Innenstadt – Topshop, Superdry und Reserved kommen. Kult, Humanic und Roland Schuhe gehen. Zara eröffnet eine Riesen-Filiale. Die Kölner Schildergasse ist wie keine andere Shoppingmeile in Deutschland im Wandel.
Vor allem zeigt der Zuzug neuer ausländischer Ketten, dass Köln als Einkaufsstandort sehr attraktiv ist. „Die großen Filialisten schätzen die starke Frequentierung und den guten Besuchermix in der Stadt“, sagt Marco Atzberger, Mitglied der Geschäftsleitung im EHI Retail Institute, einem Forschungsinstitut des Handels mit Sitz in Köln.
Marken mit 1-A-Lage etablieren
Die Unternehmen wollten auf einer 1-A-Lage wie der Schildergasse eine starke Präsenz zeigen, um ihre Marke in Köln und Deutschland zu etablieren. Dabei sei sofortiger wirtschaftlicher Erfolg der neuen Häuser am Anfang für die meisten großen Konzerne erstmal nachrangig.
Nach einer gewissen Zeit allerdings, wenn die Umsatz-Erwartungen nicht erfüllt wurden und man die Filialen wieder rein wirtschaftlich betrachte, entschieden sich einige, den Standort wieder zu verlassen, so Atzberger.
Viele kleine Filialen bündeln
Ein Beispiel dafür ist das Österreichische Unternehmen Humanic. „Hier gilt allerdings auch, dass die Schuhbranche seit dem Markteintritt des Online-Anbieters Zalando generell Schwierigkeiten hat“, sagt Christoph Scharf, Geschäftsführer bei BNP Paribas Real Estate und Experte für Einzelhandelsvermietung.
Er beobachtet auch aufgrund der hohen Mieten, die in Köln bei Neuvermietung bis zu 280 Euro liegen können, einen Konsolidierungsprozess auf deutschen 1-A-Einkaufsstraßen. „Ein gutes Beispiel ist das spanische Modeimperium Zara, das seine Filialen zu einer großen bündeln will“, sagt Scharf.
Und welche neuen ausländischen Ketten wollen noch nach Köln und suchen nach geeigneten Immobilien? „Der größte Bekleidungseinzelhändler Japans Uniqlo hat zwar schon eine Filiale in Berlin, ist aber auf der Suche nach weiteren Standorten in Deutschland“, sagt Scharf.