AboAbonnieren

Für „soziales Miteinander“Das Mittagessen kommt per rollender Küche in Kölner Veedel

Lesezeit 2 Minuten
aef-wiegehts-1

Das Küchenmobil "Wie geht's?" ist einmal pro Woche im Stadtteil unterwegs, um frisch zubereitetes Essen preiswert abzugeben.

Mülheim – Eine rollende Küche mit dem Namen „Wie geht“s?“ ist ab Mitte September dienstags im Mülheimer Norden unterwegs. Der eigens gegründete Verein „Wir im Nordquartier“ hat sich vorgenommen, auf dieses Weise viele Bewohner des Viertels mit warmen Essen zu versorgen, die sich sonst keines leisten können.

Überdurchschnittlich viele Arbeitslose und Alleinerziehende

„Wir wollen mit unserer Aktion der aktuellen Lage im Quartier Rechnung tragen“, erklärt Gabi Schönau, die mit anderen Aktiven bereits 2020 die Initiative „Tischlein deck dich“ gegründet hatte und zweimal in der Woche warme Essen verteilte. Aus dieser Initiative ging der neue Verein hervor. Im Mülheimer Norden gebe es überdurchschnittlich viele Arbeitslose und Alleinerziehende. Doch mit Beginn der Pandemie seien etliche Möglichkeiten verschwunden, ein warmes Essen zu bekommen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Alles zum Thema Erzbistum Köln

Fast ein Jahr lang sammelten Schönau und ihre Nachbarinnen Cora Pohl und Julia Scherzl Geld, um einen elektrisch betriebenes Fahrrad mit Anhänger zu kaufen und anschließend zur Küche umzurüsten. Über eine Crowfunding-Aktion kamen mehr als 16.500 Euro zusammen.

Für die drei Initiatorinnen ist klar: Die Kochaktionen sollen kein anonymer Essensverkauf sein, bei dem es nur um die Abholung von Gerichten geht. Schönau: „Vielmehr steht das soziale Miteinander und die Weitergabe von Küchenfertigkeiten im Vordergrund des Projekts.“ In diesem Sinne sei auch das Logo der gelben Sprechblase mit der Aufschrift „Wie geht“s?“ zu verstehen.

Später zusammen mit Anwohnern kochen

Die drei Frauen, denen sich auch Filiz Yildiz angeschlossen hatte, wollen nun wöchentlich mit einem Auszubildenden des Kolpingwerkes verschiedene Gerichte anbieten. „Später, wenn die Pandemie es zulässt, sollen auch Nachbarn mitkochen“, erklärt Scherzl. Für November haben sie sich eine Erweiterung des Angebots vorgenommen. Schönau: „Dann werden wir mit dem Küchenmobil an vier Tagen Halt machen – vor Spielhallen, Kneipen und Kiosken auf der Berliner Straße um offene Gesprächsrunden über die Corona-Erkrankung, das Testen und Impfen anzubieten.“ Die entsprechende Veranstaltungsreihe „Lass (Corona) knacken“ wird vom Amt für Soziales, Arbeit und Senioren finanziert. Die rollende Küche könne dann auch für eine kleine Gebühr Kitas, Kinder- und Jugendeinrichtungen im Quartier zur Verfügung gestellt werden.

Kooperationspartner des Küchenmobils sind die GAG Immobilien AG, Kolpingwerk im Erzbistum Köln und die Sozialraumkoordination Köln Mülheim-Nord/Keupstraße. Unterstützt wird das Projekt auch durch den Verein „gesundheitsladen köln“, I/D Cologne und die katholische Pfarrgemeinde St. Clemens und Mauritius.