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Momente, die bleibenJubiläumskonzert der Bläck Fööss übertrifft Erwartungen

Lesezeit 4 Minuten
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Finale mit „Veedel“: King Size Dick, Tommy Engel, Erry Stoklosa und Wolfgang Niedecken (v.l.)

Köln – Nach fast drei Stunden liegen sich „En unserm Veedel“ alle in den Armen: die rund 7000 Besucher auf dem Roncalliplatz genau wie die Bläck Fööss aller Generationen und ihre Gäste auf der Bühne. Das erste von drei ausverkauften Konzerten zum „50+2“-jährigen Jubiläum der Mutter aller kölschen Bands hat die Erwartungen mehr als erfüllt und Momente und Bilder geliefert, die bleiben.

Die Stimmung konnten weder einige kurze Regenschauer, das groteske Ambiente der maroden Domumgebung noch Wartezeiten von bis zu einer dreiviertel Stunde an den raren Getränkeständen trüben. Kein Wunder bei dem Repertoire an großartigen Songs, die die Bläck Fööss in mehr als 50 Jahren geschrieben haben und die das weitgehend textsichere Publikum fast durchgehend mitsang. Hier die Höhepunkte eines lustvollen, geschichtsträchtigen Abends.

Das spielten die Bläck Föös auf ihrem Jubiläumskonzert

1. 50 Johr – Mirko, Erry, Pit, Bömmel2. Die nächste Rund – Mirko3. Kölsche Bröck – Erry4. Unsere Stammbaum – Pit, Erry, Mirko5. Ävver d’r Dom bliev stonn – King Size Dick6. En d’r Altstadt weed en Bud frei - NEU - Mirko7. En d’r Weetschaff op d’r Eck – Pit8. Wenn et Leech usjing em Roxy – Bömmel9. Ich wör su jän ens Weihbischof – Kafi10. Unger’m Adler – Erry11. Buchping vun Heimweh – Pit12. Lange Samstag en d’r City – Erry13. Buuredanz – Erry, Pit, Mirko14. Huusmeister Kaczmarek - Tommy Engel15. Katrin – Tommy Engel16. Du bes Kölle – Tommy Engel17. Dat Wasser vun Kölle – Pit (Intro/Ende), Mirko Lead18. He deit et wih – Bömmel, Gus, Andi19. Pänz, Pänz, Pänz – alle20. Drink doch eine met – Version Wolfgang Niedecken / Erry21. Für ne Moment – Wolfgang Niedecken / Erry22. Am Bickendorfer Büdche – Erry23. Ming eetste Fründin – Mirko24. Polterovend - Pit25. Ich han nen Deckel – Erry26. Rut un wiess – Peter Schütten27. Du bes die Stadt – Peter Schütten28. Medley aus:Et Spanien Leed – AlleMer bruche keiner – AlleKaffeebud – Erry, Pit, alleBye, Bye my love – Erry, alleMer losse d’r Dom en Kölle – Alle29. Schön dat mir noch zusamme sin – Mirko30. En unserem Veedel - Erry. Mirko, Pit

Die Verneigung

„Ohne die Bläck Fööss würde es BAP nicht geben“, sagte Wolfgang Niedecken, nachdem er mit Erry Stoklosa seine bluesige Interpretation von „Drink doch ene met“ vorgetragen hatte. Nach dem Konzert ergänzte er: „So ziemlich jeder Song knipste Unmengen von Erinnerungen aus 52 Jahren an. Ich weiß noch, wie ich 1971 als Kunststudent beim Malen Radio hörte und wenn „Drink doch ene met“ lief, lauter gedreht habe. Ich war begeistert von der Idee, auf Beatles-Harmonien kölsche Texte zu singen. Ich war sozusagen ein Fan der ersten Stunde. Was die Bläck Fööss für das Selbstwertgefühl der kölschen Sprache geleistet haben, ist unvergleichbar. Sie haben damals für alle kölsch singenden Bands die Tür geöffnet, durch die man bequem nachfolgen konnte. Auch für BAP. Sie sind sich und unserer gemeinsamen Muttersprache treu geblieben, auch wenn mittlerweile Dialekte überall vom Aussterben bedroht sind.“

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Die Fans waren begeistert.

Das Comeback

Gänsehaut, als Tommy Engel nach 27 Jahren wieder mit den Fööss auf einer Bühne stand und diese wie selbstverständlich zu seiner machte. „Kaczmarek“, „Kathrin“ und „Du bes Kölle“ wurden mit lauten „Zugabe“-Rufen und „Oh, wie ist das schön“-Gesängen gefeiert. „Ich han lang drop jewaat, dat se mich frage“, sagte Engel. Jetz isset su wigg. Es ist mir eine Ehre.“

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Vielfalt

Die Bläck Fööss zeigten bei ihren 34 Songs, dass sie alles spielen und singen können – funkigen Rap, Country, Schlager, Samba, Bluesballade, Karnevalshymne, Southern Rock...

Politik

Ein Lied wie „Adler“zeigt, dass die Fööss immer auch politisch waren und sind. Hanz Thodam forderte in seiner Anmoderation auf, „Konflikte nicht mit Gewalt zu lösen, Grenzen in Herzen und Köpfen zu überwinden“ und immer wählen zu gehen, um die Demokratie zu stärken.

Spruch des Abends

Moderator Guido Cantz lästerte zu Beginn: „Der Dom ist so alt wie das Frauenbild der katholischen Kirche.“