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Kölner ZooNashorn Taco fühlt sich schon wohl im neuen Gehege

Lesezeit 3 Minuten
Das Nashorn pinkele in jede Ecke, das sei ein sehr gutes Zeichen fürs Wohlbefinden, sagt der Zoo.

Das Nashorn pinkele in jede Ecke, das sei ein sehr gutes Zeichen fürs Wohlbefinden, sagt der Zoo.

Der Kölner Zoo hat seine neue Nashornanlage eröffnet. Acht Monate lang wurde daran herumgebaut.

Zunächst will Taco nicht so recht aus seinem Verschlag kommen. Doch nach einigen Minuten kann er der ausgelegten Spur aus Brötchen und Grünzeug nicht mehr widerstehen und macht sich auf den Weg ins Freie. Genau beobachtet von zahlreichen Zoo-Besuchern, Mitarbeitern und Ehrengästen.

Früher Moschusochsen und Bisons, jetzt Spitzmaulnashorn Taco

Am Donnerstag feierte der Zoo die offizielle Eröffnung der neuen Nashornanlage. Wo bisher Moschusochsen und Bisons lebten, zieht nun Spitzmaulnashorn-Bulle Taco seine behäbigen Runden. Sein neues Revier mit den historischen Schweizer Blockhäusern ist mehr als doppelt so groß wie seine alte Heimat, nur ein paar Meter entfernt.

Seit einer Woche lebt das 1,2 Tonnen schwere und 28 Jahre alte Tier nun in der nachgebildeten Savannenlandschaft. Mit Hilfe eines Krans und eines Lkw wurde Taco am vergangenen Freitag in einer Holzkiste an seine neue Adresse befördert. Dort fühlt er sich offenbar schon wohl: „Er pinkelt in jede Ecke, das ist ein gutes Zeichen“, so Zoo-Sprecher Christoph Schütt.

2500-Quadratmeter-Anlage wurde acht Monate umgebaut

Acht Monate dauerte der Umbau der 2500 Quadratmeter großen Anlage, die nun über drei Besucherplattformen und überdachte Futterunterstände verfügt. Die Blockhäuser von 1884 wurden saniert. Die Gesamtkosten von rund zwei Millionen Euro hat die „Hans-und-Waltraud-Korbmacher-Stiftung“ mit 250 000 Euro unterstützt.

Neu ist auch, dass das Areal in zwei eigenständig funktionierende Bereiche unterteilt werden kann. Denn voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte soll Taco Gesellschaft von einer Spitzmaulnashorn-Kuh namens Nyota aus Großbritannien bekommen. Nachdem Taco mit seiner bisherigen „Frau“ keinen Nachwuchs zeugte, soll es nun endlich klappen. Nyota jedenfalls habe schon Kinder bekommen, so Zoo-Direktor Theo Pagel: „Sie weiß, wie es geht.“ Es wäre der erste Nashorn-Nachwuchs überhaupt für den Kölner Zoo.

Weil die vegetarischen Dickhäuter stark bedroht sind, hat der Zoo eine Kooperation mit dem „World Wide Fund for Nature“ (WWF) gestartet. Wer Mitglied im „Team Nashorn Köln“ wird, unterstützt finanziell zum einen die Erhaltungszuchtarbeit des Zoos und zum anderen WWF-Projekte zum Schutz der Tiere vor Wilderei in ihrem natürlichen Lebensraum in Afrika.

Nashörner gehören zu den bedrohtesten Tieren der Welt

„Das Nashorn ist eins der bedrohtesten Tiere auf der Welt“, so Sabine Krüger vom WWF. Aktuell soll es noch rund 6000 Spitzmaulnashörner geben. Um die Nachfrage nach den Hörnern der Tiere zu bremsen, will die Umweltschutz-Organisation vor allem in Vietnam und in China ansetzen. Dort nämlich wird dem zu Pulver verarbeiteten Horn heilende Wirkung gegen Krebs zugeschrieben. Wahlweise soll es besonders alt machen und die Potenz fördern.

Ziel sei es, dass die nächste Generation von Ärzten der traditionellen Medizin kein Nashorn-Horn mehr als Medikament empfiehlt, so Krüger. Vorerst jedoch sind die Hörner laut Theo Pagel auf dem Schwarzmarkt äußerst wertvoll. Deshalb werde auch Tacos Gehege besonders überwacht: „Wir gehen sicher, dass unseren Nashörnern nichts passieren wird.“

Tacos bisherige Auslauffläche wird zunächst als Picknickbereich für die Besucher hergerichtet. Wie das alte Elefantenhaus genutzt wird, in dem er bisher Unterschlupf fand, ist noch ungewiss. Als Nächstes soll die Giraffenanlage saniert und erweitert werden. Dann sollen Antilopen zwischen Giraffen und Nashörnern hin- und herlaufen können.