- Beim Umbau des Park-Cafés im Rheinpark gab es Umstimmigkeiten mit den Erben des Architekten, der die Urheberrechte an dem Bau hält.
- Mehrere Monate mussen die Arbeiten ruhen. Nun soll es auf der Baustelle bald weitergehen.
Deutz – Nach mehreren Monaten des Stillstands sollen die Sanierungsarbeiten am denkmalgeschützten Park-Café im Deutzer Rheinpark in Kürze wieder aufgenommen werden. Das teilte die Stadtverwaltung jetzt der Bezirksvertretung Innenstadt mit.
Verursacht hatten den außerplanmäßigen Baustopp notwendig gewordene Gespräche mit dem Sohn des Architekten, Chrysanth von Steinbüchel-Rheinwall, der inzwischen die alleinigen Urheberrechte am 1957 zur Bundesgartenschau errichteten Baus hält.
Den Grund, warum man eine frühzeitige Kontaktaufnahme mit dem in München lebenden Nachfahren versäumt habe, erläuterte Sigrid Gramm vom Amt für Wirtschaftsförderung: „Dort, wo ein Denkmalschutz besteht, muss nicht zwangsläufig auch ein Urheberschutz existieren. Aus der Aktenlage der Stadt war zunächst nicht ersichtlich, dass es noch einen lebenden Rechteinhaber für das Café gibt.“ Ein Irrtum, der erst durch Hinweise aus der Architektenszene aufgeklärt wurde.
Da hatte Wirtschaftsdezernentin Ute Berg die fertige Projektplanung jedoch längst mit den zukünftigen Betreibern der Öffentlichkeit vorgestellt. Alle drei Ebenen, auch die Aussichtsterrasse auf dem Dach, sollten bespielt werden: Im Erdgeschoss mit Kiosk und Café, im ersten Stockein Restaurant mit mediterranem Flair, darüber Tagungsräume im Loungestil.
Glaskubus geht Erben zu weit
Nach der Kontaktaufnahme mit von Steinbüchel-Rheinwall und der Zustellung der Projekt-Unterlagen war schnell klar, dass dem Erben, der selbst als Architekt arbeitet, der angedachte Glaskubus im zweiten Stockwerk zu weit geht. „Es gab zwei Treffen vor Ort, bei denen wir uns auch das vorhandene Modell des umgebauten Parkcafés angeschaut und eine Anpassung der äußeren Gestaltung diskutiert haben“, berichtet Gramm.
Beim künftigen Betreiber Frank Tinzmann hält sich die Begeisterung in Grenzen: „Es ist eine Veränderung, die konzeptionell und wirtschaftlich Veränderungen erzwing. Aber wir denken, zusammen mit der Stadt Köln lässt sich dieses gemeinsam umsetzten.“ Überlegungen zur alternativen Nutzung des zweiten Obergeschosses existieren bereits, verrät er, eine Zustimmung der Stadt stehe aber noch aus.
Eine allgemeine Kostensteigerung, wie sie die CDU-Fraktion der Innenstadt in einer Anfrage vermutet, sei mit den Verzögerungen allerdings nicht verbunden, beteuert Gramm. 2,7 Millionen Euro hat die Stadt als Eigentümer und Bauherr für die Sanierung bislang angesetzt. Dabei soll es am Ende auch bleiben.
Vorraussichtlich im Sommer 2018 soll eröffnet werden. Der Großteil der Entkernungsarbeiten innerhalb des Gebäudes ist bereits abgeschlossen. Als nächste Arbeiten stehen nun die Schadstoffbeseitigung und die Betonsanierung an. Verkürzen soll den Kölnern die Wartezeit ein Pavillon vor dem Café, der die Bürger mit Plänen und einem Modell informiert.