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Unter anderem zwei Kölner angeklagtKrawalle von Nizza  – Erster Prozess am Mittwoch in Bergisch Gladbach

Lesezeit 2 Minuten
FC-Anhänger flüchten nach den Krawallen in Nizza im Stadion vor den Ordnern.

Ausschreitungen überschatteten das FC-Spiel in Nizza am 8. September.

Der beschuldigte Mann soll ein Opfer getreten und geschlagen haben. Zwei weitere mutmaßliche Beteiligte stehen am 31. Januar in Köln vor Gericht.

Die Ausschreitungen im Fußballstadion in Nizza am 8. September haben europaweit für Aufsehen gesorgt. Beteiligt an den Krawallen waren gewaltbereite Anhänger des 1. FC Köln und des OGC Nizza. Am Mittwoch startet die gerichtliche Aufarbeitung des Vorfalls.

In Bergisch Gladbach steht ein beschuldigter FC-Anhänger vor dem Amtsgericht, er soll ein Opfer getreten und geschlagen haben. Der Mann wohnt in Bergisch Gladbach. Am 31. Januar müssen sich dann auch in Köln die ersten beiden mutmaßlich beteiligten Randalierer vor Gericht verantworten. Ihnen wird unter anderem gefährliche Körperverletzung und ein besonders schwerer Fall des Landfriedensbruchs vorgeworfen.

Köln: Einer der beiden Angeklagten ist erheblich vorbestraft

Einer der beiden sitzt seit Anfang Oktober in Untersuchungshaft. Der 30-Jährige ist nach Angaben einer Sprecherin des Kölner Amtsgerichts erheblich vorbestraft wegen verschiedener Gewaltvorfälle beim Fußball. Vor dem Anpfiff des Conference-League-Spiels des 1. FC Köln in Nizza soll der Mann unter anderem eine brennende Bengalo-Fackel und eine runde Metallplatte in Richtung von Ordnern und Nizza-Fans geschleudert haben. Beide Gegenstände haben ihr Ziel aber offensichtlich verfehlt.

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Dem zweiten Beschuldigten wird in der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, mit seinem „beschuhten Fuß“ auf einen Nizza-Fan eingetreten zu haben und dabei erhebliche Verletzungen des Mannes zumindest in Kauf genommen zu haben. Genaueres ist nicht bekannt, denn das Opfer konnte im Nachhinein nicht identifiziert werden.

Videoaufnahmen und Fotos sollen die Taten zeigen

Angeklagt sind beide Männer zudem, weil sie im Januar 2022 an einer Massenschlägerei am Rande eines Amateurfußballspiels im Rechtsrheinischen beteiligt gewesen sein sollen. Beide spielen in derselben Mannschaft und sollen mit Gegenspielern aneinandergeraten sein und zugeschlagen haben. Dieser Vorfall ist mitangeklagt, könnte aber möglicherweise im Prozess Ende Januar eingestellt werden, weil die Nizza-Vorwürfe deutlich schwerer wiegen.

Ihre mutmaßlichen Taten sollen gefilmt worden sein. Außerdem sollen szenekundige Polizeibeamte die Männer auf Fotos und Filmen identifiziert haben. Die drei Beamten sind in dem Prozess vor dem Amtsgericht am 31. Januar als Zeugen geladen.

Die Staatsanwaltschaft Köln hat überdies bislang zwei weitere Männer angeklagt, die an den Krawallen in Nizza beteiligt gewesen sein sollen. Wann gegen sie verhandelt wird, sei aber noch unklar, sagte die Gerichtssprecherin, die Terminierung stehe noch aus.

Vier Wochen nach den Ausschreitungen hatte die Polizei Häuser und Wohnungen von 16 mutmaßlichen Beteiligten in Köln, Hürth, Pulheim und Bergisch Gladbach durchsucht und fünf Haftbefehle vollstreckt.

Drei Beschuldigte waren in den Tagen danach wieder auf freien Fuß gekommen. Alle 16 Beteiligten seien als „Gewalttäter Sport“ bekannt, drei als Intensivtäter, heißt es. Der 1. FC Köln hat gegen die von der Polizei identifizierten Personen Stadionverbote verhängt.