Bei der 25. Ausgabe der Street Gallery sind bis zum Ende der Woche ganz unterschiedliche Werke zu besichtigen.
Köln-LindenthalDie Lindenthaler Street Gallery zeigt bis zum 21. Oktober Kunst in 52 Geschäften
52 Künstlerinnen und Künstler gehören acht Tage lang mit ihren Werken zum Sortiment ebenso vieler Geschäfte entlang der Dürener Straße. Die Idee einer natürlichen Symbiose zwischen alltäglichem Kommerz und nicht alltäglicher Kunst soll im Zuge der 25. Auflage der Lindenthaler Street Gallery eine Win-win-Situation für Geschäftsleute, bildende Künstler sowie Besucher kreieren. Experimentierfreude in Form von Mischtechniken oder abstrakten Arbeiten trifft dabei auf bewährte Motive, unübersehbare Großformate changieren mit unscheinbaren Miniaturen, zeitgenössische Darstellungen gehen im Gleichschritt mit Reminiszenzen an die Vergangenheit, Opulenz und Dezenz halten sich während des Rundgangs die Waage.
Die Bemühungen der Veranstalter des Ring Lindenthaler Geschäftsleute sind sicherlich enorm, gilt es doch, die Interessen unterschiedlichster Persönlichkeiten zu vereinen und weder Künstlern noch Ladenbesitzern Vorschriften zu erteilen. Dies erfordert von den Besuchern Zeit, um die Malereien, Zeichnungen, Skulpturen, Grafiken oder Fotografien in ihrer Gänze wahrzunehmen oder mitunter von den herkömmlichen Auslagen zu unterscheiden.
Dass auch die Platzierung der Werke eine Kunst für sich ist, erfahren die Händler jedes Jahr aufs Neue. Als „sehr wertschätzend“ bezeichnet Fotografin Sarah Münker die Zusammenarbeit mit ihren Gastgebern. „Man hat sich wirklich bemüht, auf meine Wünsche einzugehen“, berichtet die Debütantin der Kunstreihe.
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Kölner Künstlerin über ihre Werke: „Nichts ist gestellt“
Ihre authentischen und daher unkonventionellen Schwarz-Weiß-Aufnahmen sind bei Cologne Couture (Dürener Straße 142) zu sehen. „Die Bilder sind im November 2021 in Paris entstanden. Nichts ist gestellt. Es sind Zufallsmomente. Für eine Aufnahme lag ich dicht unterhalb eines Brückengeländers 15 Minuten auf dem Bauch, bis ich das richtige Fotomotiv fand“, erinnert sich Münker an eine vorüberziehende Radfahrerin, die auf dem montierten Kindersitz scheinbar den in der Ferne aufragenden Eiffelturm trug.
Aus dem sprichwörtlichen Rahmen fallen auch die Prinzipien von Werner Preuß. In der Galerie Hubert Wichelmann (Dürener Straße 137) gelingt dem Künstler die perspektivische Einkreisung des Quadrates. In mathematischer Präzision schafft Preuß mit streng konstruierten und dennoch frei schwebenden geometrischen Körpern Ordnung im Chaos des Lebens.
Mit dem neuen Modul „Lindenthaler Künstlerviertel“ nahe der Herbert-Levin-Straße bot das Event zudem eine Plattform für Literatur, Musik, Tanz und Live-Malerei, die in den kommenden Jahren ausgebaut werden soll. Auf dem Areal präsentierte Schriftstellerin Raphaela Nießen sinnliche Zeilen aus ihrem Fantasy-Roman „Littera – Das letzte Wort“. „Die Geschichten“, so Nießens Protagonistin, „gehören allen Menschen.“ Passend dazu fand sich vor dem kleinen Zelt eine generationenübergreifende Zuhörerschaft ein. www.lindenthal.info