Die von der BV Lindenthal geforderten Piktogrammketten an der Dürener Straße werden nicht installiert. Wohl aber auf drei anderen Straßen in Köln.
VerkehrsprojektDürener Straße wird vorerst keine Piktogrammkette erhalten
Die Lindenthaler Einkaufsmeile hat sich den Ruf einer Gefahrenzone eingehandelt: Direkt neben dem Gehweg an der Dürener Straße verläuft der Radweg, wo Fahrradfahrerinnen und -fahrer sehr schnell unterwegs sind und zum Überholen auch auf den Bürgersteig ausweichen.
Zudem kreuzen viele Menschen den Fahrradweg, um die Straße zu queren, zu den geparkten Autos zu gelangen, oder zu den aufgestellten Tischen der Lokale. Die Benutzungspflicht des Radweges ist zwar längst aufgehoben, aber vielen Fahrradfahrerinnen und -fahrern ist das nicht bewusst.
Piktogrammkette auf der Dürener Straße wird vorerst nicht umgesetzt
Die Bezirksvertretung Lindenthal hatte daher beschlossen, dass künftig eine Piktogrammkette auf der Dürener Straße, zwischen Universitätsstraße und Lindenthalgürtel, Rad- und Autofahrenden verdeutlichen soll, dass der Radverkehr auf die Fahrbahn gehört.
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Die Stadtverwaltung hat der Bezirkspolitik nun allerdings mitgeteilt, dass sie ihren Beschluss nicht umsetzen wird. Oliver Klaholz und Tim Queitsch vom Amt für Straßen und Radwegebau erläuterten in der vergangenen Sitzung der Bezirksvertretung die Gründe.
Pilotprojekte auf nur drei Kölner Straßen
Die Piktogrammkette, also eine Reihe großer Fahrradsymbole, die in Abständen von 25 bis 50 Metern auf der Fahrbahn markiert werden, sei ein neues planerisches Instrument, sagte Klarholz, das auf einem jüngeren Erlass des Verkehrsministeriums des Landes NRW beruhe. „Wir müssen jetzt erst einmal schauen, wie wir damit umgehen“, schilderte er.
Die Stadt Köln habe sich für drei Pilotanwendungen entschieden, auf der Niehler Straße in Nippes, der Mommsenstraße in Sülz und der Odenthaler Straße in Dünnwald. Grund sei auch das Zusammenspiel zwischen der Stadt Köln und der Bezirksregierung Köln. „Die Bezirksregierung muss auch angehört werden und wird beratend hinzugezogen“ so Klaholz.
Die Niehler Straße sei aus Sicht der Bezirksregierung bereits nicht für das Pilotprojekt geeignet, die Dürener Straße von der Verkehrsbelastung vergleichbar mit dieser. Und so habe man sich darauf geeinigt, dass nur auf der Niehler aber nicht auch noch auf der Dürener Straße eine Piktogrammkette getestet werden solle. Man habe die drei Pilotstraßen zudem so ausgewählt, dass sehr unterschiedliche Straßenräume getestet würden, deren Ergebnisse auf vergleichbare Straßen übertragbar seien.
Piktorammkette auf der Dürener Straße für die Zukunft anvisiert
Wenn die Ergebnisse des Testlaufs vorliegen, könne die Stadtverwaltung gegenüber der Bezirksregierung nachweisen, dass die Piktogrammketten funktionierten und bei den Verkehrsteilnehmern auf Akzeptanz stießen. Damit ließe sich auch die Piktogrammkette auf der Dürener Straße zu begründen. Sie könne dann voraussichtlich in ein bis zwei Jahren ebenfalls installiert werden.
Die Bezirkspolitik war mit dieser Begründung allerdings nicht zufrieden: „Der Erlass des Ministeriums beruht doch darauf, dass sich dort bereits Experten Gedanken über die Piktogrammketten als geeignetes Mittel gemacht haben“, betonte Roland Schüler (Grüne). Und nun entscheiden die Kölner Verkehrsbehörden, dass sie stadtweit gerade einmal auf drei Straßen getestet werden dürfe.
Kritik an der Zurückhaltung der Verkehrsbehörden
Friedhelm Hilgers, Vorsitzender der SPD-Fraktion kritisierte, dass die Einschätzung der Politik in dem Stadtbezirk, in dem sowohl die Mommsen- als auch und die Dürener Straße liegen, von der Verwaltung nicht beachtet worden wäre. „Die Bezirkspolitik hat die Entscheidung getroffen, dass die Dürener Straße für das Pilotprojekt ausgewählt werden soll“, so Hilgers. Selbst wenn die Verwaltung eine andere Lösung bevorzuge, sei doch der politische Wille einer Bezirksvertretung von größerem Gewicht ist, dem gefolgt werden sollte.
Ute Ackermann, Vorsitzende der Fraktion der Grünen sah eine Lösungsmöglichkeit vertan: „Ich kenne im ganzen Stadtbezirk keine Straße, auf der es so viel Konflikte zwischen den einzelnen Verkehrsteilnehmern gibt, wie auf der Dürener Straße“, so Ackermann. Es sei sehr schade, dass die Anwendung der Piktogrammkette so verengt würde, dass die Lösung für die Dürener Straße nun erst einmal scheitere.