Kölsche MusikRäuber lüften Geheimnis um neuen Sänger
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Sven West (Mitte) ist der neue Sänger der Räuber
Copyright: Thomas Banneyer
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Lange war gerätselt worden, wer der Nachfolger von Torben Klein wird. Jetzt ist es raus.
Der Neue überzeugt mit großartiger Stimme, starker Bühnenpräsenz und gewinnender Ausstrahlung.
Köln – Ein beherzter Sprung über einen Beistelltisch und schon stand der Neue mitten drin in der „Räuberbande“: Sven West ist der neue Sänger der Band Räuber. Nach der Mini-Showeinlage zeigte der 42-Jährige bei seiner offiziellen Vorstellung an Bord des in Höhe der Zoobrücke vor Anker gegangenen Flusskreuzfahrtschiffes „ASARA“, dass er nicht nur äußerst gelenkig und sportlich ist. Die Alt-Räuber Kurt Feller, Andreas „Schrader“ Dorn, Jürgen „Geppie“ Gebhart und Wolfgang Bachem bekommen einen Kollegen mit großartiger Stimme, starker Bühnenpräsenz und gewinnender Ausstrahlung.
Der neue Frontmann der Räuber, Sven West (r.), mit Wolfgang Bachem
Copyright: Daniela Decker
Der Sänger folgt auf Torben Klein, der die Band auf eigenen Wunsch verlassen möchte. Zum Ende der Session hieß es bislang. Tatsächlich erfolgt der Wechsel früher. Das Konzert „Silvester Alaaf“ am 31. Dezember im Sartory wird das letzte mit Klein sein. Der bisherige Frontsänger erfuhr von dieser Entscheidung erst Montagmorgen per Mail. „Ich bin zwar ein wenig traurig, dass ich bei der Vorstellung meines Nachfolgers nicht dabei war. Aber ich verstehe auch, dass die Band mit frischem Schwung und neuem Elan in die kommende Session gehen möchte“, sagte Klein auf Anfrage. Er gehörte sechs Jahre zu den Räubern. Bandgründer Feller bestätigte: „Torben wird frei gestellt. Ab dem 1. Januar 2019 heißt es bei uns: »Räuber go West«.“
Kompass in Richtung Erfolg
Als Namenswortspiel hätte sich auch angeboten: „Der Kompass soll weiter in Richtung Erfolg“ zeigen. Denn der neue Sänger heißt mit bürgerlichem Namen Sven Kompaß. Der in Grevenbroich geborene West bringt eine Menge Erfahrung als Musiker und Moderator mit. Vor allem mit seiner Show- und Coverband The Westbrunch Live spielte er unter anderem als Vorband für Nena, Lisa Stansfield, The Boss Hoss, Brian Ferry und Roland Kaiser.
Womöglich muss sich seine Frau in diesem Jahr allein um die Weihnachtsvorbereitungen kümmern. Denn der Gatte und seine neuen Kumpanen proben derzeit, was das Zeug hält. Das nicht gerade kleine Repertoire von Räuber-Hits muss bis zum Jahreswechsel sitzen. Vor allem in Sachen „kölsche Sproch“ ist der Neue vom Niederrhein noch nicht ganz sattelfest. Dem Vernehmen nach kümmert sich Charly „Trömmelchen“ Brand, Räubervater im erweiterten Ruhestand, persönlich um die Sprachentwicklung von West. Der Vater von zwei Söhnen ist zuversichtlich, diese Lücke rasch schließen zu können. Die jüngsten Megahits wie „Dat es Heimat“ und „Für die Iwigkeit“ klappten bei seiner Feuertaufe vor Publikum, darunter zahlreiche Programmgestalter aus Köln und Umgebung, schon prima. Rat könnte sich West künftig auch bei prominenten Kollegen aus der Karnevalsmusikszene holen. „Zu meinen engen Freunden zählen Paveier-Frontmann Sven Welter, Bläck-Fööss-Sänger Mirko Bäumer und Frank Reudenbach von den Klüngelköpp. Das sind meine Vorbilder.“
Die Wege von West und den Räubern kreuzten sich vor etlichen Jahren schon einmal. Für die Aufnahmen zum Sampler „Ostermanns Erben, Vol. 2“, holte sich die Band – damals in der legendären Besetzung Karl-Heinz Brand, Kurt Feller und Nobby Campmann – West ins Pavement-Studio, um den Gospelchor für das Lied „He am Rhing“ zu verstärken. Das ist zwar 20 Jahre her, aber der Einsatz war offenbar noch gut in Erinnerung. Denn als sich West um den Bandplatz bewarb, sang er neben anderen Titeln diesen Song und setzte sich gegen alle anderen Kandidaten durch.