Köln – Der Kölner Zoo hat die Eintrittspreise erhöht. Und das mitunter kräftig. Seit diesem Monat kosten Tagestickets bis zu 22 Prozent mehr. Es ist die erste Anhebung der Ticketpreise seit sechs Jahren. Als Grund gibt der Tierpark unter anderem die massiven Einbußen durch die Corona-Pandemie an. Aber auch andere Faktoren spielen eine Rolle.
Die Tageskarte für Erwachsene kostet nun 23 Euro. Die vergangenen sechs Jahre lag der Preis bei 19,50 Euro – eine Steigerung um knapp 18 Prozent. Rund 22 Prozent mehr kostet die Tageskarte für Kinder von vier bis zwölf Jahren. Sie zahlen fortan elf statt neun Euro. Für Köln-Pass-Inhaberinnen und -Inhaber beläuft sich der Eintritt auf nun 9,50 Euro (plus ein Euro), Kölner Schulklassen zahlen jetzt pro Kind 4,50 statt vier Euro. Für kleine Besucher unter vier Jahren bleibt der Eintritt kostenlos.
Dritte Preiserhöhung seit 2016
Die Jahreskarte für Erwachsene schlägt mit 95 Euro zu Buche, das sind knapp zwölf Prozent mehr als vorher. Das Dauerticket für Vier- bis Zwölfjährige kostet nun 55 Euro und damit zehn Prozent mehr. Der Preis für ein Familienticket für zwei Erwachsene und ein Kind wurde um 12,5 Prozent von 200 auf 225 Euro erhöht.
„Über die gesamte Ticketstruktur gesehen bewegen wir uns absolut im Feld mit den anderen großen Zoos in Deutschland“, sagt der Zoo auf Anfrage. In der Tat sind vergleichbare Tierparks mal teurer, mal günstiger. Im Zoo Duisburg etwa liegen die Tagesticketpreise bei 17,50 Euro für Erwachsene und bei zehn Euro für Kinder zwischen drei und 17 Jahren. Der Tierpark Hellabrunn in München nimmt 18 Euro (Erwachsene) oder sieben Euro (Kinder von vier bis m14 Jahren). In Hagenbecks Tierpark in Hamburg zahlen Erwachsene für die Kombination von Zoo und Aquarium dagegen 40 Euro, Kinder zwischen vier und 16 Jahren 30 Euro. In Köln gelten die Preise grundsätzlich für Zoo und Aquarium. Manche Zoos wiederum haben – anders als in Köln – unterschiedliche Preise für Sommer und Winter. Zum Beispiel berechnet der Zoo Leipzig für Erwachsene 18 Euro im Winter und 22 Euro im Sommer. Bei Kindern fallen dort elf (Winter) oder 14 Euro an.
Der Kölner Zoo hat in den vergangenen zehn Jahren drei Mal die Preise erhöht: Im Februar 2013, im Februar 2016 und zum jetzigen Februar. 2013 kosteten zum Beispiel die Tagestickets für Erwachsene 17,50 Euro, für Kinder 8,50 Euro. Die Jahreskarten für Erwachsene waren damals mit 75 Euro 20 Euro günstiger, die für Kinder mit 45 Euro zehn Euro preiswerter.
„Deutlich gestiegene Kosten“
Der Zoo begründet die erhöhten Eintrittspreise unter anderem mit deutlich gestiegenen Kosten etwa für Strom, Wasser oder Futter sowie der gestiegenen Inflationsrate. „Hinzukommen massive Einnahmeverluste durch die Corona-Pandemie“, erläutert der Zoo, der während der Lockdowns mehrere Millionen Euro Umsatzeinbußen hatte. Dennoch habe es erst jetzt die erste Verteuerung seit sechs Jahren gegeben. „Kein anderes uns bekanntes städtisches oder privatwirtschaftlich geführtes Unternehmen war so lange preisstabil“, argumentiert der Zoo. Seit 2016 habe der Tierpark zudem viel Geld in neue Gehege etwa für Tiger und Löwen, Bantengs und Kleine Pandas sowie in Spiel- und Sitzplätze und Grünanlagen investiert. „Aktuell wird die ehemalige Direktorenvilla saniert. Mittelfristig starten zudem die Arbeiten für eine neue Giraffenanlage, danach folgt die Jaguar-Anlage“, heißt es weiter.
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Teil der „Preisanpassung“ ist ein „Artenschutz-Euro“, der auf die Erwachsenen-Tageskarten entfällt. Damit möchte der Zoo seine Projekte für den Natur- und Artenschutz ausweiten. Mit seinen Tierschutz-Initiativen und seiner Artenvielfalt sei der Kölner Tierpark europäisch führend, betont der Zoo. „Wir haben allein seit 2010 rund 2,2 Millionen Euro in unsere Artenschutz-Projekte investiert“, heißt es.
„Eine Preisanpassung ist aus den genannten wirtschaftlichen Gründen für den Zoo unerlässlich“, erklärt der Tierpark. „Für 2022 und die Folgejahre wird es dem Zoo ohne eine Preisanpassung nicht möglich sein, seinen zahlreichen Aufgaben im Bereich Tierhaltung, Natur- und Artenschutz sowie im Bildungsbereich in gewohnter Weise nachzukommen.“