Seit 2006 wird „Let's Dance“ in Köln produziert, und exakt so lange ist Joachim Llambi dabei. Im Interview spricht er über seine Köln-Liebe und den Karneval.
Vor „Let's-Dance“-Live-TourJoachim Llambi: „Zu Köln habe ich eine ganz besondere Beziehung“
Riesa – keine 30.000 Einwohner, Landkreis Meißen, rund 80 Kilometer östlich von Leipzig, eine von Deutschlands zahlreichen und eher weniger bekannten Mittelstädten. Hardcore-Fans von „Let's Dance“ dürfte Riesa jedoch mittlerweile ein Begriff sein: Seit 2019 startet dort die „Let's-Dance“-Live-Tour der Tanzshow. Warum ausgerechnet Riesa? „Es ist die kleinste Halle, die wir auf unserer Tour bespielen, und es gibt ein, zwei Nebenhallen, die wir für Trainingstage nutzen dürfen – das ist perfekt, um die Show einzutrainieren“, sagt Joachim Llambi, der seit 2006 in der Jury der Tanzshow sitzt, die gerade einen Deutschen Fernsehpreis gewonnen hat.
„Let's Dance“: Promis tanzen mit Profis
Wem das TV-Format nichts sagt: Bei „Let's Dance“ bekommen prominente Menschen einen Profi-Tänzer an die Seite, und gemeinsam muss das Paar jede Woche aufs Neue Standard-, Latein- und mittlerweile auch Modetänze einüben. Am Ende jeden Tanzes bekommt das Paar Punkte von der Jury und Anrufe der Zuschauer, der Gewinner oder die Gewinnerin nennt sich Dancing Star. In diesem Jahr gewann Gabriel Kelly, im vergangenen Jahr Boris-Becker-Tochter Anna Ermakowa, davor holte Zirkus-Artist René Casselly den Discokugel-Pokal.
Mit wenigen Unterbrechungen wird die Sendung seit 2006 ausgestrahlt – Joachim Llambi, früher selbst Tanzprofi, ist von Anfang an dabei, seit 2011 bewertet er im Team mit Ex-Profi-Tänzerin Motsi Mabuse, zwei Jahre später kam Choreograf Jorge González hinzu. „Keiner dachte, dass die Sendung sich so lange hält und so gut angenommen wird“, sagt Llambi im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Das erste Moderatoren-Duo bestand aus Hape Kerkeling und Nazan Eckes, „und als Hape nach zwei Staffeln aufgehört hat, dachten wir: Jetzt ist es vorbei“. War es nicht. „Es ist einfach mit das beste Format im deutschen Fernsehen“, sagt Llambi.
Alles zum Thema Let's Dance
- „Let's Dance“-Special auf RTL Warum das Publikum trotz Aufzeichnung „live“ voten darf
- Auftritt mit Selbstironie Komiker Bastian Bielendorfer spielt Show in Kölner Stadthalle
- Jubiliäum „Wer wird Millionär“-Warmupper im Gespräch – „Günther Jauch ist eine richtig coole Socke“
- Königlich amüsiert Hape Kerkeling begeistert im Kölner Tanzbrunnen
- „Mir fehlen die Worte“ Anna Sorokin räumt mit Fußfessel in Tanzshow ab – US-Llambi ist fassungslos
- „Wer stillt hat die A…-Karte“ „Let's Dance“-Star Christina Hänni jammert über Mutter-Alltag
- Bekannt aus „Let's Dance“ Tänzer Massimo Sinató heuert bei Kölner Musical „Moulin Rouge“ an
Let's-Dance-Tour am 13. November in Kölner Lanxess-Arena
Die Live-Tour zur TV-Sendung bestreiten ehemalige Kandidaten und Kandidatinnen (in diesem Jahr sind unter anderem die drei Finalisten der aktuellen Staffel dabei: Detlef Soost, Jana Wosnitza und Gabriel Kelly), aber auch Moderator Daniel Hartwich und die komplette Jury. „Zu Beginn der Fernsehsendung können die Promis noch nicht viel, wissen nicht, was mit ihnen passiert, die Anspannung ist total hoch. Das ist auf der Tour anders – da geht einfach die Post ab“, sagt Llambi.
Am 13. November gastiert die Show in der Kölner Lanxess-Arena – und das dürfte sich für alle Teilnehmenden sehr vertraut anfühlen. Die Fernsehsendung wird schließlich in den MMC-Studios in Ossendorf produziert, Köln ist dann für rund drei Monate immer wieder Anlauf- oder sogar Trainingsort. Joachim Llambi, der in Duisburg geboren wurde und gelernter Bankkaufmann ist, hat ohnehin eine „ganz besondere Beziehung zu Köln“: Zu seiner aktiven Tänzer-Zeit trainierte er ein- bis zweimal in der Woche in Köln, „bei Karl Breuer am Mauritiussteinweg. Nach Köln kommen ist immer auch wie nach Hause kommen für mich“, sagt Llambi. Und schon damals, sagt der Duisburger, sei der Ring regelmäßig so voll gewesen wie heute.
Joachim Llambi liebt den Dom, den Rhein, den Karneval
Wenn er heute in Köln ist, im Frühjahr, wenn die TV-Show produziert ist, oder im November, wenn die Tournee hier gastiert, ist der 60-Jährige gern am Rhein, gern am Dom („Köln hat so viele schöne Kirchen, der Dom ist natürlich die schönste“), gern beim FC, auch wenn er von Hause aus MSV-Duisburg-Fan ist: „Die Stimmung im Stadion ist halt hervorragend.“ Und auch dem Karneval kann Llambi viel abgewinnen: „Vor zwei Jahren bin ich zum Trömmelchen-Lied in die Show eingezogen, das war toll, ich mag Karneval.“
23 Shows müssen Profi-Tänzer, Promis, muss das ganze Team auf und hinter der Bühne an 31 Tagen bestreiten. Aus Joachim Llambis Sicht ist das Anstrengendste die Fahrerei von Spielort zu Spielort, „der Rest ist eine große Party: Alle wollen gemeinsam Spaß haben, und alle haben dann auch gemeinsam Spaß“.
„Let's Dance – die Live-Tournee 2024,“ Mittwoch, 13. November, in der Kölner Lanxess-Arena; Karten für die Veranstaltung gibt es noch an allen üblichen Vorverkaufsstellen