Köln – „Von der Erfüllung eines Kindheitstraumes, von der Proklamation bis zum Rosenmontagszug all die schönen Seiten des Dreigestirns erleben zu können, haben wir uns irgendwann verabschieden müssen. Denn das wird auch im zweiten Anlauf nicht so, wie wir uns das erträumt und vor einigen Wochen auch noch erhofft hatten“, sagte der designierte Prinz Sven Oleff am Sonntagnachmittag, kurz nach dem Einzug der angehenden Tollitäten in die Hofburg, das Dorint Hotel am Heumarkt. Und dieser fand nicht wie geplant als Umzug durch die Innenstadt, sondern nur als Fototermin in kleinem Rahmen mit einer symbolischen Schlüsselübergabe durch Hotel-Direktor Frank Schönherrn statt.
In dem Hotel werden Oleff sowie Gereon Glasemacher (Bauer) und Björn Braun (Jungfrau Ger-demie) auch bis zu ihrer Proklamation verbleiben, die am kommenden Freitag als reine TV-Show ohne Publikum vom WDR aufgezeichnet wird. „Wir begeben uns da in eine freiwillige Quarantäne“, sind sich die drei einig. Eine Situation wie am 11.11., als der Prinz kurzfristig aufgrund einer Corona-Erkrankung ausfiel, soll auf jeden Fall vermieden werden. Zudem wollen sie nochmals ihr Bühnenprogramm einüben. „Wir haben uns zwar vom Sommer an intensiv vorbereitet, aber aufgrund der veränderten Pandemie-Lagen können wir 90 Prozent davon in die Tonne Kloppen“, sagte Oleff. „Vieles, was wir uns überlegt hatten, passt nicht mehr in die aktuelle Situation.“
Kölner Dreigestirn will für den Karneval kämpfen
Aus der Ankündigung, „eine schöne Unterhaltung mit etwas für Kopf, Herz und Beine bieten“ zu wollen, ist nicht viel geblieben. Nun gebe es „ganz viel für das kölsche Hätz“. Schließlich sei ihr Auftrag, den Menschen Freude zu bringen. Aufgeben sei nie eine Option gewesen, betonte Glasemacher. „Wenn man einmal anfängt, bleibt man auch bei der Sache. Wir kommen alle drei aus dem Sport und stehen immer einmal mehr auf, als wir fallen. Wir kämpfen für den Karneval.“
Holte man sich im Vorjahr noch den größten Teil der Motivation aus der Perspektive, im zweiten Jahr dann eine normale und schönere Session mit allen Höhepunkten zu haben, schöpfen die drei nun die Motivation aus ihren Erfahrungen und Erlebnissen des Vorjahres. Und da vor allem aus ihren Besuchen in Altenheimen, Krankenhäusern und Kindergärten. „Wenn man sieht, wie die Menschen auf die Ornate und die Figuren reagieren, dann weiß man, wofür man das macht“, sagte Braun. Und es seien genaue diese sozialen Auftritte, auf die man sich freue. Zudem wolle man wieder Spenden sammeln.
Nachdem im Vorjahr knapp 160.000 Eure für den Hilfsverein Traube e.V. zusammengekommen sind, hofft man auf eine ähnliche Summe, die nun der Stiftung des ehemaligen FC-Stürmers Matthias Scherz zugutekommen soll – für ein Bewegungsprojekt an Schulen.
Anzahl der Auftritte des Dreigestirns in aktueller Session unklar
Wie viele und welche Auftritte nach der Proklamation auf das Dreigestirn warten, ist noch unklar. Im Moment könne man ja nicht einmal eine Woche im Voraus planen, heißt es. Aber auch: „Wir sind flexibel.“ Auch wenn in dieser Session keine Zoom-Konferenzen oder Videobotschaften geplant sind (Oleff: „Das will doch niemand mehr sehen“) gibt es am Samstag doch eine Videoaufzeichnung – für das Internetformat „Jeckstream“.
Dann folgt ein interner Auftritt bei der eigenen Gesellschaft, den Altstädtern. Mehr Termine seien derzeit noch nicht fix, heißt es. Auch in die Session 2023 will man noch nicht blicken. Eine dritte Runde ist kaum zu erwarten. Dazu wollte sich auch Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn nicht äußern. Olerff: „An Aschermittwoch heißt es für uns Zick eröm. Und ein Jahr später noch mal im Ornat im Zoch mitzufahren, das kommt für uns nicht in Frage.“