Bereits im Januar kamen die Jungtiere der Asiatischen Löwen zur Welt. Nun dürfen sie das erste Mal ins Außengehege.
Erster Nachwuchs seit 20 JahrenKölner Zoo zeigt erstmals seine neuen Löwenbabys
Scheu wirken sie schon noch, wie sie halb hinter Sträuchern versteckt um ihre Mutter herumschleichen, auf ihr hin und her klettern und sich an sie geschmiegt ausruhen: Endlich sind die drei neuen Löwenbabys des Kölner Zoos im Außengehege zu sehen.
Mani, Nilay und Laya: Das ist der Nachwuchs der Kölner Löwen
Mani, Nilay heißen die beiden Löwenmännchen. Ihre Schwester trägt den Namen Laya. Die Namen haben sich ihre Tierpfleger ausgesucht, wie es im Zoo üblich ist. Die Eltern der drei Jungtiere sind die Asiatischen Löwen Navin und Gina. Für beide ist es das erste Mal, dass sie Nachwuchs bekommen. Geboren wurden Mani, Nilay und Laya bereits Ende Januar dieses Jahres. Doch erst am Dienstag, 30. April, wurden sie das erste Mal mit ihrer Mutter in das große Außengehege der Kölner Löwen entlassen.
In den ersten Wochen nach der Geburt blieben sie mit Gina in einem für die Geburt ausgelegten Teil des Innengeheges. „Wie auch in der Wildnis brauchen Löwenjungen zunächst sehr viel Ruhe, da sie noch wenig entwickelt und somit verletzlich sind“, erklärt der Kölner Zoo. Erst mit der Zeit trauten sich die Tiere, schrittweise immer größere Teile ihres Innengeheges zu erkunden. Doch erst nach zwei notwendigen Impfungen durften die Löwenbabys dann ihre ersten Schritte im Außengehege machen.
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Jungtiere entwickeln sich gut
In den vergangenen Wochen haben die Jungtiere schnell an Gewicht zugelegt. Etwa 14 Kilogramm wiegen sie jetzt und sind „ausgesprochen fit“, teilt der Kölner Zoo mit. Ihre Kalorien erhalten die Jungtiere aktuell noch nahezu vollständig über die Milch ihrer Mutter: „Parallel fangen sie an, sich für Fleisch zu interessieren.“
Obwohl der Nachwuchs sich also gut entwickelt, sieht das Zoopersonal gerade noch nicht den richtigen Moment gekommen, um ihn mit seinem Vater Navin zusammenzuführen. Der Grund dafür sei der Beschützerinstinkt der Mutter. Diesen stellte Gina am Dienstag unter Beweis, als sich eine Pflegerin hinter den Gittern des Geheges dem Nachwuchs näherte. Lautes Fauchen drang über die Anlage bis zu den Ohren der Besucher.
Das Aufeinandertreffen des ausgewachsenen Katers und der Katze könnte zu Auseinandersetzungen führen, die auch den Nachwuchs gefährden. Es wird also noch einige Zeit dauern, bis die Löwenfamilie zusammen über die Anlage streifen kann.
Erster Nachwuchs seit 20 Jahren: „Großer Erfolg“ für den Kölner Zoo
Asiatische Löwen leben seit rund 25 Jahren im Kölner Zoo. 18 Jungtiere konnte das Personal in diesem Zeitraum begrüßen. Der letzte Wurf einer Kölner Löwin liegt aber bereits zwei Jahrzehnte zurück: 2004 war das letzte Jahr, in dem die Löwen Nachwuchs bekamen. Dementsprechend groß ist die Freude aufseiten des Zoos. „Diese Nachzucht ist ein großer Erfolg für uns und unsere Katzenhaltung“, sagte Zoo-Kurator Alexander Sliwa.
Löwen aller Arten stehen weltweit auf der Roten Liste der gefährdeten Spezies. In der ursprünglichen Heimat der Asiatischen Löwen kommen sie mittlerweile nur noch in einem einzigen Nationalpark vor. Der liegt im nordwestindischen Bundesstaat Gujarat. Dort leben mittlerweile wieder rund 600 Löwen. Ein deutlich positive Entwicklung nachdem um 1920 nur noch etwa 50 gezählt wurden. Zum Bestand in Indien kommen etwa 150 Löwen in europäischen Zoos hinzu.
Erneutes Nachwuchsglück: Kölner Zoo im Babyboom
Mit der Geburt von Mani, Nilay und Laya setzt sich ein seit Monaten anhaltender Babyboom im Kölner Zoo fort. Erst diesen Monat kamen unter anderem ein kleines Okapi und ein seltenes Przewalskipferd zu Welt. In direkter Nachbarschaft zum Löwengehege wurden zwei Tigerjungen geboren. Anfang April wurden bereits ein Trampeltier und ein Faultier vorgestellt.