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Replikat der OriginalskulpturRodin soll ab 1. April den Kölner Neumarkt überblicken

Lesezeit 3 Minuten
Rodin.Statue

Die Statue stellt den Dichter Balzac dar.

Köln – Am Neumarkt soll ein Replikat der Bronzeskulptur, die der französische Bildhauer Auguste Rodin von seinem Landsmann Honoré de Balzac geschaffen hat, aufgestellt werden. Der dafür notwendigen Sondernutzungserlaubnis hat nach dem Kulturausschuss des Stadtrats nun auch die Bezirksvertretung (BV) Innenstadt zugestimmt. Als Standort für die Plastik, deren Original im Zentrum von Paris steht, hat das Kunsthaus Lempertz als Initiator des Projekts den Gehweg an der Ostseite des Neumarkt vor dem eigenen Gebäudes vorgesehen.

Mit der Aufstellung des Kunstwerks wolle Lempertz sein Engagement zur Aufwertung des Neumarkts, der seit langem ein Schwerpunkt der Kölner Drogenszene ist, und der unmittelbaren Umgebung unterstreichen, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Das Kunsthaus übernehme die Kosten der Herstellung des Sockels, der Aufstellung der Skulptur sowie der Unterhaltung des Kunstwerkes.

Statue zunächst nur bis März 2023 genehmigt

Die Erlaubnis soll zunächst vom 1. April dieses Jahres bis zum 31. März 2023 gelten. In dieser Erprobungsphase soll ermittelt werden, wie das Standbild auf den öffentlichen Raum wirkt und ob es der Aufenthaltsqualität im Bereich Neumarkt zugute kommt. Für den Fall, dass das Ergebnis positiv ausfällt, stellt die Stadt dem traditionsreichen Kunsthaus in Aussicht, dass die Figur dort unbefristet stehen bleiben darf. Der Kunstbeirat hat dieses Vorgehen schon befürwortet.

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Die BV legt Wert darauf, dass ihr das Ergebnis der Evaluation rechtzeitig vor Ablauf der Frist vorgelegt wird. „Wir wollen vorher über eine Verlängerung entscheiden“, sagte Claus Vinçon (Bündnis 90/Die Grünen). Man wisse ja, dass in Köln aus „Provisorien“ unversehens Dauereinrichtungen würden.

Rodin-Skulptur vor dem Kunsthaus Lempertz

Geplant ist, das Standbild auf einem 1,5 Kubikmeter großen Sockel zu montieren und mit Blickrichtung zum Neumarkt aufzustellen. Platz ist genug, denn vor kurzem wurden in dem Bereich die Fahrradständer entfernt und der Gehweg wurde verbreitert. Die Skulptur soll in ausreichendem Abstand zu den Geländern des Abgangs platziert werden, der zur U-Bahn-Haltestelle führt.

Gunda Wienke (Die Linke) zog vor der Abstimmung ihren Antrag zurück, die Skulptur, die sie als „Kundenstopper“ bezeichnete, nicht auf dem Gehweg, sondern „auf dem Parkplatz davor“ aufzustellen. Einen solchen Platz gibt es allerdings nicht. Außerdem machte sie grundsätzliche Bedenken geltend: An Rodin kritisierte sie dessen Einstellung zu Frauen, und Balzac sei ein „Reaktionär“ gewesen. Die Plastik selber nannte sie „monströs“.

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Zu Rodins Lebzeiten hatte das Kunstwerk einen Skandal ausgelöst. Das Gipsmodell, das der Bildhauer im Auftrag der Société des Gens de Lettres in siebenjähriger Arbeit bis 1898 angefertigt hatte, wurde in einem Kunstsalon präsentiert und wegen seiner angeblich grotesken Darstellung derart heftig kritisiert, dass das Denkmalkomitee der Société es ablehnte. Rodin brachte es in den Garten seines Hauses in Meudon. 1939, 22 Jahre nach seinem Tod, wurde die Statue erstmals in Bronze gegossen. Aufgestellt wurde die überlebensgroße Figur an der Kreuzung, die der Kreuzung, die der Boulevard du Montparnasse mit dem Boulevard Raspail bildet.