AboAbonnieren

„Vorfreude und Nervenkitzel“ in KölnIm Rhein-Energie-Stadion wird es unter Flutlicht krachen

Lesezeit 3 Minuten
Die Eisfläche im Rheinenergiestadion für die DEL Winter Games. Zwischen den roten Rängen des Stadions und der weißen Eisfläche liegt die ca. 15 Meter breite grüne Rasenfläche des Spielfeldes.

Die Eisfläche im Rheinenergiestadion für die DEL Winter Games.

Im Rhein-Energie-Stadion wurde eine Eisfläche für zwei Spiele der Kölner-Haie aufgebaut. Haie-Kapitän Moritz Müller spürt bereits den Nervenkitzel. Es wird auch ein Feuerwerk geben.

Im Grunde hätten die Profis der Kölner Haie schon vor Tagen im Rhein-Energie-Stadion loslegen können. Die Eisfläche im Innenraum der Müngersdorfer Fußball-Arena, an der drei Wochen lang gearbeitet wurde, ist schon seit vergangenem Sonntag fertig, die Linien sind gezogen und die Plexiglasbanden aufgestellt. Haie-Kapitän Moritz Müller hat die Spielfläche bereits begutachtet und für gut befunden.

Er spüre „Vorfreude und Nervenkitzel“, sagt er. Am Donnerstag traten Müller und seine Teamkollegen noch einmal unter dem Dach der Lanxess-Arena gegen Frankfurt an, bevor am Samstag um 16.30 Uhr das große Freiluft-Spiel im Stadion steigt, Gegner des KEC ist der Traditionsverein Adler Mannheim.

Auch im Rhein-Energie-Stadion wird es krachen

Die Partie wird unter dem Flutlicht stattfinden, das sonst die Bundesligaspiele des 1. Köln illuminiert. In den letzten Tagen vor der Veranstaltung sind die Techniker noch mit der Installation des Eventlichts beschäftigt, zudem werden Mikrophone an den Banden angebracht, damit es, wie es sich beim Eishockey gehört, im Stadion gut hörbar kracht. „Wir arbeiten noch an den Feinheiten“, sagt Torsten Pfennig, einer der Haie-Projektleiter des Winter Games. Dazu gehört auch die Vorbereitung eines Feuerwerks, das es nach Spielende geben wird.

Alles zum Thema RheinEnergieStadion

Doch das Wichtigste ist das Eis, und das sieht sehr gut aus. Es ist glatt, hart, frei von Pfützen und mittig auf dem Rasen platziert. Zwischen der Eisfläche und den Zuschauerrängen liegen pro Seite zwar etwa 15 Meter. Doch wenn man sich auf der Eisfläche befindet, wirkt es so, als sei alles ganz nah. Die Zuschauer werden aufmerksame Augen brauchen, um den Puck immer im Blick zu haben, aber das ist auch in der weitläufigen Lanxess-Arena nicht viel anders. Die Kühlanlage, die für die Eistemperatur von etwa minus sieben Grad sorgt, wird von Generatoren betrieben, die der Verein eigens aufgestellt hat, um das öffentliche Stromnetz nicht zu belasten. Und es kommt dem KEC sehr entgegen, dass die Temperaturen gerade sinken.

10000 Tickets für das Spiel stehen noch zum Verkauf

Mit ein wenig Glück bekommen die Haie am Samstag sogar ideales Eishockey-Wetter. Es werden Höchsttemperaturen von etwa vier Grad prognostiziert und ein geringes Regenrisiko. „Regen wäre aber kein Problem“, sagt Pfennig. „Damit kommen wir klar.“ Die Haie blicken in dieser Frage auf die Erfahrung ihres ersten Winter Games zurück, damals gegen Düsseldorf, das im Januar 2019 trotz Dauerregens problemlos über die Bühne gebracht wurde. Falls der Niederschlag zu stark wird, gibt es Unterbrechungen, während derer die Eismeister die Spielfläche mit ihren Fahrzeugen, den Zamboni, abziehen. Im Einsatz sind die Eis-Spezialisten, die sonst in der Trainingshalle des KEC tätig sind.

Verkauft haben die Haie ungefähr 40.000 Tickets für das 50.000 Zuschauer fassende Stadion, und sie hoffen, dass in dieser Woche noch einige Besucher dazu kommen. Pfennig, der auch Direktor Finanzen der Haie ist, hat festgestellt, dass sich nach Corona das Kaufverhalten der Zuschauer geändert hat. Früher, so sagt er, „war der Peak im Vorverkauf ungefähr sieben Tage vorher, jetzt entscheiden sich die Leute kurzfristiger, erst 24 bis 48 Stunden vor einem Spiel.“

Apropos Verkauf: Das Eis bleibt bis zum 8. Januar durchgehend im Stadion, da der KEC zwei weitere DEL-Partien unter freiem Himmel absolviert: Am 22. Dezember gegen Bremerhaven und am 8. Januar gegen Augsburg. Auch an allen anderen Tagen wird die Spielfläche genutzt, zum Beispiel von Schulen, für Firmenevents oder Jugendspiele. An acht Tagen gibt es zudem öffentliches Eislaufen, in der vergangenen Woche veröffentlichte der KEC die entsprechenden Termine, die sofort ausgebucht waren. Deshalb denken die Haie gerade darüber nach, weitere öffentliche Zeiten möglich zu machen. Schließlich wird sich die Gelegenheit, im Innenraum des Rhein-Energie-Stadions zu skaten, so schnell nicht wieder ergeben.