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Mieter wünschen sich Kompromiss

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Die Nutzer des Gewerbehofes wollen bleiben.

Südstadt – Das „Theater der Keller“ bemüht sich weiterhin um einen Mietvertrag für die Gewerberäume im Hof am Kartäuserwall 18. Öffentliche Fördergelder für den Ausbau des Kellers, der zum Aufführungsort werden soll, sind bewilligt. Erste Aufträge für Bühnentechnik und andere Installationen seien bereits erteilt, so Ulrich Wackerhagen, Vorsitzender des Fördervereins des freien Theaters.

Einen Mietvertrag mit dem Eigentümer, der früher landeseigenen und heute börsennotierten LEG, gebe es indes noch nicht. Die bisherigen Mieter der Räume werfen dem Theater vor, sich an der Verdrängung freier Kulturräume zu beteiligen. Gleichzeitig befinden sich beide Seiten in Gesprächen miteinander, um einen Kompromiss zu finden.

Eine der Gruppen, die die Räume bis zur Kündigung durch den Eigentümer genutzt haben, demonstrierte in der vorigen Woche auf dem Chlodwigplatz mit rund 50 Unterstützern. Eine Sprecherin berichtet, dass Vertreter des Theaters eine Prüfung von Alternativen zugesagt hätten. „Wir gehen davon aus, dass sie das auch tun“, sagt die Sprecherin. Weitere Gespräche seien vereinbart. Angesichts der konkreter werdenden Vorbereitungen für einen Einzug des Theaters wachse aber die Skepsis, ob ein alternativer Standort für das Theater überhaupt noch in Betracht komme. „Wir wissen nicht, wie wir damit umgehen sollen“, sagt die Sprecherin.

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„Wir kommen jede Woche einen Schritt weiter“, sagt dagegen Ulrich Wackerhagen, der an den Gesprächen nicht beteiligt war, bezogen auf die Planung des neuen Spielortes. Er glaubt, dass das Theater „zur Belebung der Südstadt beitragen“ werde. Nach der Kündigung in der Kleingedankstraße residiert das Theater momentan im Deutzer Hafen. Die LEG, habe Wackerhagen, der für die FDP im Kulturausschuss des Rates sitzt, versichert, dass den Mietern ohnehin gekündigt worden wäre. Wenn das Theater nicht einzieht, will die LEG die Räume nach eigenem Bekunden auf dem freien Markt anbieten.

Ganz uneigennützig dürfte das derzeitige Arrangement mit dem Theater aber nicht sein. „Für die LEG ist das bequem“, sagt Michael Scheffer, der für die Partei Die Linke in der Bezirksvertretung Innenstadt sitzt. Das Theater sei „ein Mieter, der Geld mitbringt und den Keller saniert, der ja bisher nicht genutzt werden konnte“, sagt er. Er würde sich freuen, wenn das Theater mit den bisherigen Mietern nach einer einvernehmlichen Lösung suchen würde.