtet, stattdessen sollen die sogenannte Gruppen-Sozialkontrolle und die Aufrichtigkeit aller Fahrerinnen und Fahrer dazu führen, das am Ende ein Ranking zwischen zahlreichen Städten in Deutschland entsteht, das Aufschluss darüber gibt, wo wie viele Menschen das Rad nutzen, und ob sich die Anzahl erhöht. „Auch im Sinn der Verkehrswende sind diese Informationen wertvoll, denn durch den Austausch mit und die Rückmeldung durch die teilnehmenden Menschen können wir auch Problemstellen oder erzielte Fortschritte ablesen“, sagt Ascan Egerer.
„Jeder geradelte Kilometer ist gut für das Klima und fördert die Gesundheit“
„Dabei hat es in Köln in der Vergangenheit durchaus Verzögerungen und Probleme beim Ausbau von Fahrrad-Netzen und -Infrastruktur gegeben“, räumt er ein. Allerdings sehe er die Stadt auf einem guten Weg, es sei zuletzt „viel passiert“. „Bereits jetzt können wir sagen, dass rund ein Viertel aller Strecken in Köln mit dem Rad gefahren werden“, sagt Jürgen Möllers. Das zeige, wie gut sich das Rad in den Alltag der Menschen integriere und wie stark das Interesse daran wachse.
Neben dem Beigeordneten und dem Fahrradbeauftragten der Stadt Köln werben mit Frontmann Oliver Niesen und Schlagzeuger Hannes Feder beim offiziellen Start an der Kerpener Straße auch zwei prominente Musiker der Band Cat Ballou erneut für die Kampagne: „Jeder geradelte Kilometer ist gut für das Klima und fördert die Gesundheit“, sagt Niesen. Er selbst sowie auch Feder betonen, dass sie „so oft wie möglich“ mit dem Fahrrad unterwegs seien.
Schüler bieten kostenlosen Technikcheck für Fahrräder vor der Mensa
Flankierend zum Auftakt am Freitag gibt das Team „Fahrradbeauftragter on Tour“ vor Ort Tipps rund ums Radfahren in Köln und steht für Fragen und Informationen zur Verfügung. Sicherheitswesten, Klingeln und weiteres Zubehör rund um das Fahrrad werden an Passantinnen und Passanten ausgegeben. Abgerundet wird das Angebot vor der Mensa durch ein Team engagierter Schüler und Schülerinnen sowie Lehrkräfte vom Nicolaus-August-Otto-Berufskolleg Köln, die im Rahmen einer mobilen Reparaturwerkstatt einen kostenlosen Technikcheck für Fahrräder anbieten.
Den nutzt am Freitag auch Anne-Marie Scholz. „Toll“ finde sie das, sagt die 41-Jährige, zumal sie zwei Tage zuvor ihr Rad „mit einem Platten am Volksgarten zurückgelassen“ habe. Kurzerhand hat sie darum ihr Fahrrad zu der kostenlosen Radwerkstatt unter freiem Himmel geschoben. Und während es von den Profis durchgecheckt wird, registriert Scholz sich für die Teilnahme beim Stadtradeln. Weitere Informationen zu der Kampagne insgesamt sowie in Köln, den Regeln und der Registrierung sind im Internet abrufbar.