Die rosafarbene Bank am Grab von Dirk Bach auf dem Melaten-Friedhof ist bekannt. Jetzt verschwindet die Sitzgelegenheit endgültig.
Nach DiebstahlDirk Bachs Bank verschwindet von Melaten – neuer Ort steht bereits fest
Der Melaten-Friedhof in Köln-Lindenthal ist mit seinen Gräbern prominenter Kölner und Kölnerinnen auch überregional bekannt. Zuletzt hat es eine Debatte um die Nutzung privater Sitzbänke auf dem Friedhof gegeben, ein Kompromiss scheint gefunden. Doch eine der bekanntesten Sitzgelegenheiten des Friedhofs wird nun verschwinden: Dirk Bachs rosafarbene Bank.
Die knallige Reminiszenz an den Moderator, Schauspieler und Komiker wird in Zukunft nicht mehr Bestandteil des Friedhofs sein. Sie wechselt innerhalb der Stadt den Standort. Darüber berichtete zuerst Express.de.
Schon in wenigen Tagen soll Kölns umstrittenste Sitzgelegenheit im Atelier-Theater an der Roonstraße aufgestellt werden – und damit an einer der wichtigsten Wirkungsstätten in Dirk Bachs Laufbahn, wie seine Lebensfreundin Hella von Sinnen am Dienstag (26. September) erklärte.
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Kölner Melaten-Friedhof: Rosafarbene Bank von Dirk Bach zieht weg
„1989 feierte Dicki im Atelier-Theater die Premiere seines Stücks Edgar – es war fulminant. Er wurde gefeiert. Wir lebten zusammen in einer WG, und ich kam jeden Abend ins Theater, um das zu erleben“, erzählt sie. Der Spiegel schrieb von einer „tiefgreifenden“ Wirkung der „One-Man-Show“, einer „kühnen Mischung aus Parodie, Tanz, Kabarett und Gesang.“
Mit dem Umzug der Bach-Bank an die Stätte seines großen Erfolges endet das Melaten-Kapitel. Und damit auch die Frage, ob die Bank nach dem Erlass der Friedhofsverwaltung, privat aufgestellte Sitzplätze nicht mehr zu dulden, wirklich entfernt werden muss oder aufgrund verschiedener ins Leben gerufener Bürgerpetitionen am Ende doch städtische Gnade erfahren könnte.
Diskussionen um Bänke auf Melaten: Dirk Bachs Bank zeitweise gestohlen
Zuletzt hatte die Stadt individuelle Lösungen in Aussicht gestellt, zu der die Möglichkeit gehört, Flächen für eine Bank zu pachten, sofern sie verkehrssicher ist.
Dies war im Fall der rosafarbenen Bank nicht mehr gegeben, sagt Hella von Sinnen. Das liege an der „dämlichen Aktion“ der Bank-Räuber, die das fest verschraubte Stück vom Boden gelöst hatten. „Hätten wir die Bank jetzt wieder angeschraubt, hätte es das Wurzelwerk der dortigen Platane beeinträchtigt. So war die Bank jetzt in der Tat nicht mehr sicher, und ich hatte Panik, jemand könne sich ernsthaft verletzen.“
Die Täter hatten die Bank nach einigen Tagen wieder auf den Friedhof zurückgebracht, festlich geschmückt und mit Parolen für ihren Erhalt versehen.
Die nun gefundene Lösung der Bank-Frage hat noch einen Clou. Auf der anderen Seite des Friedhofswegs, der Bach-Grabstätte leicht schräg gegenüber, befindet sich eine der regulären städtischen Sitzbänke. Mit Einwilligung des zuständigen Grünflächenamtes wird eine Plakette mit der Aufschrift „Audienz beim Mäusekönig“, wie sie zur rosa Bank gehört, auch an der Stadtbank angebracht.
Hella von Sinnen zeigte sich kurz vor Dirk Bachs elftem Todestag am bevorstehenden Sonntag (1. Oktober) erleichtert und glücklich: „Ich danke dem Atelier-Theater und der Stadt, allen, die an dieser Lösung beteiligt sind, von ganzem Herzen.“ (red)