- Die Betreiber des Johann-Schäfer-Brauhauses haben im Rheinauhafen Tische und Bänke aufgestellt.
- Seit einigen Tagen finden hier bis zu 150 Gäste Platz, die mit Blick auf den Rhein ein kühles Kölsch und eine Currywurst genießen können.
- Unsere Autorin hat mit Till Riekenbrauk und Thomas Borninkhof gesprochen und den neuen Biergarten getestet.
Köln – „Container-Gastronomie ist definitiv was anderes als Restaurant-Gastronomie“, meint Till Riekenbrauk lachend, während er im sechs mal zweieinhalb Meter großen Behältnis zwischen Zapfanlagen und Kühlschränken hantiert.
Vor wenigen Tagen ist der 34-Jährige, der gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Thomas Borninkhof das „Johann-Schäfer-Brauhaus“ in der Südstadt betreibt, mit einem Biergarten in der südlichsten Ecke des Rheinauhafens an den Start gegangen. Ein aus Sicht der beiden Gastronomen überfälliger Schritt, um auf diesem Areal am Rhein etwas zu haben, „was nicht nur die gehobene Klientel anspricht“.
Platz für bis zu 150 Gäste
Der Rhein habe in Köln leider nicht den Stellenwert, den Flüsse in anderen Städten hätten, stellt Riekenbrauk mit Bedauern fest. Dementsprechend klein sei auch das gastronomische Angebot direkt am Strom. Im Vergleich zur Altstadt, die fast nur von Touristen besucht werde, habe der Rheinauhafen erst lange gebraucht, „um überhaupt von den Kölnern entdeckt zu werden“. Und noch immer werde er eher als Wanderweg genutzt. „Und nicht als Ort, wo man reingeht, isst, trinkt und verweilt.“
Letzteres soll sich mit dem Johann-Schäfer-Biergarten ändern, der mit Bierbänken und Liegestühlen bestückt 100 bis 150 Gäste fasst. Mit Daniel Gottschlichs Zwei-Sterne-Restaurant „Ox & Klee“, „Joseph’s“ Restaurant & Bar sowie dem „Limani“ seien auf dem Areal drei Lokale für gehobene Ansprüche zu finden, aber bisher eben keine Terrasse, wo man mit Blick auf den Rhein eine gute Currywurst verzehren und dazu ein kühles Kölsch trinke könne.
Unterstützung von der Gaffel-Brauerei
Apropos kühl: Neben dem Container, in dem das Essen zubereitet und das Bier gezapft wird, gibt es noch einen Kühlcontainer, in dem die Bierfässer lagern. Mit Unterstützung der Gaffel-Brauerei hätten sie ein Leitungssystem installieren können, das selbst an tropisch heißen Tagen perfekt temperiertes Bier garantiere.
Wie in ihrem Brauhaus in der Elsaßstraße, wo von vornherein ein starkes Augenmerk auf die Herkunft der Lebensmittel – insbesondere des Fleischs – gerichtet wurde, soll auch im Biergarten keine minderwertige Wurst serviert werden. „Es ist harte Arbeit, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, aber man kann gute Qualität finden“, betont Riekenbrauk. Die Erfahrung zeige zudem, dass der Gast bereit sei, „den natürlich höheren Preis dafür zu zahlen“.
Das könnte Sie auch interessieren:
Die Bratwurst vom Duress-Schwein (aus der Metzgerei Esser in Erkelenz) kostet 5 Euro, die Variante vom Eifelrind 6 Euro. Mit hausgemachten Pommes Frittes vom Bauern Heinrichs zahlt man für die Wurst 8,50 Euro. Ferner gibt es hausgemachte Salate für 4,50 (klein) oder 8,50 Euro in Normalgröße. Neben Gaffel-Kölsch (1,70 Euro/0,2l) gibt es unter anderem Südstadt-Hell und Südstadt-Pils (2,80/0,3l)Der Biergarten an der Agrippinawerft, sozusagen die letzte Tankstelle vor der Südbrücke, ist nicht die einzige Neuigkeit an dieser Stelle.
Voraussichtlich Mitte Juli eröffnet direkt neben dem Johann-Schäfer-Biergarten – im Gebäude des früheren Kap am Südkai – ein öffentliches Kantinensystem namens „The Hub“. Diese Restauration will das auf Rucksäcke und andere Accessoires spezialisierte Unternehmen „Kapten & Son“ nicht nur seinen eigenen Angestellten zur Verfügung stellen, sondern auch den anderen im Rheinauhafen Beschäftigten. „The Hub“ wird auch Außengastronomie mit Blick auf den Rhein anbieten und voraussichtlich von morgens bis zum Nachmittag öffnen.
Johann-Schäfer-Biergarten, Agrippinawerft 30, Rheinauhafen. Öffnungszeiten: montags bis freitags 16 bis 23 Uhr, samstags und sonntag ab 12 Uhr.