AboAbonnieren

„Nicht zumutbar“Keine Kölsch-Konzerte 2024 in der Volksbühne – Paveier, Fööss und Räuber raus

Lesezeit 2 Minuten
Die Paveier sitzen nebeneinander auf der Bühne und spielen.

Die Paveier spielten erst kürzlich in der Volksbühne.

2024 wird es die beliebten Konzerte kölscher Top-Bands in der Volksbühne am Rudolfplatz nicht geben. Geschäftsführer Axel Molinski erklärt die Gründe.

Sie gehören zur Tradition des Hauses, ob einst im Millowitsch-Theater oder seit 2015 in der Volksbühne am Rudolfplatz: die Kölsch-Konzerte von Bands wie Paveier, Räuber oder Bläck Fööss. Im kommenden Jahr wird es diese Gastspiele allerdings nicht geben. Volksbühnen-Geschäftsführer Axel Molinski sieht sich zu diesem Schritt aus rechtlichen Gründen gezwungen.

Grund ist die Klage eines Nachbars wegen Lärmbelästigung gegen die Stadt Köln. Diese hatte der Volksbühne die Genehmigung erteilt, ihr Angebot neben der Theaternutzung um ganzjährige Konzerte und andere Veranstaltungen zu erweitern. Das Verwaltungsgericht gab dem Kläger im Mai 2022 Recht; sowohl Stadt als auch Volksbühne legten Berufung beim Oberverwaltungsgericht in Münster ein.

Volksbühne am Rudolfplatz: Kölsch-Bands werden dort 2024 nicht auftreten

„Bis zu einer Entscheidung ist es einfach nicht vertretbar und zumutbar für die Veranstalter, dass wir für kommendes Jahr diese Konzerte annehmen“, sagt Molinski im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Dass die Gastspiele der kölschen Bands 2023 stattfinden konnten, habe allein an der Tatsache gelegen, dass die Verträge damals bereits unterzeichnet gewesen seien.

Alles zum Thema Paveier

Wirtschaftlich, so Molinski, werde man die Lücken im Veranstaltungskalender durch andere Formate füllen können. „Aber emotional reißen sie ein großes Loch.“ Man habe mit den Bands ein ganz neues Format geschaffen, „es sind viele leise Töne dabei, es sind ganz eigene Wohnzimmerkonzerte.“ Bereits um 22 Uhr sei Schluss, die Anzahl der Band-Veranstaltungen sei auf 15 reduziert worden, und Band und Techniker würden vorbildlich und diszipliniert mit den Einschränkungen umgehen.

Aber: Das „Problem“ sind die Zuschauer. Molinski: „Wenn sie begeistert applaudieren oder mitsingen, werden die Grenzwerte jedes Mal gerissen.“