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Gegen WohnungsnotKölner Architekten fordern mehr Grundstücke für Genossenschaften

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Der Vorstand des Baukulturzentrums „Haus der Architektur“ fordert mehr Flächen für Genossenschaften und Baugruppen wie auf dem Clouth-Gelände in Nippes.

Köln – Der neu gewählte Vorstand des Baukulturzentrums Haus der Architektur Köln (HDAK) hat Oberbürgermeisterin Henriette Reker aufgefordert, mehr Flächen für den Wohnungsbau zur Verfügung zu stellen und verstärkt Fördergelder für Stadtentwicklungsprojekte zu beantragen.

Die Verwaltung müsse Anreize für die Gründung neuer Wohnungsbaugenossenschaften schaffen und Baugruppen stärken, um der drohenden Wohnungsnot entgegenzuwirken. „Jemand ganz oben muss sagen, wir wollen das“, sagt Architektin und Vorstandsmitglied Almut Skriver.

Baulandmodell als Vorbild

Die stellvertretende Vorsitzende Regina Stottrop schlägt vor, bei der Vergabe von Grundstücken für Genossenschaften und Baugruppen verbindlich einen festen Anteil an der Fläche zu reservieren. Als Vorbild soll das Kooperative Baulandmodell dienen, das Investoren vorschreibt, 30 Prozent einer Neubaufläche mit Sozialwohnungen zu belegen.

„Wir brauchen einen Zwang zur Mischung, ohne geht es nicht“, so Stottrop. Sie bemängelt zudem, dass es in Köln an einem Gesamtkonzept für die Stadtentwicklung mangele und das Geld oft in viele Kleinstmaßnahmen investiert werde statt die Vorhaben in größere Zusammenhänge zu stellen.

Vorstandsmitglied Jürgen Keimer fordert die Ratspolitiker auf, die Bürger bei unpopulären Entscheidungen öfter zu überzeugen, statt ihre Befürchtungen noch zu schüren. Als Beispiel nennt er wegfallende Parkplätze in der Innenstadt. Es sei unverantwortlich, den Ärger darüber einfach aufzunehmen anstatt zu argumentieren, warum das wirkungsvolle und zukunftsweisende Entscheidungen seien, sagt Keimer.

Der Nachfolger des nach Hamburg wechselnden Baudezernenten Franz-Josef Höing müsse so schnell wie möglich gefunden werden, sagt Regina Stottrop. „Es wäre schlecht, jetzt ein Jahr lang einen neuen Baudezernenten zu suchen, während gleichzeitig innerhalb der Stadtverwaltung eine Strategie entwickelt wird“, sagt Almut Skriver. Der zentrale Posten in der Stadtspitze müsse unbedingt besetzt sein, bevor weitere entscheidende Weichen gestellt würden.

Künftiger Baudezernent soll auf Investoren zugehen

Der HDAK-Vorstand würde es begrüßen, wenn der künftige Baudezernent ähnlich diskussionsfreundig wie Höing auftreten würde. Insbesondere auf Investoren sei er sehr direkt zugegangen und habe daher viele Architektenwettbewerbe angestoßen, die zu einer Verbesserung der architektonischen und städtebaulichen Qualität geführt hätten. „Wir brauchen wieder jemanden, der solch einen Sinn für Qualität hat und den Wunsch verspürt, diese auch baulich umzusetzen“, sagt Stottrop.

Am Dienstag, 12. September, werden um 19 Uhr Spitzenvertreter aus dem Stadtrat im HDAK-Kubus am Josef-Haubrich-Hof über die Zukunft der Stadtentwicklung in Köln diskutieren.

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