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Hape Kerkeling dabeiBläck Fööss kündigen neues Album mit prominenten Gästen an

Lesezeit 4 Minuten
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Hanz Thodam, Erry Stoklosa und Ralph „Gus“ Gusovius von den Bläck Fööss in der Ausstellung.

Köln – Die Nachricht des Tages war eigentlich eher eine Randbemerkung. Zum fünfzigsten Geburtstag der Bläck Fööss schenkt sich die Mutter aller kölschen Bands ein neues Album. Fööss-Urgestein Erry Stoklosa kündigte das Werk, für das deutsche Künstler Songs der Band gemeinsam mit derselben neu interpretieren, für „hoffentlich Ende des Jahres“ an, „aber das steht alles in den Sternen.“ Derzeit arbeiten die Musiker, allen voran Pit Hupperten, unter erschwerten Corona-Bedingungen im Studio daran.

„Hape Kerkeling soll eines unserer Lieder singen“, so Stoklosa, „hängt aber derzeit in Südafrika fest und kommt da nicht weg.“ Um den Rest der Gäste wird noch ein großes Geheimnis gemacht, aber man kann davon ausgehen, das es ein „Who is Who“ der deutschen Szene wird.

Kölner Reggae-Weltstar Gentleman ist Fan der Bläck Fööss

Ein Kandidat wäre sicherlich der Kölner Reggae-Weltstar Gentleman, der bekennender Fööss-Fan ist. Und schon wären wir beim eigentlichen Anlass der Pressekonferenz im Stadtmuseum: Die Ausstellung „50 Johr Bläck Fööss“, die eigentlich seit bereits sieben Wochen läuft, bisher aber nur digital erkundet werden konnte, ist ab sofort für Publikum eröffnet. Rund 300 Exponate hat Kurator Philip Hoffmann, der die Schau mit Museumsdirektor Mario Kramp präsentierte, zusammengestellt, und die lassen nicht nur bei den anwesenden Musikern Erinnerungen wach werden.

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Rund 300 Exponate der Bläck Fööss werden derzeit im Stadtmuseum ausgestellt.

So fällt Stoklosa beim Anblick des 1981er Live-Albums ein, dass man sich direkt nach dem Urlaub für die Tanzbrunnenkonzerte getroffen habe, „ohne zu proben, und der Tommy Engel hat dann mit Conny Plank ausgemacht, der solle das doch mal mitschneiden. Da waren 30.000 Besucher an zwei Tagen, und Gentleman hat später mal erzählt, dass er sich auf dem Cover wiederentdeckt hat, auf den Schultern seiner Mutter. Das Album war übrigens auf Platz vier der deutschen Charts.“

Bläck Fööss Corona-bedingt nur mit drei Musikern vor Ort

Die Bläck Fööss sind Corona-bedingt nur mit drei Musikern vor Ort vertreten, „einer aus jeder Epoche“, wie Gründungsmitglied Erry Stoklosa erläutert. „Hanz Thodam ist seit anderthalb Jahren dabei und steht für den Nachwuchs, der Gus hat schon 25 Jahre auf dem Buckel – der steht fürs Mittelalter.“

Das Buch

Parallel zu einer Ausstellung im Kölner Stadtmuseum ist die Geschichte der Bläck Fööss auch in einem großen Bildband erschienen, das in enger Abstimmung mit dem Museum entstanden ist. Neben zahlreichen Bildern erzählen darin mehr oder weniger Prominente ihre besonderen Erlebnisse mit den Fööss. „50 Johr Bläck Fööss – Kölle es un bliev uns Heimat“, hrsg. von Peter Feierabend, kostet 29,95 Euro und ist im KStA-Shop erhältlich.

www.ksta.de/shop

Gus, das ist Schlagzeuger Ralph Gusovius, freut sich ebenfalls über einige Exponate. So eine alte Vierspur-Revox-Tonmaschine, die angesichts der digitalen Möglichkeiten heute fast prähistorisch wirke, oder an einem originalen Cajun-Waschbrett, das er von einer USA-Reise aus New Orleans mitgebracht habe. Damit habe man dann den Song „Schiffschaukelbremser“ entwickelt. Er sei stolz auf die Ausstellung, konnte aber in Anbetracht des Pandemie-bedingten Stillstands seinen Frust über das eingebremste Jubiläum nicht verhehlen: „Wir haben alles in der Schublade, aber nix kann raus.“

„Manche Songs zu spielen, ist wie ein Gebet“

Während Bassist Hanz Thodam fast ehrfürchtig die Exponate betrachtet („Ich habe als Kind bei einer Schulaufführung an Karneval mal Tommy Engel in einer Art Musical gespielt. Für mich ist es eine Ehre, Mitglied dieser Band zu sein – manche Songs zu spielen, ist wie ein Gebet.“) schwelgt Erry weiter in Erinnerungen.

„Das Sergeant-Pepper-Cover für das Doppelalbum zum zwanzigsten Bandgeburtstag ist das teuerste Cover, dass unsere damalige Plattenfirma EMI je in Köln produziert hat. Da haben wir eine Woche dran gearbeitet.“ Die Musiker hätten sich gestritten, wer welche Uniform anziehen solle. „Das war kompliziert, schließlich gab es damals schon sieben Traditionskorps, wir brauchten aber nur sechs. Nur der Peter Schütten mit seinem Schnäuzer war als Jan von Werth gesetzt.“

Um Details der kölschen Sprache gefetzt

Überhaupt habe man sich damals noch viel mehr Gedanken gemacht um die Gestaltung eines Albums, etwa wenn es um die Texthefte gegangen sei. Auch um die Details der kölschen Sprache habe man sich durchaus gefetzt: „Heißt es mer jonn in et Schwimmbad oder nom Schwimmbad? Da konnte schon mal ein Abend bei draufgehen.“

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Überhaupt Sprache: eine kleine Schwärmerei über die vielseitigen Qualitäten des kölschen Musiker-Nachwuchses beendet Stoklosa mit dem Satz „Die können sogar englisch.“ Das sei damals bei den Stowaways, einer Fööss-Vorläufer-Band, nicht so gewesen. Noch heute werde er hochgenommen, damals beim Beatles-Cover „I wanna hold your Hand“ gesungen zu haben „I see you London stand“ – statt „I think you’ll understand“.

Die Ausstellung im Stadtmuseum läuft bis 27. September, der Eintritt beträgt fünf Euro. Derzeit können nur 30 Personen gleichzeitig das Museum betreten.