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RTL-GeländeNeubau wird höher als erwünscht

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Ursprünglich war vorgesehen, dass die Bebauung von der Aachener Straße in Richtung Norden niedriger werden sollte.

Junkersdorf – Die Aachener Straße 1040 ist eine mächtige Hausnummer. Sie verortet ein Areal von nicht weniger als 40 000 Quadratmetern. Auf den Dächern der Gebäude ragten noch im vergangenen Jahr die gigantischen Schüsseln der RTL-Satellitenantennen in den Himmel. Davon steht nichts mehr.

Jetzt erstreckt sich dort eine Mondlandschaft. Reizvolles Fotomotiv und Fläche für die bevorstehende Bebauung mit zunächst 280 Wohnungen östlich der Oskar-Kokoschka-Straße. Bauherr ist die Pandion AG. „Die Bauanträge sind gestellt. Anfang kommenden Jahres geht es los“, bestätigte jetzt der leitende Projektentwickler der Pandion, Heinrich Falkenberg auf Anfrage.

Entlang der Aachener Straße entstehen sechs einzeln stehende Gebäude mit vier Geschossen auf die ein weiteres Geschoss mit kleinerer Fläche – ein sogenanntes Staffelgeschoss – gebaut wird. Das entspricht nach Auskunft von Lothar Buntenbroich von der Bauaufsicht einer Höhe von 12,50 Metern. Verbunden werden sie mit Lärmschutzelementen, die die neue Siedlung zur Aachener Straße hin abgrenzen.

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Ästhetisch ansprechende Architektur gewünscht

Im rückwärtigen Bereich des Geländes baut die Pandion außerdem fünf weitere gut 15 Meter hohe, versetzt platzierte Häuser mit einer Höhe von jeweils fünf Geschossen plus Staffelgeschoss. Insgesamt entstehen 150 Eigentums- und noch einmal 130 Mietwohnungen. „Die werden aber nicht von der Pandion, sondern von der Bayrischen Ärzteversorgung vermietet, an die wir sie verkauft haben“, so Falkenberg.

Die Lindenthaler Bezirksbürgermeisterin Helga Blömer-Frerker ist guter Dinge, was das Bauvorhaben angeht. „Ich gehe davon aus, dass wir mit einer qualitätvollen, ästhetisch ansprechenden Architektur rechnen dürfen“, sagt sie. Sie verlieh außerdem ihrer Freude darüber Ausdruck, dass im Zuge des Bauvorhabens auch eine Kita für drei Gruppen auf dem Gelände gebaut werden soll. Falkenberg bestätigt das und erklärt: „Dafür haben wir vor kurzem eine Bauvoranfrage eingereicht.“

Ursprünglich war vorgesehen, dass die Bebauung von der Aachener Straße in Richtung Norden niedriger werden sollte. Das hatte auch die Bezirksvertretung gewünscht, aus Rücksichtnahme gegenüber der bestehenden Wohnbebauung nördlich des Geländes. Dort stehen in der Mehrzahl zweigeschossige Wohnhäuser. Falkenberg sieht da kein Problem und erläutert: „Wir haben das noch mal geändert, weil die Bebauung entlang der Aachener Straße sonst zu massiv geworden wäre. Im rückwärtigen Grundstückbereich spielt die Höhe keine Rolle. Weil zwischen unserem Bauvorhaben und der Nachbarschaft nicht nur der ehemalige Klostergarten liegt, sondern auch noch eine 30 Meter breite Grünfläche, die wir anlegen werden.“

Stadtvillen statt Bäume im Klostergarten

Nach wie vor Kritik üben die Bürgerinteressengemeinschaft Junkersdorf und der Bürgerverein Müngersdorf an dem Projekt. Deren Vorsitzende Hildegard Jahn-Schnelle erinnerte daran, dass im Bebauungsplan eine Geschossflächenzahl (GFZ) von 1,1 vorgesehen sei. Die gibt das Verhältnis der Fläche aller Vollgeschosse zur Gesamtfläche des Baugrundstücks an: „Die Pandion baut jetzt 1,25. Das sind 6000 Quadratmeter mehr umbauter Raum als im B-Plan vorgesehen. Aus unserer Sicht ist das eine Etage zuviel aufgesattelt. Ein Zubrot, das die Verwaltung dem Investor ohne Not gewährt.“

Ähnlich sieht das der stellvertretende Bezirksbürgermeister Roland Schüler. Er aber sagt: „Wenn im Bebauungsplan 1,1 GFZ steht, dann gibt es da immer noch einen Verhandlungsspielraum zwischen Investor und Verwaltung, in den die Politik nicht vordringt.“

Für die Zukunft wichtiger sei es genau zu beobachten, wie im Zuge des Baufortschritts mit dem Klostergarten verfahren werde. Schüler hält es nicht für ausgeschlossen, dass Bäume gefällt werden müssen: „Zwei der fünf zu bauenden Stadtvillen kommen den Bäumen des kleinen Parks wahrscheinlich gefährlich nahe.“