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100. GeburtstagIm Müngersdorfer Sportpark waren schon viele Weltstars zu Gast

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Eine Nahaufnahme von Mick Jagger auf der Bühne.

Der Kopf der 'Rolling Stones', Mick Jagger, in Köln während des ersten Konzerts der insgesamt acht Open Air's umfassenden Deutschlandtournee der Band im ausverkauften Müngersdorfer Stadion.

Neben der kölschen Band BAP spielten auch Weltstarts wie Michael Jackson, AC/DC, Queen und Guns N'Roses im Müngersdorfer Stadion.

„Beseelt und wie betäubt stand man da, als es vorbei war.“ Martin Lehnert erinnert sich noch gut an den Sommer 1982, als seine Lieblingsband plötzlich nicht mehr wie sonst vor 1000 oder 2000 Leuten auftrat, sondern vor 40.000. Die Rolling Stones spielten gleich zwei Tage hintereinander im Müngersdorfer Stadion und BAP gehörten zum Vorprogramm.

Martin Lehnert, Anfang 20, zu Hause in Essen, blieb an beiden Tagen zwar bis zum Schluss, kam aber eigentlich nur wegen Wolfgang Niedecken und seiner Band nach Köln. Die Stimmung war so gut, dass sich die Stones sogar beim Veranstalter nach der Band erkundigt haben sollen, die die Fans so ausrasten ließ: „What the fuck ist BAP?“ „Es war das erste Mal, dass ich ein so volles Stadion in BAP-Wallung gesehen habe“, sagt der heute 63-Jährige: „Es war ein kölscher Chor.“

Konzert-Location für sportliche und nicht-sportliche Veranstaltungen in Köln

Der Müngersdorfer Sportpark, der in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag feiert, startete in den 1980er-Jahren seine große Karriere als Konzertlocation. Guns N'Roses, Westernhagen, Michael Jackson, Queen und AC/DC – sie alle waren seitdem zu Gast im und am Stadion.

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Ein schwarz-weiß Foto von Michael Jackson auf der Bühne.

Michael Jackson spielte am 11. Juli 1992 im Müngersdorfer Stadion.

Nicht-sportliche Veranstaltungen gab es bereits mit der Machtübernahme durch die Nazis. Zum „Tag der Deutschen Jugend“ zum Beispiel versammelten sich am 24. Juni 1933 rund 100.000 Menschen. Es war eine der ersten großen NSDAP-Demonstrationen im Kölner Stadion. Eine ähnliche Menschenmenge folgte 1948 einer Kundgebung anlässlich des 700-jährigen Domjubiläums. Papst Johannes Paul II. zelebrierte 1987 vor rund 70.000 Gläubigen eine dreistündige Messe.

Papst Johannes Paul II. fährt mit einem kleinen Wagen durch das Müngersdorfer Stadion in Köln.

Der Einzug von Papst Johannes Paul II. in das Köln-Müngersdorfer Stadion im „Papamobil“.

Auch die „Zeugen Jehovas“ waren in den 1990er Jahren mehrfach zu Gast im Stadion und auf der Radrennbahn. Und zur Abschlusskundgebung des 77. Katholikentages strömten 1956 sogar 800.000 Menschen auf das Nordfeld des Stadions.

Rolling Stones, Queen und Robbie Williams im Müngersdorfer Stadion

Mit den Konzerten ging es jedoch erst in den 1970er-Jahren los. „Golden Earring“ spielten 1977 zunächst in der Radrennbahn, 1978 folgte das „Summertime-Festival“, unter anderem mit Joan Baez und Genesis. Die ersten Stadion-Konzerte gaben dann am 4. und 5. Juli 1982 die Rolling Stones plus Vorbands. Legendär auch der 19. Juli 1986, als Queen nach Köln kamen. Es sollte ihr letztes gemeinsames Konzert in Deutschland werden – Frontmann Freddie Mercury starb fünf Jahre später.

Das letzte Konzert vor dem Abriss des Müngersdorfer Stadions gab Robbie Williams 2001 vor 63.000 Zuschauern, das erste im „Rheinenergie-Stadion“ Phil Collins vor 40.000. „Durch den Wegfall der Leichtathletiklaufbahn hat sich der Innenraum deutlich verkleinert und damit wurde die Gesamtkapazität auf heute circa 15.000 Innenraumstehplätze reduziert“, heißt es von der Kölner Sportstätten GmbH, die seit 2002 Eigentümerin des Stadions ist.

BAP-Fan über unvergessliches Konzert in Köln

AC/DC und Robbie Williams wichen dann auch mehrfach auf die Jahnwiese nebenan aus und begeisterten bei ihren Konzerten jeweils 80.000 Fans. Weniger begeistert waren Umweltschützer, denn die Jahnwiese befindet sich im Landschaftsschutzgebiet. Im Juli 1982 wird Peter Maffay ausgebuht und sogar beworfen. Auch er gehört zum Vorprogramm der Rolling Stones.

„Das fand ich damals irgendwie spektakulär, heute finde ich es irgendwie doof“, sagt Martin Lehnert. Doch BAP durften nicht ohne mehrere Zugaben gehen. „Es war Sommer, es war sehr, sehr heiß“, sagt Martin Lehnert: „Ich kann mich genau erinnern, dass es nach der Hälfte der Konzertzeit nichts mehr zu trinken gab.“ Seiner BAP-Leidenschaft tat es keinen Abbruch: Mittlerweile hat er fast 1000 BAP-Konzerte gesehen.