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Kommentar

Kommentar zur VRS-Bilanz
Im Rheinland wird das Deutschlandticket zum Finanzrisiko

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Lesezeit 2 Minuten
Köln:
Testfahrten mit 90-m-Langzügen auf der Ost-West-Achse zwischen Bahnhof Deutz/Messe und Neumarkt.

Noch am Sonntag hat die KVB zwischen dem Bahnhof Deutz/Messe und Neumarkt den Einsatz von 90 Meter langen Zügen getestet. Wie viel Geld für den Ausbau des Nahverkehrs noch zur Verfügung stehen wird, ist offen.

Der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) warnt, dass die Kommunen die Verluste durch das Deutschlandticket nicht auffangen können.

Schon lange vor dem Ausbruch von Corona haben die Verkehrsunternehmen Bund und Länder darauf gedrängt, die Finanzierung des öffentlichen Nahverkehrs grundlegend zu reformieren. Die steigenden Kosten für die Verkehrswende könnten nicht länger den Fahrgästen oder den Kommunen aufgebürdet werden. Dann kam die Pandemie, mit ihr im Jahr 2022 für drei Monate das 9-Euro-Ticket und in dessen Folge ein Jahr später das Deutschlandticket.

Eine Tarifrevolution, die alle Preiszonen, Tarifwaben und Verbundgrenzen auf einen Schlag hinweggefegt hat und genau das einlöst, was der öffentliche Nahverkehr auch mit Blick auf den Klimawandel sein sollte: ein wichtiger Teil der Daseinsvorsorge.

Schon 2025 droht die finanzielle Schieflage

Das Deutschlandticket ist ein Erfolgsmodell, auch wenn es dem Nahverkehr im Rheinland bisher erst knapp drei Prozent neue Kunden beschert hat. Die überwiegende Mehrheit sind Umsteiger, die in aller Regel von den erheblichen Preisnachlässen profitieren, die in Ausnahmefällen mehr als 100 Euro monatlich betragen können.

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Doch die entscheidende Frage ist offen: Wer soll das bezahlen? Für 2024 scheint sie geklärt. Bund und Länder schießen pro Jahr jeweils 1,5 Milliarden Euro zu. Das dürfe so gerade reichen. Aber auch nur, weil das Ticket erst im Mai 2023 eingeführt wurde und deshalb ein deutlicher Überschuss für 2024 vorhanden ist.

Droht die Preiserhöhung?

Doch was folgt danach? Eine satte Preiserhöhung auf 69 Euro, die das Ticket unattraktiv macht? Bei den Verkehrsunternehmen, bei Städten und Landkreisen liegen die Nerven blank. Wie soll eine Millionenstadt wie Köln ihren Haushalt für 2025 seriös kalkulieren, falls die Zuschüsse des Stadtwerkekonzerns zur Abdeckung der Verluste der Kölner Verkehrs-Betriebe nicht mehr reichen? Klar ist: Die Verluste durch das Deutschlandticket kann die Stadt nicht auffangen.

Ihr bliebe als einziger Ausweg, das Fahrtenangebot der KVB radikal einzuschränken und damit die Verkehrswende ad absurdum zu führen. Das kann es nicht sein. Und deshalb sind Bund und Länder in der Pflicht, den ÖPNV ab 2025 auf eine solide Finanzbasis zu stellen. Damit könnten sie schon in dieser Woche beginnen. Bei der Frühjahrstagung der Verkehrsminister unter Vorsitz von NRW in Münster.