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Militärring/Luxemburger StraßeNeue Umbaupläne für Kölner Verkehrsknoten vorgestellt

Lesezeit 3 Minuten
Zu sehen ist die Kreuzung Militärring/Luxemburger Straße.

Die Kreuzung Militärring/Luxemburger Straße ist alltäglich viel befahren und stauanfällig.

Bereits vor Jahrzehnten wurde beschlossen, dass der stauträchtige Kölner Verkehrsknoten umgebaut werden soll.

Die Kreuzung Militärring/Luxemburger Straße ist stadtbekannt – für den alltäglichen Stau vor Ort. Dort treffen viele Verkehre aufeinander: die Pendler, die von den Autobahnen A4 und A 555 nach Köln fahren und wieder zurück, die Stadtbahnlinie 18, die sehr viele Menschen zwischen Bonn, Hürth und Köln hin- und befördert, der Güterverkehr der HGK und die Fahrradfahrer sowie -fahrerinnen, die in die Innenstadt radeln. Auch Fußgänger und Fußgängerinnen müssen an der Kreuzung lange auf ein grünes Licht warten.

Neue Pläne liegen vor

Bereits vor 24 Jahren wurde beschlossen, den überlasteten Knotenpunkt umzubauen und den Verkehr so zu entzerren. Der Landesbetrieb Straßenbau NRW hat nun erneut Pläne für seinen Umbau offengelegt. Kernpunkt der anvisierten Umgestaltung ist Folgendes: Der Bahnverkehr, der den Knoten gleich zweimal kreuzt, soll unter die Kreuzung verlegt werden. Dafür wird ein 70 Meter langer Tunnel gebaut.

Das sahen auch bereits die ersten Pläne vor, die der Landesbetrieb im Jahr 2017 offenlegte. Damals gingen allerdings zahlreichen Einwendungen von Bürger und Bürgerinnen, aus der Politik und von Initiativen gegen die Pläne ein.

Kritisiert wurden vor allem die geplanten „freilaufenden Rechtsabbieger“ für den Autoverkehr, also Spuren, die ihn rechts an der Ampel vorbei auf die kreuzende Straße leiten. Diese stehen deswegen seit langem in der Kritik, weil sie als sehr unfallträchtig gelten, insbesondere für den kreuzenden Radverkehr. Zudem wurde kritisiert, dass auch durch die Rechtsabbieger die gradlinige Radverbindung Luxemburger Straße nach Hürth und zurück unterbrochen worden wäre. Die Radler hätten ein „Inselhopping“ über die Kreuzung auf sich nehmen müssen.

Freilaufenden Rechtsabbieger entfallen – Positive Bewertungen der Pläne

Der Landesbetrieb Straßenbau hat die Pläne nun angepasst: So entfallen alle freilaufenden Rechtsabbieger. Die Radverbindung von Köln nach Hürth wurde verbessert. Außerdem wurde die ursprünglich für die Logistik der Umbauarbeiten vorgesehen Fläche so verlegt, dass die 90 Jahre alten Bäume, die auf der nördlichen Seite der Luxemburger Straße stehen, bleiben können.

Die Institutionen, Initiativen, Bürger und Bürgerinnen, die sich mit Einwendungen gegen die ursprünglichen Pläne gewandt haben, bewerten die neuen Pläne positiv:

„Wir begrüßen es, dass deutliche Verbesserungen für den Rad- und Fußverkehr in die Planung aufgenommen sind“, sagt Paola Feier vom ADFC Köln. Regina Behrens, Anwohnerin und Mitglied in der Interessengemeinschaft Lebenswerte Lux sieht ebenfalls einen positiven Effekt: „Der Erhalt der Laubbäume ist sehr wichtig in der heutigen Zeit und ein Beitrag zum Klimaschutz.“

Verkehrsexperte und Lindenthaler Bezirksvertreter Roland Schüler zieht ein Fazit: „Auch durch den Wegfall der freilaufenden Rechtsabbieger ist die Radverbindung von Köln nach Hürth nun deutlich verbessert“, sagt er. Allerdings würde durch eine zusätzliche Rechtsabbiegespur stadteinwärts mehr Autoverkehr in die Stadt fließen können. „Das ist 2024 aus der Zeit gefallen“, so Schüler. Es fehle den Planern der Mut, den Rad- und Fußverkehr mittels einer Brücke über die Kreuzung zu führen.

In Hürth freut sich die Politik über die anstehende Umgestaltung des Knotenpunktes: „Mit der Unterführung kann endlich der Takt der Linie 18 verdichtet werden“, kommentiert Hendrik Fuchs, Vorsitzender der Grünen im Rat der Stadt Hürth. „Auch der Ausbau eines Abzweigs von der Linie 18 nach Hürth-Zentrum ist möglich geworden.“

Noch kein Zeitplan für die Umsetzung

Bis die Kreuzung tatsächlich umgebaut wird, kann es allerdings noch eine Weile dauern. „Mit einem Planfeststellungsbeschluss zum Umbau der Kreuzung Militärring/Luxemburger Straße in Köln ist frühestens Mitte 2025 zu rechnen“, schreibt Thorsten Gaber, Sprecher des Landesbetrieb Straßenbau NRW. Erst wenn dieser rechtskräftig geworden sei, könne der Landesbetrieb den Zeitplan abschätzen, also vermutlich erst 2026.