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Kölner MesseBluffer, Spürnasen, Sportskanonen

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HUnde

Hundeverhaltenstrainer Ymit Kaç mit Frau Nina und seinen fünf Hunden. 

Köln-Weidenpesch – Wenn am 28. September auf der Weidenpescher Galopprennbahn die dreitägige Messe „Equorius & Bunte Hunde“ eröffnet wird, wird auch ein echt kölscher Jung für alle Fragen zum Thema Hund bereitstehen. Ümit Kaç ist zertifizierter Hundeverhaltenstherapeut und hat sich auf ängstliche und aggressive Hunde spezialisiert.

In Seeberg geboren und in Chorweiler aufgewachsen, konnte der heute 38-Jährige schon als Jugendlicher oft aus der Nähe miterleben, was passiert, wenn der seiner Meinung nach wichtigste Bereich im Umgang mit dem Tier vernachlässigt wird: die Erziehung. „Ich sage immer gerne, dass ich nicht der Mallorca-Animateur meiner Hunde bin, sondern ich lebe mit meinen Hunden zusammen.“ Damit dieses Zusammenleben gelinge, müsse Erziehung stattfinden. Und zwar täglich.

Die Würde jedes Tiers achten

Fragt man den inzwischen in Leverkusen lebenden Experten nach den wichtigsten Eigenschaften, die ein Hundebesitzer mitbringen müsse, zählt er folgende auf: Ruhe, Konsequenz, Liebe, Fairness und Geduld. Dagegen besteht der häufigste Fehler seiner Auffassung nach darin, dass wir unsere Hunde „zu sehr vermenschlichen“. Hunde seien „kein Auffangbecken für unsere Sorgen“. Ohnehin tendierten wir dazu, zu viel mit dem Hund zu sprechen und seien emotional zu nah dran, um das Tier überhaupt noch erziehen zu können – ganz abgesehen davon, „dass viele Halter sich gar nicht trauen, den Hund zu korrigieren“. Und noch etwas sollten wir in Kaçs Augen viel, viel öfter tun: unsere Hunde komplett ignorieren.

Fasst man ein paar wesentliche Leitlinien des Hundeverhaltenstherapeuten etwas salopp formuliert zusammen, könnten diese lauten: weniger betüddeln und hätscheln, weniger quatschen und dafür mehr erziehen. In Sachen Erziehung, erzählt Kaç bei einer Stippvisite auf der Pferderennbahn im Vorfeld der Messe, stehe er übrigens nicht alleine da. Neben seiner Frau Nina fungieren auch seine fünf Hunde gewissermaßen als Co-Trainer. Sie helfen ihm, seinen vierbeinigen Klienten richtig einzuschätzen. „Sie erkennen, ob der andere Hund ein Bluffer oder Angsthase ist und sehen an seinen Gesten, ob er aggressiv ist.“

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Kaç hat täglich etwa fünf Termine und arbeitet dabei bis zu drei Stunden mit einem Tier. Dabei ist Gewalt und auch Anbrüllen selbst bei dem aggressivsten Kandidaten „absolut tabu“. Was oft vergessen werde: „Jeder Hund hat eine Würde“, betont der 38-Jährige, der inzwischen auch eine Tierschutzorganisation gegründet hat.

Anders als im vergangenen Jahr, als die Messe „Equorius & Bunte Hunde“ erstmals stattfand, soll die Rasenfläche im Inneren des Geläufs der Kölner Rennbahn zur „größten Hundewiese“ der Stadt werden. Jeweils ab 13.30 Uhr steht das Grün neben der historischen Haupttribüne Hundebesitzern und ihren Vierbeinern offen. Pferde- und hundebegeisterte Besucherinnen und Besucher sollen ferner die Gelegenheit bekommen, noch unbekannte Disziplinen auszuprobieren – oder auch wie beim Jedermann-Hunderennen sich gemeinsam mit ihrem Tier mit anderen zu messen. Unter anderem mit diesem Rennen will der Veranstalter, die Dumont Livekon, den aktuellen Trend „Sportfitness mit Hund“ aufgreifen.

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Hoch zu Ross: Präsentation anlässlich der Messe „Equorius & bunte Hunde“ 

Darüber hinaus haben Hundebesitzer sowohl die Möglichkeit, im Rahmen eines Showprogramms verschiedene Agility-Angebote kennenzulernen, als auch einige Übungen mit ihrem Vierbeiner selber auszutesten. Weitere Angebote sind ein Hunde-Bällebad, ein Schwimmbecken für Hunde, die Demonstration des „Man-Trailing“, bei dem die Hunde lernen, einen Menschen anhand eines Kleidungsstücks aufzuspüren.Pferdefreunde werden verschiedene Reitstile kennenzulernen und können auch den Damensattel ausprobieren. Kinder, die wissen möchten, wie man ein Pony richtig putzt oder wie es sich auf diesem sitzt, können dies ebenfalls ausprobieren.

Die „Equorius & Bunte Hunde“ auf der Galopprennbahn in Weidenpesch (Rennbahnstraße 152) dauert vom 28. bis 30. September und kann jeweils von 11 bis 18.30 Uhr besucht werden. Das Tagesticket kostet im Vorverkauf 6,50 Euro, an der Tageskasse 8 Euro. Kinder und Jugendliche bis einschließlich 15 Jahren haben freien Eintritt.